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High Lane

High Lane

OT: Vertige
HORROR: FRANKREICH, 2009
Regie: Abel Ferry
Darsteller: Fanny Valette, Johan Libéreau, Raphael Lenglet, Nicolas Giraud

STORY:

Fünf junge Leute auf Klettertour im kroatischen Gebirge und alles geht schrecklich schief. Zunächst werden sie von den Unwägbarkeiten des Extremsports wie marode Brücken und brechende Karabiner auf die Probe gestellt und dann wartet oben uffm Gipfel auch noch ein mordlustiger Fallensteller auf sie… -

KRITIK:

Der französische HIGH LANE spielt zwei grundverschiedene Halbzeiten. Bis zu seinem Mittelteil ist er ein reines, nicht einmal billig aussehendes Naturabenteuer mit prächtigen Landschaftsaufnahmen und packend gefilmten Actionszenen. Eine halbe Stunde lang werden steile Felswände erklommen und über Abgründe balanciert und die Kamera ist immer ganz nah beim Mann oder der Frau. Nachdem aber eine instabile Brückenkonstruktion unter den Bergsteigerstiefeln weg gebrochen und der Rückweg abgeschnitten ist, endet auch Jack Wolfskins feuchter Traum ziemlich abrupt. Und macht Platz für einen in alpine Höhen verlegten Backwood Horror-Flick.

Angesichts der limitierten Handlungsfreiheit in diesem Subgenre nimmt Abel (Don´t call it Ferrara!) Ferry wohl billigend in Kauf, dass sein erster abendfüllender Spielfilm von da ab in die Klischeegrube stürzt, doch man muss ihm zugute halten, dass er die allseits bekannte Geschichte des Hinterwäldlerhorrors zu zitieren versteht. In den knackig gehaltenen 81 Minuten ist immer was los und Spannungen innerhalb der Gruppe sorgen am Ende noch für ein paar böse Überraschungen.

Allerdings ist HIGH LANE - ähnlich wie der empfehlenswerte THEM - ein französischer Terrorfilm, der nicht wie Kollege FRONTIER(S) wild mit der Gorekeule drauflos knüppelt. Doch ein Asket in Sachen Blut und Gewalt ist er auch nicht. Trotz FSK 16-Freigabe wird auf der HIGH LANE schon mal Deftigeres serviert: Berserkerhafte Prügeleien, Wilhelm Tell-Gedächtnissplatter mit der Armbrust und nicht zuletzt ein nach der Hinterwäldlerausgabe von "Schöner Wohnen" ausstaffierter Rübenkeller; an Ketten baumelnde Köpfe und wie Segel aufgespannte Frauenhäute inklusive. Allerdings hätte der "Irre vom Redneckberg" gerne etwas fieser aussehen dürfen und auch die Leichtigkeit, mit der sich hier Gefangene ihrer Fesseln entledigen, kommt gelinde gesagt etwas unrealistisch.

HIGH LANE sorgt zwar nur in seiner ersten halben Stunde für Abwechslung im festgefahrenen Backwood-Genre, dafür werden aber auch die weniger originellen Passagen flott und nicht ohne Härte über die Bühne gebracht.

Trotzdem hätte Ferry noch ein bisschen mehr aus dem Stoff holen können. Der Inszenierung im Breitformat und den starken Bildern scheint nur der allerletzte Schliff zu fehlen; und der hätte schon die ein oder andere frische Idee mehr oder eine einzige im Gedächtnis bleibende Goresequenz sein können.

High Lane Bild 1
High Lane Bild 2
High Lane Bild 3
High Lane Bild 4
FAZIT:

HIGH LANE oder wie das Marlboro Abenteuer Team beim Bergsteigen in den Backwoods des Horrorfilms landete… - Die Originalität schleicht sich nach etwa einer halben Stunde aus dem in alpiner Höhe spielenden französischen Terrorflick, aber dafür sagt dann ein bergschratiger Mordbube Hallo zu unserer Kanonenfutterseilschaft. Macht stabile sechs Karabiner mit Tendenz nach oben.

WERTUNG: 6 von 10 gesperrte Bergpässe
TEXT © Christian Ade
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