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Power Rangers - Der Film

Power Rangers - Der Film

OT: Mighty Morphin Power Rangers: The Movie
ACTION: USA, 1995
Regie: Bryan Spicer
Darsteller: Karan Ashley, Johnny Yong Bosch, Steve Cardenas, Jason David Frank, Amy Jo Johnson

STORY:

Der echt krass fiese Oberfiesling Ivan Ooze will die Herrschaft über die Welt, das Universum und den ganzen Rest. Zu diesem Zweck erschafft er Slime, das die Kinder voll cool finden und ihren Alten mit nach Hause bringen. Die werden dadurch zu willenlosen Sklaven und buddeln Ivan Oozes Kampfmaschinen aus. Die Power Rangers können ihm leider zunächst nicht entgegentreten, da er ihre Power gestohlen hat - echt uncool! Also müssen sie sich erst auf die Suche nach neuer Power machen. Doch als sie die haben, wird zurückgeschlagen. Volle Power!

KRITIK:

Vor kurzem ist mir das Video – sprich die VHS-Kassette – von POWER RANGERS - DER FILM in die Hände gefallen. Früher war ich ein recht großer POWER RANGERS Fan – wobei das nach den MIGHTY MORPHIN POWER RANGERS Staffeln abgeflaut ist, von den restlichen 17 Staffeln (Stand 2016) habe ich höchstens mal einzelne Folgen mitbekommen. Jedenfalls fand ich den Film damals, Mitte der 90er, ziemlich stark, hatte aber nie das Video dazu. Da sich das nun geändert hat – über 20 Jahre später –, und weil 2017 ein neuer POWER RANGERS-Film in die Kinos kommen soll, war es an der Zeit Zordon und den Rangern mal wieder einen Besuch abzustatten.

Das Erstaunliche ist, dass der Film immer noch funktioniert. Ausgehend von dem bisschen, was ich von den neueren POWER RANGERS Staffeln kenne, funktionieren sie immer noch genau wie die frühen Folgen – inklusive ähnlich schäbigen Effekten, bloß dass heute mehr drin wäre, weswegen das billiger wirkt als die alten Folgen. Die angestrebte Zielgruppe dürfte also heute noch genauso unterhalten werden, wie sie es damals wurde. Obwohl der Film heutzutage wahrscheinlich eher jene ansprechend dürfte, die bei Erscheinen schon zur Zielgruppe gehört haben.

Für Erwachsene kommt noch eine ganz neue Ebene der Unterhaltung hinzu, denn die ganze Chose quillt nur so über vor unfreiwilliger Komik – die sich damit zu der gewollten Komik gesellt. Klar, die POWER RANGERS kamen schon immer mit einem verschmitzten Lächeln und einem kleinen Zwinkern daher, aber vieles von dem, was in diesem Film mit einem gewissen Ernst dargeboten wird, lässt POWER RANGERS - DER FILM heutzutage dann doch eher in die Gefilde des Trash rutschen.

Dabei gibt es so einiges zu lachen –  vor allem, wenn man sich überlegt, dass man den "ganzen Scheiß" damals doch relativ ernst genommen hat. Etwa, wenn der Pinke Ranger seinen "Power Strahl" aktiviert und dann doch bloß eine mickrige Kopftaschenlampe anschaltet. Und das ständige Gerede von der großen Power mutet auch etwas seltsam an – zumindest in der deutschen Fassung, weil der Anglizismus da eben heraussticht.

Spannender ist da eher das vermittelte Frauenbild. Denn auch wenn alle Ranger eigentlich die gleiche Power haben – mal mit Ausnahme vom White Power Ranger –, müssen die Mädels der Runde immer wieder gerettet werden. Und Kimberleys (aka der Pinke Ranger) Lieblingsbeschäftigung scheint es zu sein, über etwas geschockt zu sein und sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund zu halten.

Die Computereffekte würden für eine Folge der Serie schon in Ordnung gehen – anno 1995 jedenfalls –, aber für einen Kinofilm ist das schon ganz schön schäbig. Klar, es war 1995. Aber JURASSIC PARK zum Beispiel ist von ‘93 und sieht selbst heute noch fantastisch aus. Da ist es schon schade, dass die Zords nicht mit Modellen realisiert wurden, wie in der Serie, sondern mit schlechter CGI. Alles in allem sieht das schon echt schäbig aus.

Auch wenn ich normalerweise kein großer Freund von Remakes, Reboots und was es da so alles gibt bin, bin ich gleichzeitig von der Idee eines neuen POWER RANGERS-Films angetan. Zum einen weil Michael "Ninja Turtle" Bay nichts damit zu tun hat. Zum anderen, weil die POWER RANGERS wirklich mal eine Überarbeitung vertragen können und ein etwas ernsterer bzw. realistischerer Ansatz durchaus seinen Reiz hat.

In diesem Sinne: "Ich bin ein Frosch?!"

Power Rangers - Der Film Bild 1
Power Rangers - Der Film Bild 2
Power Rangers - Der Film Bild 3
Power Rangers - Der Film Bild 4
FAZIT:

POWER RANGERS - DER FILM funktioniert auch 21 Jahre nach Erscheinen noch erstaunlich gut. Ich kann mir vorstellen, dass Kinder das noch in gewisser Weise "cool" finden können – entweder das, oder sie wundern sich über Inlineskates, Slime, Kapuzen-Shirts, Michael Jordan Kappen, Ohrringe bei Jungs und die Abwesenheit von Smartphones. Gut, vermutlich kann man POWER RANGERS - DER FILM eher als Erwachsener genießen. Entweder mit halb nostalgischem, halb belustigtem Blick auf die ganze Chose, wenn man POWER RANGERS als Kind oder Jugendlicher geschaut hat. Oder aber, man amüsiert sich so damit, wie man sich mit MASTERS OF THE UNIVERSE amüsieren würde. Kein richtig guter Film im eigentlichen Sinne, aber doch unterhaltsam und spaßig, und das nicht nur auf trashige Art.

WERTUNG: 7 von 10 endkrassen Flugungeheuern.
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