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Out of the Blue

Out of the Blue

DRAMA/TRUE CRIME: NZ, 2006
Regie: Robert Sarkies
Darsteller: Karl Urban, Matthew Sunderland, Lois Lawn

STORY:

Wie aus heiterem Himmel ("Out of the Blue") brennen dem paranoiden Einzelgänger David Grey, der in seiner schäbigen Baracke am Rand des verschlafenen Küstendorfes eine Sammlung automatischer Waffen versteckt hielt, die Sicherungen durch: Als ein Nachbarskind ein mal zu oft über sein Grundstück läuft, schießt er auf alles, was sich bewegt. Die örtliche Polizei ist hoffnungslos überfordert - erst 12 Stunden und 13 Tote später wird eine Spezialeinheit den Amoklauf beenden...

KRITIK:

Der neuseeländische Film 'Out Of The Blue' schildert die Geschichte des Amoklaufes, der am 13. November 1990 das Küstendorf Aramoana erschütterte. Der Tonfall ist unspektakulär und zurückhaltend, beinahe dokumentarisch: Ohne jede Effekthascherei und unter fast völligem Verzicht auf dramatisierende Musik folgt die Kamera mal dem Weg des Täters, mal dem der Opfer. Gerade durch die Reduktion der filmischen Mittel stellt sich ein beklemmendes "Mittendrin-Gefühl" ein.

Zugegeben, würde 'Out of the Blue' Samstag Abend in einem Vorstadt-Multiplex anstelle von - sagen wir - 'John Rambo' - laufen, wäre ein Amoklauf im Publikum nicht auszuschließen. Oder zumindest lautstarke Unmuts-Bekundungen. Soll heißen: Wer donnerndes MG-Feuer in THX-Sound und Blutfontänen bis in die vorletzte Reihe erwartet, wird mit diesem leisen True Crime-Drama, das sich fast eine halbe Stunde Zeit lässt, bis der erste Schuss fällt, keine Freude haben.

Andererseits geizt der Film aber auch nicht mit Schockmomenten: Die Mordszenen, meist von der Handkamera eingefangen, wirken unangenehm realistisch. Der Film bezieht seine Spannung aus der Authentizität, mit der der Amoklauf geschildert wird. Als das Morden nach 13 Stunden (bzw. 90 Filmminuten) endlich zu Ende ist, fühlt man sich auch als Zuseher erleichtert...

Out of the Blue Bild 1
Out of the Blue Bild 2
Out of the Blue Bild 3
FAZIT:

Beklemmendes, semi-dokumentarisches True Crime-Drama um einen Amoklauf in einem idyllischen neuseeländischen Küstendorf. Der um Realismus bemühte Film bezieht seine Spannung aus der Authentizität, mit der die Wahnsinnstat geschildert wird.

WERTUNG: 7 von 10 Funksprüchen
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knossos | 11.01.2009 21:31
Dieser Film ist deutlich brutaler als jeder Rambo-Film. Ich bin überzeugt, wenn man ihn mal versuchsweise anstatt Rambo aufführen würde, kämen die Leute mit bleichen Gesichtern aus dem Kino. Dadurch, daß man weiß, daß das in Wirklichkeit passiert ist, und durch die lange Einführung, die den Zuschauer praktisch zu einem Mitbewohner des Dorfes werden läßt, spürt man auch die Hilflosigkeit aller Beteiligten. Es gibt auch keinen Retter in der Not, der im letzten Moment eingreift. 13 Menschen sterben, davon vier Kinder. Einfach so und unmittelbar nebenan. Wer immer sich das anschaut, sollte starke Nerven haben.
9 von 10 Tränen in den Augen.
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