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Requiem for a Dream

Requiem for a Dream

DRAMA: USA, 2001
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Ellen Burstyn, Jared Leto, Jennifer Connelly, Marlon Wayans

STORY:

New York City vor der Yuppie-Ära: Harry Goldfarb, Anfang 20, träumt vom großen Geschäft im Drogenmilieu. Doch bislang ist er damit beschäftigt, regelmäßig Geld aufzustellen, um sich Drogen für den Eigenbedarf leisten zu können. Da wird schon mal der Fernseher der Mutter zum Pfandleiher getragen. Die Mutter, die ohne die billigbunten Fernsehbilder nicht mehr leben kann, erhält eines Tages eine Einladung zu einem Auftritt in ihrer Lieblingstalkshow, der zwar niemals stattfinden wird, aber ihren Einstieg in die Medikamentensucht bedeutet. Harry und seine Freundin geraten unterdessen in die Heroin-Abhängigkeitsfalle...

KRITIK:

Die Literaturvorlage stammt von Hubert Selby Jr. (u.a. Last Exit Brooklyn), der seine Finger tief in die Wunden des geplatzten amerikanischen Traums legt: In diesem Fall heißt die Wunde Drogensucht. Kompromisslos und unbeschönigend, aber stets auch voller Mitgefühl schildert Selby den Verfall seiner Protagonisten:

Minutiös wird geschildert, wie die Droge zunehmend Besitz ergreift vom Denken, Fühlen und Handeln der Figuren. Wie sie die Menschen immer tiefer hinab zieht in die Abwärtsspirale aus Depression, Sucht, Elend und Tod. Das Schicksal der medikamentensüchtigen, verwirrten und in der Psychiatrie gefolterten Mutter geht einem dabei besonders nahe. Harter Stoff, keine Frage.

Die extrem expressionistische visuelle Gestaltung entfaltet dabei eine Sogwirkung, die einen förmlich in die Leinwand hineinzieht. Intensiver und eindringlicher können bewegte Bilder kaum mehr sein. Darüber hinaus zeichnet sich der Film durch einen besonderen erzählerischen Kunstgriff aus:

Requiem for a Dream teilt sich in vier Abschnitte, benannt nach den Jahreszeiten: Genial die Einblendung des zweideutigen Wortes "Fall", das Herbst oder eben "Absturz" bedeutet. Und dieser Absturz hat es wahrlich in sich.

Requiem for a Dream ist bestimmt kein Film, der einen in Hochstimmung aus dem Kino tänzeln lässt. Ganz im Gegenteil, die Schicksale der Protagonisten gehen einem nahe, lassen einen lange nicht mehr los. Selbst einen abgebrühten Viel-Seher wie mich. Drastisches, von roher existentialischer Verzweiflung geprägtes Kino ist das. Sollte man gesehen haben. Jetzt als 2-DVD-Collectors Edition im Handel.

Requiem for a Dream Bild 1
Requiem for a Dream Bild 2
Requiem for a Dream Bild 3
Requiem for a Dream Bild 4
FAZIT:

Extrem intensives Drogendrama, visuell überwältigend, aufwühlend, schockierend, nichts für schwache Nerven.

WERTUNG: 9 von 10 Elektroschocks
OK? MEHR DAVON:
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Dein Kommentar >>
Stefan | 05.06.2017 14:26
Aufwühlend und packend auf jeden Fall! Aber ich muss zugeben, dass für mich ein großes Gefälle zwischen der Geschichte der Mutter und der drei Jugendlichen bestanden hat. Die emotionale Wirkung, die diesem Film zugesprochen wird, wurde in erster Linie durch die Figur der Sara Goldfarb transportiert. Ihr Schicksal ist mir wirklich nahe gegangen. Sie geriet in einen Sog aus Wünschen und Verzweiflung, dem sie völlig hilflos ausgeliefert war, und der sie letztendlich zerstört hat. Vielleicht waren die anderen drei Schauspieler nicht authentisch genug, aber mein Mitleid für ihre Figuren hielt sich in Grenzen.
>> antworten
japs | 16.10.2010 09:05
hammer film! find die oma heiss
>> antworten
-YouNameIt- | 29.07.2010 03:02
durchweg überzeugende Darsteller, eindrucksvolle Bilder(-fahrten), heftige Geschichte - ein genialer Film!
Das Problem: mir fällt wirklich keine Stimmungslage ein, in welcher ich mir den Film ein drittes Mal anschauen würde/könnte (beim 2. Durchlauf war ich nur "halb anwesend")...

P.S.: Wem das Streicherthema (Soundtrack) nach 2 Tagen schon aus dem Kopf ist, spendiere ich ne Kugel WanülleEis...
>> antworten
julia | 11.04.2009 12:37
definitv ein film, der einem die sprache verschlägt.

ich saß am ende einfach nur schweigend da und konnte während des ganzen nachspannes kein wort sagen, weil "requiem for a dream" emotional so aufwühlt.

ein meisterwerk von einem film!
>> antworten
marion | 27.04.2008 22:42
einer der besten filme, die ich je gesehen habe.
(film-freak - soll also was heißen)

spannend, faszinierend und abschreckend zugleich. traumhaft, sollte jeder zumindest einmal gesehen haben.

>> antworten
julietta | 07.12.2006 04:30
das is der mit abstand deprimierendste film den ich je gesehen hab !!
(und das soll was heissen, ich schau viel..)

ein echtes meisterwerk, keine frage..
aber ich glaub den könnt ich mir kein zweites mal ansehen- und ich trau ihn mir auch niemandem weiterempfehlen,
weil der emotional so drückt.. pff..
ghostdog | 20.10.2009 14:52
Oh ihr Vielgucker und selbst ernannten Filmfreaks!
Wenn Euch so ein Film aufwühlt und tief berührt, könnt ihr noch gar nicht sooo viel Filme geguckt haben.
Sonst würdet ihr nämlich "Panik im Needle Park", "Candy" oder "Jim Carroll" kennen. Alles Filme, die mich wesentlich mehr berührt haben, als dieses Teeniedrama. Richtig gut war eh nur die Mutter (Ellen Burstyn).
Tom | 11.11.2009 17:32
Andere herunterputzen, ob ihrer cineastischen Ausdrucksweise und dann selbst damit prollen, welch tolle Filme einen emotional berührt hätten, zeugt nicht gerade von Intelligenz. Diesen Film als Teeniedrama abzutun ist außerdem mehr als vermessen.
Harald | 11.11.2009 21:31
Tom, nimms nicht pesönlich, der herr ghostdog reisst gerne die schnauze weit auf. aber bellende hunde beißen nicht - bzw. meinen es nicht bös.
ghostdog | 13.04.2010 15:03
Kennet er mich persönlich, oh mein kleiner Droog? Oder was machet ihn glauben, daß er über mich urteilen könne?
Ne, mal im Ernst, ich hab`s wirklich nicht böse gemeint. Sorry, falls es so rübergekommen ist!
>> antworten