OT: La Morte negli occhi del gatto
GIALLO: I, 1973
Regie: Antonio Margheriti
Darsteller: Jane Birkin, Hiram Keller, Francoise Christophe, Anton Diffring
Frisch aus dem Internat besucht die junge Corringa das Schloss ihrer Familie, wo sich angefangen von ihrem seltsamen Cousin James über eine raffgierige Tante bis zu deren intriganten Leibarzt und Liebhaber allerhand verdächtiges Volk zusammengefunden hat. Kein Wunder, dass Corringas Frau Mama und Schlossmitbesitzerin am nächsten Morgen von fremder Hand erstickt in ihrem Bett liegt - Doch sie war erst die zweite Tote im Auge der Katze. Also hat der Mörder -um dem Filmtitel Genüge zu tun- noch ein bisschen Arbeit vor sich -
KRITIK:Ja, ich weiß. Auch in Margheritis erstem Giallo NAKED YOU DIE ging es irgendwie um eine Erbschaft, aber SIEBEN TOTE IN DEN AUGEN DER KATZE grüßt noch lauter und klassischer aus der Doomed Heir-Ecke. Das Schlossambiente kommt dem Regisseur mit seiner glorreichen Gothic Horror-Vergangenheit (SCHLOSS DES GRAUENS [1963], DANZA MACABRA und LONG HAIR OF DEATH [beide 1964]) natürlich zugute; schließlich weiß man aus den genannten Schauerstücken wie wohl sich Margheriti in Schlössern, Familiengrüften, Geheimgäng-en und Katakomben fühlt. Eine Vorliebe, die Margheriti zu einer Stärke dieses Films macht. Edel-düstere Bilder. Exzellente Kameraarbeit von Carlo(AUTOPSY,THE PYJAMA GIRL CASE)Carlini. Ein gotischer Score der guten, alten Schule von Riz Ortolani.
Und dann ein Plot der Marke "Simpel, aber fein". Mit im Angebot: zum Rattenschmaus in Kellergewölben deponierte Leichen, Fledermäuse, brennende Bibeln, bisexuelle Französischlehrerinnen, verrückte Cousins, Gorillas als "Schoßtierchen", untote(?) Mamas und ein halbes Dutzend Morde in stilvoll gotischem Ambiente.
Bei solch schlagkräftigen Argumenten kann ich die verhaltenen Reaktionen in den Filmdatenbänken auf dieses wunderschöne, gotische Murder Mystery nicht wirklich nachvollziehen, denn einen gepflegten nostalgischen Filmabend garantiert SIEBEN TOTE IN DEN AUGEN DER KATZE allemal.
Auch wenn irgendwann im Mittelteil ein bisschen in den Leerlauf geschalten wird, nimmt der Film bis zum klassischen Finale wieder soviel Fahrt auf, dass ihm der kleine Durchhänger verziehen sei.
"We are a family of murderers", sagt an einer Stelle der undurchsichtige Cousin James. Und ja, die Katze weiß das. Schließlich ist sie immer in der Nähe, wenn der Killer zuschlägt - Und genau das sollten in diesem Fall auch Genrefans sein
Unter anderem sind Jane Birkin (DER TOD AUF DEM NIL), Anton Diffring (DIE BESTIE MIT DEM FEURIGEN ATEM), Luciano Pigozzi (BARON BLOOD), Doris Kunstmann und Venantino Venantini (THE BEAST IN SPACE) potentielle Tote in den Augen der Katze - (Fan-)Herzerwärmend kredenzt uns Antonio Margheriti Schwarze Handschuh-Morde in ausgesucht feinem gotischen Ambiente