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Machtlos

Machtlos

DRAMA: USA/Südafrika, 2007
Regie: Gavin Hood
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Omar Metwally, Yigal Nagor, Reese Witherspoon, Peter Saarsgard

STORY:

In Nordafrika explodiert eine Bombe und tötet Männer, Frauen, Kinder. Und einen CIA-Agenten. Dies ist der Ausgangspunkt für eine Geschichte über Folter, Hilflosigkeit und Verlust.

KRITIK:

Der Tod des CIA-Agenten ist Grund genug für Corinne Whitmann (Meryl Streep), Chefin einer Anti-Terror-Abteilung bei der CIA, eine harte Gangart bei der Aufklärung des Attentats an den Tag zu legen. So werden mögliche Hintermänner gesucht und anscheinend auch schnell gefunden: Anwar El-Ibrahimi, ein ägyptischer Chemiker, der seit 20 Jahren in den USA lebt, wird mit dem Anschlag in Verbindung gebracht und von der Regierung genau an den Ort des Geschehens entführt.

Diesen Ort versucht auch seine Frau (Reese Witherspoon) zu finden, die nach dem plötzlichen Verschwinden ihres Mannes einen Jugendfreund mit Verbindungen in die hohe Politik (Peter Saarsgard, der immer aussieht als ob er die Nacht zuvor zuviel getrunken und zu wenig geschlafen hätte) um Hilfe bittet, nur um festzustellen, dass Freundschaft nur wenig zählt, im Vergleich zu Macht und Opportunismus.

Ebenfalls Spielball dieser Mächte im Hintergrund ist Douglas Freeman (Jake Gyllenhaal), der Ersatzmann für den beim Anschlag gestorbenen Agenten. Eigentlich am Schreibtisch eingesetzt, wird er nun dazu abkommandiert, die Folterung von Anwar durch den lokalen Geheimdienst zu überwachen. Eine Aufgabe, die deutliche Spuren an seiner Psyche hinterlässt.

Kein Problem mit seiner Tätigkeit hat allerdings der Mann, der dafür zuständig ist die Fragen zu stellen: Abasi Fawal (Yigal Naor, ein Ebenbild von Telly Savallas), war er es doch, dem der Anschlag gegolten hat. Viel problematischer für ihn ist, dass seine Tochter Fatima (Zineb Oukach) verschwunden zu sein scheint und in gefährliche Kreise gerät.

Es ist interessant, dass sich Hollywood so früh Gedanken zu machen scheint, über die Vorgänge in der Welt, an denen Amerika nicht ganz unbeteiligt ist. Machtlos stellt sich hier, zumindest thematisch, in eine Reihe mit Filmen wie Operation: Kingdom, Von Löwen und Lämmern oder Redacted. Nur sind hier keine spezifischen Kriegsschauplätze das Thema (auch unterstrichen durch den unbenannt bleibenden Ort der Geschehnisse), sondern der "War on Terror" an sich.

Machtlos ist ein kritischer Film, doch er schreit nicht, er diskutiert. Er beleuchtet mögliche Motive für Anschläge, die Fehlbarkeit des Überwachungsstaates, die moralischen Abgründe in die sich Regierungen begeben und die Machtlosigkeit gegenüber dem Schicksal. Doch er greift auch auf, dass der Terror real ist, dass es Menschen gibt die ihn instrumentalisieren und von ihm leben

Und als größte Ausnahme muss der Film gelten, da sein deutscher Verleihtitel tatsächlich besser funktioniert als das originale "Rendition".

Machtlos Bild 1
Machtlos Bild 2
Machtlos Bild 3
Machtlos Bild 4
FAZIT:

Machtlos ist ein intelligenter Film über die Realitäten des "War on Terrorism", der vielleicht ein bisschen zu brav geraten ist um wirklich aufzurütteln, aber auf jeden Fall sehenswert ist.

WERTUNG: 8 von 10 verschenkten Handys
Gastreview von Severin
Dein Kommentar >>
Nic | 25.11.2007 06:02
ganz unterhaltsam, aber keineswegs neu im inhalt oder der umsetzung...was haben all die guten darsteller hier verloren?
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