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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Stuck

Stuck

THRILLER/HORROR: USA, 2008
Regie: Stuart Gordon
Darsteller: Mena Suvari, Stephen Rea, Russell Hornsby

STORY:

Tom (Stephen Rea) hat einen schlechten Tag: Job und Wohnung sind futsch, das Arbeitsamt schikaniert ihn, und selbst von der Parkbank wird er verjagt. Doch damit nicht genug, läuft er der völlig zugedröhnten Brandi (Mena Suvari) vors Auto. Der bedauernswerte Neo-Obdachlose steckt in der Windschutzscheibe fest. Und Brandi steht unter Schock. Was soll sie nur tun? Erst mal den Wagen samt Unfallopfer in der Garage verstecken. Und nachdenken...

KRITIK:

... was die Situation aber nicht verbessert, sehr zur Schadenfreude des Zusehers. Horror-Veteran Stuart Gordon hat ja schon wiederholt bewiesen, dass ihm schwarzhumorige Sujets liegen. Wir denken jetzt beispielsweise an den ungewöhnlichen Rache-Thriller KING OF THE ANTS.

Diese Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Mit Betonung auf "beruht". Denn nichts läge Stuart Gordon, der auch das Drehbuch schrieb, ferner als eine penibel recherchierte True Story vor dem Zuseher tatsachengenau auszubreiten. Im Gegenteil, wie hier ein Twist den anderen jagt und die anfangs durchaus sympathische junge Frau zur hassenswerten Furie wird, das hätten die Coen-Brüder kaum besser hinbekommen.

Schwarzer Humor regiert also. Allerdings handelt es sich um Lacher, die - und jetzt werfe ich freiwillig 10 Euro ins Phrasenschwein - die meiste Zeit im Hals steckenbleiben. Als Mitteleuropäer, der dem Ideal des sozialen Wohlfahrtstaates durchaus Sympathien entgegenbringt, kann man sich über die Kaltschnäuzigkeit, mit der der Durchschnitts-Amerikaner auf Armut & Elend herabschaut, schon mal wundern: "Warum regst du dich auf? Das war doch nur ein Penner!", lacht Bandis Dealerfreund, als er den Grund von Brandis unentspannten Gemütszustand erfährt. "Noone misses a bum, baby!".

STUCK beginnt als schwarzhumorigen Gesellschaftssatire, die das fehlende soziale Gewissen des Durchschnitts-Amis auf die Schaufel - besser: auf die Motorhaube - nimmt. Doch ein paar Twists später stecken alle Beteiligten bis zum Hals in einem astreinen Psycho-Horrortrip.

Regisseur Stuart Gordon, der bekanntlich (?) vom Theater kommt, bringt genügend handwerkliches Können mit, um die Geschichte mit einer Extraportion Spannung und Suspense aufzupimpen. Spannendes B-Movie-Unterhaltungskino mit psychologischer Glaubwürdigkeit, sozialer "Message" und guten Schauspielern also. Herz, was willst du mehr?

Stuck Bild 1
Stuck Bild 2
Stuck Bild 3
Stuck Bild 4Stuck with Mena
FAZIT:

Horror-Veteran Stuart Gordon macht seinem Ruf als versierter Geschichtenerzähler erneut alle Ehre und präsentiert einen fiesen, kleinen Bastard aus satirischen Sozialdrama und handfesten Horrortrip, der angeblich auf einer wahren Begebenheit basieren soll. Halbwegs abgebrühte DVD-Konsumenten, die artverwandte Werke wie VERY BAD THINGS oder BUBBA HO-TEP zu schätzen wussten, sollten sich das einmal ansehen...

WERTUNG: 8 von 10 Glasscherben im Gesicht
OK? MEHR DAVON:
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Re-Animator
Re-Animator
HORROR: USA, 1985
8/10
King of the Ants
King of the Ants
THRILLER, DRAMA, HORROR: USA, 2003
7/10
Dein Kommentar >>
Bernhard | 05.08.2010 22:03
Teils großartig, teils fand ich ihn etwas stümperhaft inszeniert. Aber gerade das macht ihn auch irgendwie wieder besonders ;) ... 6/10
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toxic | 15.09.2009 14:47
Fand ich auch gut, aber King of the Ants war besser.

7 von 10 Windschutzscheiben
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Nic | 04.05.2009 18:58
war seine zeit wert, obwohl ich lieber das wahre ende gesehen hätte. das opfer habens wirklich interessant besetzt :)
7/10
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