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Izo

Izo

SAMURAI/DRAMA: J, 2004
Regie: Takashi Miike
Darsteller: Takeshi Kintano, Ken'ichi Endô, Kirin Kiki

STORY:

Japan, 1865: Der Massenmörder Izo wird hingerichtet. Doch anstatt zur Hölle zu fahren, startet sein Geist einen Rachefeldzug, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat: Als unsterblicher Untoter metzelt sich Izo durch die Jahrhunderte ...

KRITIK:

... und macht selbst vor Büroangestellten, Kleinfamilien und Schulkindern nicht halt...
Wenn Takashi Miike und Takeshi Kintano gemeinsame Sache machen, ist mit allem zu rechnen. Gleich vorweg: Izo ist ein auf alle Fälle ein - ähm - Erlebnis. Welches, das liegt beim Zuseher.

Man stelle sich eine über zweistündige Samurai-Schlachtplatte vor, die wild zwischen Schauplätzen und Jahrhunderten herumspringt, auf Handlung oder gar Logik nonchalant pfeift und visuell alle Stückeln spielt. Der Bodycount bewegt sich locker im dreistelligen Bereich; es vergehen keine zwei Minuten, in denen unser untoter Rachegeist nicht irgendwelche Menschen von den Qualen ihres irdischen Daseins erlöst.

Miike macht sich gar nicht erst die Mühe, so etwas wie eine Story im herkömmlichen Sinn zu erzählen: Izo nimmt Rache, that's it. Da aber auch Spannungsdramaturgie nicht unbedingt zu den Stärken des Regisseurs zählt, erweist sich Izo als mitunter ganz schön anstrengend.

Wenn nicht gerade wild gemetzelt wird, dass die Blutfontänen spritzen, wird philosophiert. Oder zumindest das, was sich Miike darunter vorstellt: Da fallen dann Sätze wie "Der Schmerz ist der Beweis für das Leben." Oder: "Das Leben ist die Hölle, doch der Tod ist ebenfalls die Hölle". Und mein Lieblingszitat: "Er geht an den Ort der Sinnlosigkeit, um nach dem Sinn zu suchen". Na dann...

Bleibt noch zu vermerken, dass dieses Samurai-Drama wirklich wunderschön anzusehen ist: Dank seiner satten Farben, seiner opulenter Cineascope-Fotographie und den auf Hochglanz getrimmten Bildern ist der Film der reinste Augenschmaus. Mal düster und morbide, mal bunt und von Sonnenlicht durchzogen, zaubert Miike einen Bilderrausch auf die Leinwand, der den Film in den Rang eines postmodernen Kunstwerks erhebt.

RAPID EYE MOVIES veröffentlicht diese Samurai-Extravaganz zusammen mit Visitor Q und Audition im Rahmen seiner Takashi Miike Collector's Edition. Drei auf ihre Weise geniale Filme zu einem vernünftigen Preis - worauf wartet ihr noch?

Izo Bild 1
Izo Bild 2
Izo Bild 3
Izo Bild 4
FAZIT:

Zwischen dadaistischen Dialogen, ausufernden Gemetzeln und opulenter Bildgewalt präsentiert Takashi Miike einen Irrsinnstrip von einem Samurai-Film, der jegliche Erwartungshaltung mit Füßen tritt und große Kunst sein möchte. Eine etwas anstrengende, aber lohnende Angelegenheit für Japankino-Fans.

WERTUNG: 7 von 10 Klingen
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