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P2 - Schreie im Parkhaus

P2 - Schreie im Parkhaus

OT: P2
THRILLER-KAMMERSPIEL: USA, 2007
Regie: Franck Khalfoun
Darsteller: Wes Bentley, Rachel Nichols, Simon Reynolds, Philip Akin

STORY:

Angela ist voll im Weihnachtsstress. Wohl sind alle Geschenke bereits besorgt, doch sollten die zu ihrer Schwester und die wohnt ziemlich weit weg von der Anwaltskanzlei, in der sie arbeitet. Dabei ist sie noch nicht einmal mit allen Arbeiten fertig. Dann wäre da noch die Tatsache, sich zu überlegen, wie sie nach den Feiertagen mit den Umstand umgehen sollte, dass sie kürzlich von ihrem Chef sexuell belästigt wurde und welche weiteren Schritte jetzt zu setzen wären.

Endlich fertig - ab ins Auto - und los geht's. Wenn denn die Mistkarre anspringen würde. Und das stahlbetonverseuchte Parkdeck 2 lässt nicht einmal eine stabile Handy-Verbindung zu. Aus dem sich unmittelbar nähernden Nervenzusammenbruch rettet sie der freundliche Parkhauswächter Thomas mit Rat und Tat. Super - Weihnachten ist gerettet. Oder?

KRITIK:

Alle Jahre wieder - ist er da, der Weihnachtsstress. Jahr für Jahr probier ich, dem zu entkommen und Jahr für Jahr sorgen unerwartete Hindernisse dafür, trotzdem gefangen zu sein. Aktuell zum Beispiel Troubles mit meinem PC. Aber egal, das ist nicht Thema.

Wer ein Stückchen weiter oben die Story gelesen hat, weiß eh wahrscheinlich eh schon alles. Nicht gleich ersichtlich ist, dass bei diesem Film Alexandre Aja produziert hat und Regisseur Khalfoun, der auch einen kleinen Cameo im Film hat, das Team sind, die nächstens mit dem mit viel Vorschusslorbeeren bedachten Remake des Thriller-Klassikers MANIAC von sich reden machen wollen und vielleicht auch werden.

Bei vorgestelltem Film waren sich die KritikerInnen nicht ganz eins. Die einen hassten ihn, die anderen feierten ihn. Das spiegelt sich auch ganz gut in den Wertungen der IMDB genau so wie der OFDB wieder, wo er nahezu glatt in der Mitte angesiedelt ist.

Sicher muss ich der übelgesinnteren Konkurrenz recht geben, wenn sie Ertrinken im Fahrstuhl ins Reich der vernachlässigbaren Legenden verweist, aber sind wir uns ehrlich, wir haben schon mehr Quark (eigentlich Topfen) in hochgelobten Blockbustern gesehen. Weniger verständlich, dass viele KritikerInnen Rachel Nichols' Darstellung auf die schauspielerischen Leistungen ihrer Brüste reduzieren, denn bei allem Respekt für den Oscar von Farrah Fawcett im ein wenig verwandten EXTREMITIES, so prickelnd war deren Auftritt dann doch auch wieder nicht. Und die düsteren Ecken des versperrten Parkhauses erweitern die Unwohl-Fühl-Dimensionen auf beängstigend realistisch nachvollziehbare Weise. Gesplattert wird auch, kurz und deftig und dies auch ganz ungepixelt und nicht realitätsfern. Die beiden Hauptprotagonisten agieren sauber, der Wahnsinn des netten Wachmanns blinzelt immer wieder mal durch und Nichols überzeugt mit immer konsequenteren und irgendwie auch lustvolleren Gegenmaßnahmen.

Dieser Film wurde Direct-to-DVD erzeugt und demnach hat man die besten Chancen, ihn entweder im Spätprogramm der nicht so führenden Fernsehsender oder auch in Wühlkisten der DVD-Läden, möglicherweise gar bei den Weihnachtsfilmen, zu finden.

P2 - Schreie im Parkhaus Bild 1
P2 - Schreie im Parkhaus Bild 2
P2 - Schreie im Parkhaus Bild 3
P2 - Schreie im Parkhaus Bild 4
FAZIT:

Wer sich nicht ganz schwer tut, über Unlogiken hinwegzulächeln, ist hier schon richtig. Sauberes und spannendes Thriller-Kammerspiel mit dem rechten Maß Unwohlsein. In Ansätzen durchaus als ernstzunehmender Rape'n'Revenge zu lesen, wobei der Klassikerstatus wohl nicht so leicht erreicht werden wird. Aber schnell vergehende 98 Minuten sind ja auch nicht zu verachten.

WERTUNG: 7 von 10 verschneiten Überwachungskamerabildern
TEXT © Erich H.
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