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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE

Sport im Film: Eine Kombi mit Höhen und Tiefen

Das Kino ist für jedes Thema offen. Ob kritisch, unterhaltsam oder kontrovers: Filmemacher geben sich fast jeder Idee hin, die für spannende 90 Minuten sorgen und den Zuschauer bewegen. Kein Wunder, dass das Thema Sport auf der Leinwand seinen festen Platz hat und bei Kritikern wie Kinobesucher begehrt ist.

Die großen Namen der Sportgeschichte tragen viel Filmstoffpotenzial mit sich. Die ewige Konkurrenz, die spannungsgeladenen Konflikte und die Frage, wie man an sein Ziel mit allen Mitteln kommt, ist Gold für Drehbuchautoren. Mit dem Rennfahrerdrama „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ hat es 2020 ein besonders sehenswerter Vertreter des Genres wieder einmal in die Oscar-Nominierungen geschafft. Der Kampf zwischen Ferrari und Ford galt als Wettrennen nicht nur um die Pole Position, sondern auch um die Frage, welcher Autohersteller die besten Chancen auf dem Markt hat.

Mit viel Liebe zu historischen Details und einem großartigen Schauspielerensemble, das von Matt Damon, Christian Bale und Jon Bernthal angeführt wird, konnte sich der Film bei den diesjährigen Oscars in die Kategorien „Bester Film“, „Bester Ton“, „Bester Schnitt“ und „Bester Tonschnitt“ einen Platz ergattern. Ein Sieg im Februar wäre ein toller Begleiter zu den anstehenden Winterrennen der kommenden Formel 1-Saison, die Mitte Februar anstehen. In gewisser Weise wäre es ein doppelter Sieg für Ferrari, wenn sie auf der Leinwand Gold einfahren und parallel auf der Rennstrecke abliefern. Favorit Sebastian Vettel, dessen Quoten in den Online Wetten bei 1,61 (Stand: 4.2.) stehen, darf momentan nicht auf seinen bisherigen Siegen rasten.

Große Dramen statt leichter Komödien

Auch wenn die sportlichen Geschehnisse viel Zündstoff für einen 120-minütigen Film bieten, stellt sich die Frage: Warum kann Sport nicht auch einfach in einer Komödie dargestellt werden? Ein Blick auf die vergangenen Filmstarts der letzten Jahre zeigt: Sport ist Drama! „I, Tonya“ berichtet von den Sabotageversuchen der Eiskunstläuferin Tonya Harding, das Fußballer-Drama „Trautmann“ erzählt die Geschichte des gleichnamigen Fußballers, der als erster Deutscher in einer britischen Mannschaft in Kriegszeiten spielte, und „Borg/McEnroe“ lässt die innige Konkurrenz der beiden Tennisspieler auf der Kinoleinwand erneut aufleben.

Platz für gute Stimmung und leichte Kost findet sich in den seltensten Fällen im Sportgenre. Wenn es etwas zum Lachen gibt, dann nur in überdrehten Komödien wie „Dodgeball – Voll auf die Nüsse“ oder der liebenswerten romantischen Komödie „Wimbledon“ mit Kirsten Dunst und Paul Bettany. Mit wahren Begebenheiten haben diese jedoch nichts zu tun. In diesen Filmen toben sich Drehbuchautoren nach Lust und Laune in ihrer Kreativität aus. Ausnahmen gibt es dagegen kaum. Lediglich „The Battle Of Sexes“ amüsiert mit einer feinen Note von Humor, die aber auf einem ernsten Thema beruht, und beleuchtet das Herausforderungsspiel zwischen Bobby Riggs und Billie Jean King.

Sportler auf der Leinwand

Während das Sportgenre im Kino durchaus überzeugt, können Sportler als Schauspieler auf der Leinwand für unangenehme Situationen sorgen. Der kurze Auftritt von Jérôme Boateng in „Men In Black: International“ fiel bei der Kritik vollends durch, David Beckhams Ausflug in die Vergangenheit in „King Arthur“ wurde ebenfalls nur müde belächelt und Spitzenkicker Neymar durfte im Actioner „xXx“ lediglich kurz mies gelaunt in die Kamera schauen. Für eine Wertung war dieser Auftritt kaum ausreichend. Zu ihrer Ehrenrettung muss gesagt werden: Sie sind keine Schauspieler und daher nicht umbedingt für beeindruckende Cameo-Momente geschaffen.

Um sich diese Art der Fehltritte zu ersparen, sollten sich Filmfans doch eher auf die großen und sehenswerten Dramen konzentrieren. Dass diese als Medium für die Aufarbeitung einer sportlichen Begebenheit geeignet sind und gleichzeitig bei den Zuschauern gut ankommen zeigen Filme wie der oben genannte „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“. Filmemacher müssen sich keine Sorgen machen: Genügend Material für neue Verfilmungen wird der Sport auch in Zukunft mit sich bringen.

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