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Astaron - Brut des Schreckens

Astaron - Brut des Schreckens

OT: Contamination
Sci-Fi-Horror-Trash: ITALIEN, 1980
Regie: Luigi Cozzi
Darsteller: Ian McCulloch, Louise Marleau

STORY:

ASTARON beginnt wie jeder italienische Horrorfilm jener Zeit, der was auf sich hält, in New York. Im dortigen Hafen läuft mit Volldampf und scheinbar führerlos ein großes Frachtschiff ein. Das Schiff scheint zunächst verlassen, von der Besatzung fehlt jede Spur. Doch versteckt in allen Ecken und Ritzen liegen grausig zugerichtete und förmlich von innen nach außen umgestülpte Leichen herum. Mehr noch: Im Frachtraum werden grüne Eier gefunden. Und eines davon pulsiert, leuchtet und scheint zu leben. Als es platzt, frisst sich ein grüner Schleim sofort in das Opfer und bringt selbigen Kopf zum platzen...

KRITIK:

Ja, Cozzi (Kotzi?... 'tschuldigung) gibt sich alle Mühe, möglichst oft diese Einstellung in Zeitlupe unterzubringen - es ist auch die einzige, die ihm halbwegs gelungen ist. Der Rest bewegt sich auf unglaublich niedrigen Schmuddel-Niveau (nicht dass ein Kopfplatzer nun tatsächlich niveauvoll wäre). Aber dazu passt der Rest: das Synthiegedudel von Dario Argentos Hausband Goblin, die wohl noch ein paar aussortierte Themen von DAWN OF THE DEAD über hatten, ein paar Schnauzbärte im Jeanslook und eine Wissenschaflerin, die eine Untersuchung nach Plan 7 plant (Plan 9 ist ja schon vergeben), ohne dass man einmal erklärt bekommt, was sich nun genau dahinter verbirgt (ok, bei Plan 9 erfährt man das auch nicht wirklich).

Was immer der Plan war, er geht gründlich in die Hose, und nur ein Mann überlebt. Der wird im Labor (well... Sort of) nackt gefangen gehalten. Mensch, Cozzi, goldene Regel des Sexploitation: Wenn Du schon nackte Gefangene machst, dann weibliche. Aber vielleicht entschied er sich mangels Alternativen dagegen, richtig hübsche Frauen sind nämlich im Film, anders als der Feger Caroline Munro in STAR CRASH, Fehlanzeige. Cozzi wollte wohl sogar die Munro haben. Schade.

Was folgt, ist die Suche nach den Eiern. Top secret of course. Und darum darf nur der nackte Mann mit von der Partie sein? So etwas nennt man wohl logische Zwänge. Aber warum sucht man in der Karibik? Immerhin, man findet eine Fabrik, in der die Eier von einem Astronauten einer ehemaligen Mars-Expedition gezüchtet werden. Mars-Expedition? Aha, wann war die denn? So weit in der Zukunft spielt der Film ja nun auch nicht gerade, sagen wir mal ... Anfang der 80er. War wohl PR-mäßig nicht so der Renner. Oder noch geheimer als die Eiersuche.

Irgendwie scheint der Astronaut nicht mehr er selbst zu sein. Aber wer ist diese Frau mit dem hinreißenden Akzent "Kill' imm. Hi iz e Spai!"? Warum macht die mit? Hat Astaron, der böse Obercyklop vom Mars, sie alle unter Kontrolle? Aber warum frisst er sie dann nicht auf? Und warum bringen sich dann die Typen im Lagerhaus selbst um, wenn sie fremdgesteuert sind und ihm eigentlich dienen sollen? Fragen, Fragen, Fragen.

Das alles wird aber getoppt vom Astaron himself. Gestatten, das Ungeheuer des Alls - theeeeeeeeee CYKLOP! Ich stelle jetzt nicht die offensichtliche Frage, wie der heimlich vom Mars in einen Keller mitten in der Pampa gekommen ist… aber wie hält das Ding das Gleichgewicht? Wenn etwas den Namen Wasserkopp verdient hat, dann doch wohl dieser Zyklop. Und diese blinkende Funzel im Gesicht... 25 Watt? Dagegen sind die Stopptricks aus STAR CRASH aus einem anderem Universum.

Astaron - Brut des Schreckens Bild 1
Astaron - Brut des Schreckens Bild 2
Astaron - Brut des Schreckens Bild 3
Astaron - Brut des Schreckens Bild 4
Astaron - Brut des Schreckens Bild 5
FAZIT:

Sagen wir es mal offen. ASTARON ist ein SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIES-Remake mit Alieneiern statt Zombies. Vermutlich wäre der Film nie gedreht worden, hätten die italienischen Produzenten nicht händeringend ein Drehbuch gesucht, aus dem man noch schnell ein ALIEN-Ripp-off basteln kann, bevor der Hype schon wieder vorbei ist. Aber genauso wenig wie STAR CRASH qualitativ etwas mit STAR WARS zu tun hat, darf man von ASTARON einen echten Alien-Hammer erwarten. Dafür aber die Entdeckung der Langsamkeit. Da wird ein Ei in die Dusche gelegt, damit es der Frau den Kopf wegätzt. Wooah, bibber, schlotter... und dann passiert... nichts. Minutenlang. Ich bin in der Szene sogar mal kurz weggenickt, und als ich wieder aufwachte, war die Frau immer noch in der Dusche am jammern. Ganz groß! So muss das sein, da kann man dann in Ruhe auch mal was zum knabbern holen oder Bier nachschütten, ohne den Film anhalten zu müssen. Trash rules!

WERTUNG: 7 von 10 platzenden Eiern mit abgelaufenen Haltbarkeitsdatum
TEXT © Marcel
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