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Basket Case

Basket Case

HORROR: USA, 1982
Regie: Frank Henenlotter
Darsteller: Kevin VanHentenryck, Terri Susan Smith, Beverly Bonner

STORY:

Duane Bradley steigt in billigen "Hotel Broslin" mitten im New Yorker Rotlichtviertel ab. In einem Korb trägt er seinen Zwillingsbruder Belial, der einst als siamesischer Zwilling an Duanes Seite festgewachsen war. Im Alter von zwölf Jahren wurden die Brüder gegen ihren Willen getrennt; der schwerst deformierte Belial wurde kurzerhand in einem Müllsack entsorgt. Doch das arme Geschöpf überlebte - und sinnt seither auf Rache...

KRITIK:

"What's in the Basket?" - "It's my Brother."

1982 drehe der amerikanische Regisseur Frank Henenlotter, bewaffnet mit einer 16-Millimeter-Kamera, 35.000 Dollar Budget und jede Menge Kunstblut diesen grotesken Mutanten-Schocker, der schon bald Kultstatus erreichen sollte.

Basket Case bietet alles, was das Trash-Fan-Herz höher schlagen lässt: Eine absurde Geschichte, talentfreie Knallchargen in fast allen Rollen, galligen, zumeist unfreiwilligen Humor und ultra-cheape Effekte: Die Stop Motion-Bewegungen des kleinen Belial liegen qualitativ irgendwo zwischen Ed Wood und der Muppetshow. Recht "hübsch" anzusehen sind jedoch die Kunstblut-Sauereien, die im letzten Drittel verstärkt eingesetzt werden und dem Film seinerzeit eine Indizierung einbrachten.

Der Tonfall ist humoristisch; Frank Henenlotter hatte wohl eine Gesellschaftssatire mit sozialkritischen Untertönen im Auge: Der Film spielt fast zur Gänze in einem heruntergekommenen New Yorker Hotel, das ausschließlich von Freaks, gescheiterten Existenzen und Outcasts bewohnt wird.

Dazwischen gibt's aber auch dramatische - oder sagen wir besser - als dramatisch beabsichtige Momente, etwa die Rückblende auf die traumatische Trennung der Zwillinge (die dank einer beinahe surrealen Operationsszene direkt ins Trash-Nirvana führt.)

Auffällig ist auch Frank Henenlotters offensichtliches Faible für füllige Frauen, was ja voll in Ordnung geht. Trotzdem hätte der "Nackte Haut-Faktor" etwas höher ausfallen dürfen.

Basket Case hat übrigens auch einen Wikipedia-Eintrag, der dem staunenden Leser erklärt, dass der Film "das Verhältnis der Gesellschaft zu behinderten Personen anreißt". Soll also niemand behaupten, dass blutiger Horror-Trash keinen pädagogischen Wert hätte...

Wie üblich bei Kult-Klassikern, gibt es den Film in verschiedenen Versionen von diversen Anbietern. Wir empfehlen die "25th Anniversary Collectors Edition" von CMV-Laservision, die auch von der gestrengen DVD-Test-Website DVD-Forum.at als "beste deutschsprachige Veröffentlichung" bezeichnet wurde.

Basket Case Bild 1Belial, das kleine Scheißerchen
Basket Case Bild 2Auf den Spuren von Dario Argento...
Basket Case Bild 3
Basket Case Bild 4
FAZIT:

Zwischen Gesellschaftssatire und Freak-Drama pendelnder Low Budget-Horror-Klassiker um ein siamesisches Zwillingspaar auf Rachefeldzug. Wer bizarren Trash aus den Goldenen Achtzigern zu schätzen weiß, wird recht kurzweilig unterhalten.
Alle anderen dürften sich eher mit Schmerzen vor dem Fernseher winden...

WERTUNG: 5 von 10 Hamburger für den hungrigen Belial
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