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Sadomania - Hölle der Lust

Sadomania - Hölle der Lust

OT: El infierno de la pasión
FRAUENGEFÄNGNISFILM: DEUTSCHLAND, 1981
Regie: Jess Franco
Darsteller: Ursula Buchfellner, Ajita Wilson, Antonio Mayans, Gina Janssen

STORY:

Während der Flitterwochen gerät ein halbwegs junges Paar, genannt Michael und Olga oder so, in die Hände einer skrupelosen Frauenknastdirektorin. Dann passiert erstmal ganz viel anderes. Zum Beispiel gibt's einen Governeur - von was, weiß keiner -, der Sex hat, es aber irgendwie nicht kann. Sagt er jedenfalls - vielleicht auch nur damit seine Frau seine sodomischen Neigungen befriedigt. Spielt auch keine Rolle, denn Olga und Michael sinnen auf Rache, oder so...

KRITIK:

Jesús, oh Jesús - hrhr. Wunderherrlicher als mit einer gehörigen Portion Blasphemie könnte man die Kritik zu einem schmuddeligen Frauenknaster aus dem Hause Franco - dem Regisseur, that is - ja eigentlich kaum beginnen. Zumindest wissen so schon mal alle "Emanzen und die anderen zarten Pflanzen" - wie das ehemalige Liedermacherduo Joint Venture sich auszudrücken wussten -, dass es gleich haarig wirdÂ… Und das im wahrsten Sinne des Wortes, also wissen auch schon mal alle Biberfreunde Bescheid, dass sie dran bleiben sollten und überhaupt und sowieso, habt ein Herz für Feministinnen, auch haarige Weiber brauchen Liebe. So, da ich mir jetzt auch die letzten Chancen auf eine Auszeichnung von Frau Schwarzer und ihrer Emma - der Zeitschrift, that is, wir wollen ja mal nichts implizieren, newa ¬¬- gründlich verbaut habe - als hätte ich je welche gehabt, muhar -, machen wir mal flugs weiter. 

Lang, lang istÂ’s nämlich her, dass ich das letzte Mal ein Filmchen meines spanischen Lieblingsschmuddelbarden Jesús Franco - der Einfachheit halber Jess Franco genannt, verkauft sich auch besser - besprochen habe. Schändlich, schändlich, ich weiß. Aber wie bereits in meiner Kritik zum dem Zirkus-Trasher KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE - itÂ’s shamless plug but hey I gotta go for it - war mein Londoner Beutezug ja mehr als erfolgreich. Und als mir beim Durchstöbern eines örtlichen Multimedialadens schließlich heuer besprochenes Werk aus den Händen des Sleaze-Meister höchst selbst in die Hände fiel - also hier, also in Deutschland, ist mir das bisher nur einmal mit DOWNTOWN - DIE PUPPEN DER UNTERWELT geglückt, god shave the queen, oder so -, konnte ich nicht Nein sagen - man ist ja schließlich kein KunstbanauseÂ… was die Kassiererin wohl anders gesehen hat, ihrem verächtlichen Blick nach zu urteilen.

Aber da steh ich ja locker drüber undÂ… ach, was sag ich, ich hab mich halt einfach dran gewöhnt und als alter Gelegenheits-Sadist der ich nun mal bin - wobei eine masochistische Ader nicht zu leugnen ist, immerhin hab ich mich durch das FREITAG DER 13.- und SASORI-Remake durchgequält, und Godfrey Ho gibtÂ’s ja auch noch - genieße ich es, hin und wieder die eine oder andere unschuldig aussehende Verkäuferin geschockt an die Schuld der Männer glauben zu lassen - vor allem dann, wenn die ersten drei Filme auf dem Stapel noch Jane Austen-Verfilmungen sindÂ… aber keine Sorge, so langÂ’s die nicht von Jess Franco gibt (wobei das ja mal eine ausgezeichnete Idee wäre, ich stell mir das schon vor; neu in der Jess Franco Collection, produziert von Onkel Erwin - ihr wisst wen ich meine, ne - höchst selbst: DAS PEITSCHENINFERNO VON NORTHANGER ABBEY - HÖLLISCHE VISIONEN DER LUSTÂ… hmm, ich glaub ich muss mich mal wieder an ein Drehbuch setzenÂ…), bekommt ihr von mir vorerst keine Kritiken zu BBC-Literatur-Verfilmungen vorgesetzt. 

Aber naja, letztlich hat meine Einkaufstour also dazu geführt, dass ich nun stolzer Besitzer - wobei, ob man dabei von Stolz reden sollteÂ… ach, ich tuÂ’s einfach mal - einer Anchor Bay-DVD zu SADOMANIA - DIE HÖLLE DER LUST bin. Selbige ist in der britischen Version der Jess Franco-Collection - die die gleiche Aufmachung besitzt wie die offiziell-offizielle Jess Franco-Collection - erschienen und im Gegensatz zu den unzähligen deutschen Veröffentlichungen der einzige britische Bild- und Tonträger, wenn man der OFDB denn glauben schenken mag - ich tuÂ’s einfach mal. Leider ist genau dieser - im Vergleich zu den meisten deutschen Veröffentlichungen - geschnitten. Nun gut, seiÂ’s drum. Laut der BBFC ist diese DVD um rund 17 Sekunden geschnitten und enthält mir und euch - dem Zuschauer, also - eine Szene sexueller und sexualisierter Gewalt vor, genauer gesagt verpassen wir einen Nippelpiekser mit Â’ner Nadel - holla, das hätte schlimmer kommen können, mit dem Schnitt kann ich leben, auch wenn ich mich frage inwiefern sich das von der restlichen sexuellen und sexualisierten Gewalt in SADOMANIA unterscheidet, aber hey, die Jungs wissen schon was sie tun.

Außerdem sollte man generell so als Brite - wobei generell eher weniger, also mehr als aufgeschlossener Schmutzfink und Sleaze-Liebhaber - froh sein, denn noch vor einigen Jährchen war dieser Franco-Heuler in her MajestyÂ’s Reich - Verzeihung in Großbritannien - komplett verboten. Und überhaupt enthält die Anchor Bay-DVD freundlicherweise die spanische Langfassung ¬- wobei diese sogenannte Langfassung im Endeffekt das Original in voller Länge ist. So gesehen sollte man den internationalen Schnitt eher als Kurzfassung bezeichnen, immerhin ist dieser um gut 15 Minuten geschnitten und enthält einem damit nicht nur das was einen zünftigen Sexploiter so ausmacht - nämlich Sex and gratuitous nudity - vor, sondern muss zusätzlich noch auf - mehr oder weniger - wichtige Handlungselemente verzichten. 

Wobei wichtige Handlungselemente wohl ein klein wenig zu hoch gegriffen ist. Formulieren wir also um; das Fehlen eben jeder Szenen macht aus SADOMANIA mehr ein pfadfinderisches Ferienlager denn einen sadomanischen Frauen-Folter-Knast - wobei wir darüber, auf diese Fassung bezogen, auch noch ein mal ein Wörtchen reden solltenÂ… später. Und das dürfte es schwierig machen, dem bisschen Handlung auch nur ein wenig Plausibilität zu entlocken. Wie ich darauf komme, wo ich doch die Kurzfassung nicht kenne? Nun, selbst in Francos eigentlichem Originalschnitt haben wir es mit erstaunlich wenig Handlung - für einen Franco - zu tun. Nun, klar, die übliche damsel in distress-Nummer ist natürlich vorhanden. Wir haben einen Bösewicht, einen Oberbösewicht und sogar noch einen Held - oder so. Doch bei einer Laufzeit von über ca. 102 Minuten hätte ich mir schon ein klein wenig mehr Charakterentwicklung erwartetÂ… oder zumindest Charaktere. Nicht, dass mich jetzt jemand falsch versteht, ich erwarte hier ganz gewiss kein sozialkritisches Drama, das sich mit der Position der Frau in der modernen Gesellschaft beschäftigt oder ein Appell für ein gerechteres Justizsystem, noch die Geschichte einer zermaterten Frau, ein Opfer ihrer Umstände deren zerrüttetes Seelenleben durch die gar grausigen Erfahrungen im Frauenknast in Ordnung gebracht wird. Aber herrschaftszeiten, selbst der Mexploiter EINE FRAU KENNT KEINE GNADE hat da mehr Exposition zu bieten - von wenigstens vorhandenen Charakteren ganz zu schweigen.

Doch damit konnte oder wollte - da ich inzwischen durchaus, behaupte ich jetzt einfach mal so, mit seinen Werken vertraut bin, wirdÂ’s wohl eine Mischung aus beidem gewesen sein - Frankie-Boy diesmal nicht dienen. Während wir sogar im, von ihm beigesteuerten, vierten Teil des ILSA-Franchise GRETA - HAUS OHNE MÄNNER - der, kleine Information am Rande, nur der inoffiziell-offiziell den vierten Teil der Reihe gibt, da David F. Friedman (seines Zeichens ILSA-Produzent) es Onkel Erwin und Jess Franco nicht gestattete das Franchise zu benutzen, später jedoch die Rechte für den amerikanischen Markt kaufte und ihn in ILSA - THE WICKED WARDEN umtaufteÂ… was die beiden bis heute noch ärgert - so etwas wie eine kleine Einführung in Charaktere und Geschichte bekommen, bleibt dies bei Sadomania komplett aus.

Nach circa fünf Minuten, wissen wir, dass unsere damsel in distress und ihr SS - Stamm-Stecher, that is - frisch verheiratet sind und in irgendeinem Land in irgendeiner gottverlassenen Gegend eine falsche Abzweigung nehmen und flugs von Damen in Hotpants - nur Hotpants - mit Gewehren gefangen genommen werden. Warum? Keine Ahnung, fragen ist aber auch nicht, wie die Gefängnisdirektorin gleich zu Beginn klar macht - "SILENCE! Shut up, IÂ’m not talking to you!"Â… das hätte sie mal Travis Bickle ins Gesicht sagen sollen.

Spielt aber auch keine Rolle, denn Michael darf gehen und Olga muss bleiben. So einfach ist das mit der Exposition. Danach verschwindet jedoch nicht nur Michael sondern auch unser Fräulein in Bedrängnis für gut zwei Drittel der Laufzeit von der Bildfläche.

Na gut, seiÂ’s drum, geht ja hier auch um Titten und Ärsche und Peitschen und Folter und sowieso. Klar, würde ja auch niemand was gegen sagen, rein prinzipiell würde das ja reichen, zumal es mal ganz erfrischend ist, dass sich ein Film mehr mit dem Bösewicht beschäftigt, denn dem Protagonist - bietet ja auch viel Spielraum für eine spannende Handlung, Das - würde nicht, der letzte Akt des Films komplett darauf bauen, dass Olga quasi das Alpha und Omega der Handlung ist und während der vorangegangenen drölfzig Minuten genug Charakterentwicklung oder wenigstens Screentime genossen hat um einen halbwegs schlüssigen Aufhänger dafür zu bieten. 

So aber, sieht man sie hin und wieder mal im Hintergrund während irgendwelche anderen Ischen sich entweder befummeln oder brutalster Sado-Maso-Folter unterworfen werden - oder so was ähnliches, doch dazu gleich mehr -, Olga aber scheinbar so dolle Freundschaft mit zwei der Gelegenheitslesben, dass sie später sogar Leben und Flucht für die beiden gefährden wird - klingt plausibel, ich weiß.

Auch Michael tanzt irgendwo rum - nur nicht in Sadomania -, taucht dann aber wieder auf, mit Freund und Waffe und schleicht sich durch die abgedunkelte Tagaufnahme - eigentlich müsste man den Francos dieser Welt ja ein bisschen böse sein, wenn sie versuchen uns abgedunkelte Tagaufnahmen als Nachtaufnahmen zu verkaufenÂ… aber irgendwie ist das besser als nichts zu erkennen, nicht wahr Herr Mikels?! -, mit grandiosem Schnittfehler, schläft sich durchÂ’n Frauenknast und ist plötzlich ein Elitekämpfer vom, vielleicht nicht ganz, allerfeinsten - es stellt sich die Frage, wieso diese Pappnase nicht gleich eingegriffen hat, sondern seine werte Frischvermählte erstmal in den Krallen skrupelloser Kampflesben lässtÂ… obwohlÂ… eigentlich stellt sich schon nach den ersten fünf Minuten keine Frage mehr so wirklich. 

Wie bereits geschrieben, selbst für einen Franco ist das schon eine ungewöhnlich schwammige Angelegenheit; ich verweise gerne auf das Noir-Schlüpfer-Lüpfer-Filmchen DOWNTOWN - DIE NACKTEN PUPPEN DER UNTERWELT, das in gewissen Sinne zeigt, dass ein Franco durchaus auch Filme mit in sich etwas schlüssiger Handlung und gewissen Witz abliefern kann - vorausgesetzt er pfriemelt nicht selbst am Drehbuch rum.

Nun bin ich ja schwammigen Handlungsangelegenheiten in trashigen Frauenknastfilmchen durchaus nicht abgeneigt - immerhin bin ich aus den gleichen Gründen hier, wie alle anderen -, doch der Storyzweig der den Großteil der Laufzeit ausmacht, bietet nicht genug Stoff für die Haupthandlung hat aber auf der anderen Seite zu wenig Berührungspunkte mit der eigentlichen Geschichte um wirklich als Nebenzweig der Haupthandlung durchzugehen. Und bumms - kleine Anspielung am Rande, hrhr - haben wir ein astreines "zwei Filme in Einem"-Werk und dass das nicht wirklich funktionieren kann, wissen wir nicht erst seit TODESKAMPF DER NINJA.

Klar, fast durchgehende Unterhaltung bietet auch das und das noch nicht einmal unerträglich knapp, durch einige stattliche Längen muss man sich aber leider dennoch kämpfen. Diese Zeit kann man sich jedoch recht angenehm vertreiben und zwar mit einem kleinen Spielchen. In feucht-fröhlicher Filmrunde kann man sicherlich auch gerne ein Trink-Spiel draus machen, wobei man da natürlich ungeheure Vorsicht walten lassen sollte um nicht vorzeitig auszuscheiden - der Schwierigkeitsgrad bewegt sich, um die ganze Chose mal besser einschätzen zu können, in etwa auf der selben Stufe wie ein Runde Manowar-Saufen. (Ihr wisst schon, jedes Mal wenn Adams "Blood" oder "Kill" oder "Fight" oder "Die" singt, gibtÂ’s ‘nen Kurzen).

Schön und gut, aber wie genau geht denn jetzt dieses mysteriöse Spielchen? Ganz einfach. Man zähle jeden Franco-Shot - was ein Franco-Shot ist, wird gleich noch mal für alle Neuankömmlinge in der Welt des Schmuddel-Spaniers erläutert - und gönne sich einen Schnaps-Shot. Schlägt ganz schön auf die Leber, vor allem in SADOMANIA, da sich unser liebster Regisseur misogyner Frauenknastkost hier mal ordentlich in der Kreativitätskiste gewühlt hat - oder so ähnlich. Neben den zahlreichen eben bereits erwähnten Franco-Shots - und weil ich ja versprochen habe, zu erklären was das ist, hier die Erklärung: unser Frankie-Boy hat nämlich ein besonderes Faible für Shots (auf gut Deutsch Einstellungen) in denen die Kamera das Geschehen entweder durch ein Fenster oder einen Spiegel beobachtet; künstlerisch nicht sehr anspruchsvoll das Ganze und mitunter ziemlich nervig, da der werte Herr es nicht immer verstand, das was man sehen sollte auch wirklich so einzufangen, dass man es sehen konnte - spielte er denn auch mal wieder ordentlich am Fokus rum - oder auch nicht; mann dieser Film ist wirklich rekordverdächtig, immerhin dürften wir hier die meisten out-of-focus-shots Francos Karriere zu tun haben und überlegte sich allerlei weitere kreative - äh, ach was sollÂ’s, nennen wir das Kind einfach beim Namen - Grausamkeiten. So zum Beispiel elendig lange Filler-Shots - vermutlich einerseits um die Laufzeit zu füllen, andererseits jedoch mit Sicherheit weil sich Franco für einen wahrlichen Künstler hält. Daneben hätten wir allerdings auch noch gar nicht mal so ungelungene Gegenlichtaufnahmen, die ob ihrer Groteske tatsächlich schon wieder ordentlich was reißen. 

Auf Seiten der Darsteller haben wir es denn mal wieder nicht mit Schauspielern zu tun - whoÂ’d have thought that, eh - dafür jedoch mit allerlei naturbrünetten Blondinen, Unsymphaten, Schnauzbärten und vor allem untertalentierten Nasenbären. Interessanterweise jedoch sind so manche davon gar nicht mal allzu unbeschriebene Blätter im Film- und Fernsehgeschäft. Gut, von unserer Hauptaktrice Uta Koepke mal abgesehen, denn die kommt nicht nur im Film selbst zu kurz, sondern lieferte auch karrieretechnisch nicht sonderlich viel ab. Neben ihrem Auftritt in SADOMANIA verzeichnet ihre Filmographie lediglich noch einen Eintrag mit dem Sexfilmchen "Drei Schwedinnen auf der Reeperbahn" - so gesehen ging ihre Karrierekurve vor dem steilen Ende ja ganz steil nach oben, denn Franco ist nicht Spielberg (Darwin sein Dank!), aber immerhin ein herausragender Name im 70er Schmuddelfilmgewerbe. Wirklich schade ist diese kurze Karrierespanne nur dahingehend, dass Uta rein körperlich wirklich eine super Figur macht. Heißt aber leider auch, was ihr die Natur an Schönheit gegeben hat, enthielt sie ihr in Sachen Talent vor. Als Gimmick zum Anschauen hätte ich persönlich die gute Ute - kleines Wortspiel am Rande, hrhr - denn auch gerne öfters sehen können, rein schauspieltechnisch istÂ’s nicht weiter tragisch, da höchstwahrscheinlich sogar ein Ameisenbär zu mehr emotionalem Ausdruck fähig wäre - "Fuck you, IÂ’m an ant-eater!". 

Ursula Buchfellner - in der Beinahe-Hauptrolle als Tara und somit fast eigentliche damsel in distress - auf der anderen Seite hat derweil eine wirklich wechselseitige Karriere hinter sich gebracht. Angefangen bei kleinen Sexfilmchen - es scheint, als hätten sie das alle, newa - à la DER KURPFUSCHER UND SEINE FIXEN TÖCHTER - also wirklich, ich glaub irgendwann muss ich mir auch so einen mal geben, vielleicht irgendwas aus der Lederhosen-ReiheÂ… wartet gespannt - über zwei Ausflüge in härtere Gefilde bis hin zu seichter Volksunterhalt in ZUM STANGLWIRT und im THEATERSTADL - also, wenn die alten Leute die das Zielpublikum stellen wüssten was die Dame früher so getrieben hatÂ…

Da ich glücklicherweise behaupten kann, alles in allem höchstens zweieinhalb Folgen des Theaterstadls gesehen zu haben - und mich mit Sicherheit, ober der längst verstrichenen Zeit, auch nicht erinnern könnte, ob die gute Dame nun in den von mir gesehen Folgen mitspielte oder nicht - kann ich nicht beurteilen inwiefern sich ihr schauspielerisches Können weiterentwickelte. Noch zu SADOMANIA-Zeiten jedoch war es - völlig überraschend, ich weiß - irgendwie zwischen 0 undÂ… äh, negiert. Gut aussehen tut die Uschi allerdings auch - bzw. tat sie, wieÂ’s heute um sie steht, äh, naja -, und das reicht ja im Prinzip erst mal.

Der Rest der Darstellertruppe indes ist nicht weiter erwähnenswert und/oder lässt sich sowieso nicht wirklich irgendwelchen Rollen zu ordnen, und was sich abschließend über ihre Kollektivleistung sagen lassen könnte, habe ich bereits weiter oben gesagt. Wer nicht noch mal nachlesen möchte, dem fasse ich gerne zusammen - es sind die unfähigsten Nasenbären die ich seit langem gesehen habe. 

In diesem Sinne: "My name is Mercedes like the car but everybody calls me Conita!"

Sadomania - Hölle der Lust Bild 1
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FAZIT:

Ja, das muss man eindeutig sagen, SADOMANIA ist ein in vielen Belangen wahrlich außergewöhnlicher Franco. Die Handlung ist außergewöhnlich flach, die Exposition außergewöhnlich knapp und Francos Einstellungsmassaker mal wieder außergewöhnlich kreativ. Schreit ja förmlich nach wirklich trashiger Spitzenunterhaltung vom feinsten und ob des Titels auch nach sleaziger Moralverweigerung par excellence. Nur leider ist es das nicht wirklich. Klar, sleazig ist er, da kann man nichts sagen, immerhin tragen all die Aktricen über 99% der Laufzeit nicht mehr als ein knappes Höschen. Was jedoch die Gewalt angeht, so entpuppt sich SADOMAINA weniger als Hölle der Lust denn mehr als braves Sexfilmchen - und weist somit einen ähnlich geringen Anteil an sexueller Gewalt auf wie der Onkel Erwin-Sexer GEFANGENE FRAUEN, der ist jedoch schon immer eher die Nackedei denn die Gewaltschiene gefahren - und das ist leider ein wenig zu wenig.

Die trashigen Aspekte auf der anderen Seite sind teilweise wirklich super, schaffen es aber nicht die gesamte Laufzeit von immerhin 102 Minuten im Flug vergehen zu lassen, gerade der zweite Akt zieht sich so also teilweise sogar ein wenig nervig in die Länge. Auf der anderen Seite gibt es immer noch einige recht hübsch anzuschauende damsels durch den absolut realistischen - you get the joke, donÂ’t you? - Frauenknast bumsen. Und einige von ihnen werden auch idealer Weise nach zwei Minuten lächerlicher Überzeugungen und einem Kuss rucki-zucki zur Hardcore-Lesbe - hm, impliziert ja letztlich doch, dass in jeder Frau auch eine Lesbe schlummert und beflügelt so weltfremde Phantasien. Könnte man an sich als sozialkritisches Element betrachten - daÂ’s aber von Franco kommt, beflügeltÂ’s wohl einfach nur weltfremde Phantasien. Muss ja auch mal sein, kann man gelten lassen.
Letztlich kann SADOMANIA also nur wirklich mit seiner Exposition und dem durchaus rasanten - vor allem in Hinsicht auf den Trashgehalt - Finale punkten. Dazwischen gibt es vor allem viel Leerlauf, der mal mehr, mal weniger schlimm ist und viiieeelll weniger harten Sleaze als man sich eigentlich erwartet hätte.
Im Endeffekt haben wir es also nicht mit dem großen Sleaze-Knaller zu tun und schon gar nicht mit Francos besten Film - mit seinem schlechtesten allerdings auch nicht. Zu empfehlen daher vor allem für Franco-Hardcore-Fans und Komplettisten sowie für all jene denen viel nackte Haut wichtiger ist als brutaler Sleaze.

WERTUNG: 6 von 10 entstellten Brustwarzen.
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Dein Kommentar >>
thomas | 12.07.2010 22:41
Irgendwie kann ich bei dieser Kritik nicht ganz folgen. Alles wirkt so bemüht lustig für mich auch die ganzen Querverweise. Vielleicht bin ich aber auch zu Müde oder zu Bled.Entschuldigung trotzdem danke.
>> antworten
Harald | 12.07.2010 07:03
Moment mal: George Lazenby - hatte der nicht auch mal die Lizenz zum töten?
Marcel | 12.07.2010 14:54
Richtig, aber in der Imdb taucht Lazenby in der Castliste nicht auf. Corinne Clery übrigens auch nicht. Ich behaupte mal frech, hätten die in dem Film mitgespielt, kein Produzent der Welt hätte auf den Namen in der Castliste (und auf dem Filmplakat) verzichtet, selbst wenn's nur ein Cameo-Auftritt gewesen wäre.

Es gibt einen Film namens "The last Harem" aus dem gleichen Jahr, ebenfalls mit Ursula Buchfellner, und der ist mit der Clery und Lazenby. War der als Bonus auf der DVD, und du hast dich nur gewundert, warum der Film so lange geht und die Story noch weniger Sinn als zuvor ergibt? :-)
Johannes | 12.07.2010 17:35
Richtig, in L'ultimo harem haben die beiden Hauptrollen für sich verzeichnen können... Allerdings war der nicht auf der DVD, Sadomania ergibt auch so keinen Sinn und geht ein wenig zu lang... ;)
Marcel | 12.07.2010 18:11
Jess Franco und Sinn?
Aha... andere Sichtweise.

Aber unabhängig davon: Lazenby/Clery sind jetzt in Sadomania nicht wirklich zu sehen? Die sind im Ultimo Harem geblieben? Oder wie kommen die in Sadomania rein, ohne sonst Spuren hinterlassen zu haben?
Johannes | 12.07.2010 19:17
Hey, immerhin haben Franco-Filme einen Sinn, wenn sie schon keinen ergeben - sie unterhalten... ;)

Ja, nee, die sind schon im Harem geblieben; habe gerade auch gemerkt, dass ich da meine Notizen durcheinandergeworfen habe. Peinlich, peinlich...
Marcel | 12.07.2010 19:39
:-)
Dann folgt eine Clery-im-Harem-Review also noch... freu...
Über Francos Filme müssen wir uns nicht unterhalten, der Mann ist für einige meiner tollsten Filmerlebnisse verantwortlich. Allerdings ist kenne ich aus der Sadomania-Zeit nur "Die Säge des Todes" und "Oase der Zombies". Richtig mitreden kann ich da nicht.
>> antworten
Chris | 10.07.2010 20:21
Zitat:"… wartet gespannt – über zwei Ausflüge in härtere Gefilde bis hin zu seichter Volksunterhalt in ZUM STANGLWIRT und im THEATERSTADL – also, wenn die alten Leute die das Zielpublikum stellen wüssten was die Dame früher so getrieben hat… "

Unterschätz mal die alten Leute nicht, Johannes! Ich fürchte, die wissen ganz genau, was Ursel früher getrieben hat und haben auch die Filme auf Super 8... ^^
Johannes | 12.07.2010 06:18
Hmm, ich befürchte, dass du da irgendwie Recht haben könntest... *brrr* ;)
>> antworten