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I want to be a Soldier

I want to be a Soldier

DRAMA: I/F, 2010
Regie: Christian Molina
Darsteller: Robert Englund, Cameron Antrobus, Danny Glover, Josephine Barnes, Valeria Marini, Fergus Riordan

STORY:

Der kleine Alex will Astronaut werden, wenn er einmal groß ist. Er hat sich einen imaginären Freund zugelegt, der bereits Astronaut ist, um dieses Ziel zu verwirklichen. Die heile Welt in der er lebt ändert sich bald. Seine Eltern haben nur noch Zeit für die neugeborenen Zwillinge und kaufen Alex einen Fernseher. Am meisten begeistern ihn Kriegsfilme, die für ihn auch die Rolle der Erziehung übernehmen. Befangen in der Welt der Gewalt ändert sich stückweise seine Persönlichkeit, seine Eltern merken es erst als es zu spät ist.

KRITIK:

"Ich darf nichts auf den Teller liegen lassen, aber ständig werden Nahrungsmittel vernichtet. Mir wird gesagt, töten sei schlecht, aber überall auf der Welt tötet man sich gegenseitig. Nicht ich, sie haben die Welt zu einem widerwärtigen Ort gemacht. Darum verstehe ich nicht worüber man sich beschwert, alles was ich weis wurde mir beigebracht."

Dieser spanische Film ist ein gesellschaftskritisches Drama, das unter die Haut geht. Überall werden uns Halbwahrheiten erzählt, Wissen vermittelt und unsere Sinne überflutet. Ständig darauf trainiert besser als der andere zu sein um in einer wettbewerbsorientierten Ellbogengesellschaft zu überleben.

Er zeigt den Konflikt zwischen alltäglichem Wahnsinn und der inneren Vernunft, die oft durch äußere Verblendung mundtot gemacht werden will. Wenn man sich dann in dieser Verwirrung verstrickt, bemerkt niemand das schleichende Gift, das sich langsam in der Seele ausbreitet.

Die Schwachen haben nichts in einer starken Gesellschaft verloren. Ein Soldat braucht immer ein Feindbild, damit er auf Kosten eines Schwächeren stark bleibt. Sogar frühere Freunde werden bekämpft, wenn sie dem Ziel im Weg stehen.

Hass und Gewalt werden in diesem Film aufgegriffen und überzeugend wiedergegeben. Spannend bis zum Schluss und traurig, weil sich der wahre Alex Stück für Stück in sich verliert. Doch wie jedem, bietet sich auch ihm die Chance zurückzufinden.

I want to be a Soldier Bild 1
I want to be a Soldier Bild 2
I want to be a Soldier Bild 3
I want to be a Soldier Bild 4
FAZIT:

Ein schonungsloses Kindergewaltsdrama mit sozialkritischem Inhalt, das von einer mitreißenden Story lebt, ohne der Verlockung der Effekthascherei zu unterliegen. Ein untrüglicher Spiegel der Gesellschaft.

WERTUNG: 8/10
Gastreview von David Maislinger
Dein Kommentar >>
Matthias | 22.09.2011 23:30
Also, ich fand den Film über die meiste Zeit extrem
oberflächlich, wenn ich schon so Sprüche höre wie
"nicht nur vom Fernsehen, sondern auch von
Videospielen lerne ich ein Soldat zu sein" muss ich
doch stark an dem wirklich ergründenden Charakter
der Films zweifeln.

ACHTUNG SPOILER!!!

Das Ende ist dann aber noch ganz in Ordnung, trotz
des Logikfehlers. (Wann hat das Gespräch mit dem
Direktor denn angefangen, wenn der Protagonist in
der Rückblende stirbt?)
Naja, es gab da so einige Sachen die ich ganz und
gar nicht für nachvollziehbar halte, am traurigsten
ist eigentlich, dass die Story meiner Meinung nach
sehr großes Potential hat, das aber verspielt wurde.

6.5 von 10 brennende Küken.
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