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Das zweite Leben des Monsieur Manesquier

Das zweite Leben des Monsieur Manesquier

OT: L'homme du train
TRAGIKOMöDIE: FR, 2002
Regie: Patrice Leconte
Darsteller: Jean Rochefort, Johnny Hallyday, Jean-François Stévenin, Charlie Nelson

STORY:

Ein geheimnisvoller Fremder, der sichtlich seine besten Jahre bereits hinter sich hat, steigt in einem französischen Dorf aus dem Zug und findet schließlich, da das einzige Hotel geschlossen hat, bei einem der Dorfbewohner, der vom Leben auch nicht mehr allzu viel erwartet, Unterkunft. Der Gastgeber, Monsieur Manesquier, ist sogleich fasziniert von der verwegenen Aura, die den Fremden umgibt. Nach anfänglicher Skepsis beginnt sich auch der wortkarge Milan zu öffnen und bestätigt bald Manesquiers Vermutung, dass der Grund, warum er hier her gekommen ist der ist, dass er plant, die örtliche Bank auszurauben.

KRITIK:

Zwei Männer von völlig unterschiedlichem Charakter und mit gänzlich anderem Hintergrund, die doch eines gemeinsam haben: sie scheinen die Blüte ihres Lebens lange hinter sich zu haben: Das ist auf der einen Seite Monsieur Manesquier, ein pensionierter Literaturlehrer, der es Zeit seines Lebens nie aus seinem Dorf heraus geschafft hat und nach wie vor im Haus seiner Eltern wohnt, einer ehemals bestimmt prächtigen, mittlerweile leicht verfallenen Villa. Auf der anderen Seite ist der undurchschaubare Milan, der eines Abends im Dorf aus dem Zug aussteigt, mit einem Gesicht, das von einem offensichtlich nicht allzu ruhigen Leben gezeichnet ist. Auch nicht mehr der jüngste, redet er kaum, stellt nach eigenem Bekunden kaum Fragen und führt zwei Kanonen mit sich im Gepäck.

Der Gastgeber erliegt sofort der Faszination seines Gastes, ahnt, dass dieser ein abenteuerliches Leben führen muss und träumt sich in dieses hinein, träumt, dass das Leben auch für ihn noch einiges an Abenteuern parat hat.

Doch auch Milan stellt langsam fest, während er mit seinen Kumpanen den kurz bevorstehenden Überfall auf die Bank plant, dass ihm zu seiner eigenen Verwunderung das beschauliche Leben, das Manesquier führt, irgendwie erstrebenswert erscheint.

So nähern sich die beiden Männer langsam einander an, reden immer mehr miteinander, lernen voneinander und nehmen zunehmend Eigenschaften voneinander an. All das bis zu einem Ende, wie ein Traum.

 

Das zweite Leben des Monsieur Manesquier Bild 1
Das zweite Leben des Monsieur Manesquier Bild 2
Das zweite Leben des Monsieur Manesquier Bild 3
FAZIT:

Zwei große Schauspieler des französischen Films in einem wunderschönen berührenden Film - einer von Lecontes besten überhaupt, der es gottlob doch noch mit mehrjähriger Verspätung zu uns ins Kino geschafft hat. Und nebenbei: Johnny Hallyday rockt nach wie vor.

WERTUNG: 8/10
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