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Staying Alive

Staying Alive

TANZFILM: USA, 1983
Regie: Sylvester Stallone
Darsteller: John Travolta, Cynthia Rhodes, Finola Hughes, Kurtwood Smith

STORY:

Fünf Jahre nachdem Tony Manero seinen ersten Tanzwettbewerb gewonnen hat, kann er die Tanzerei immer noch nicht lassen. Doch in der Zeit des Aerobic-Booms ändern sich nicht nur die Outfits, sondern auch Tonys Ziele. Dieses Mal möchte er am Broadway fußfassen...

KRITIK:

1983, was für ein Jahr: Klaus Barbie wird gefasst; Kreisky tritt zurück; die USA besetzen Grenada; die Challenger startet zu ihrem Jungfernflug; IBM stellt den PC-XT vor; das Motorola DynaTAC 8000X wird als erstes Handy zugelassen; der Buddhismus wird in Österreich als offizielle Religion anerkannt; ich werde geboren und Sylvester Stallone dreht einen TANZfilm. Halt! Sylvester Stallone dreht einen TANZfilm?! Ja!

Man mag es kaum glauben, aber STAYING ALIVE wurde tatsächlich von Rambo höchstpersönlich inszeniert. Stallone, der zuvor bei ROCKY II und ROCKY III Regie führte, schnappte sich John "Dancing King" Travolta und drehte die Quasifortsetzung von SATURDAY NIGHT FEVER. Doch ganz im Stile seiner 1982er Rambofigur zeigt Sly den abermals schmächtigen Tony Manero, als glattrasierten, öltriefenden, stirnbandtragenden Muskelprotz. Da hatte Travolta ganz schön was zu tun, ob mit oder ohne Anabolika.

Disco-Tanzen konnte er, der gute Johnny. Aber die (damals) modernen Aerobic-Moves, gepaart mit der ungewohnten Körpermasse stellt ihn in STAYING ALIVE vor ernsthafte Probleme. So erscheinen viele seiner Bewegungen eher als Herumgehampel und statische Figuren gleichen Bodybuilder-Posen. Obgleich es schon ziemlich beeindrucken ist, wenn er Laura (die immerhin 1,65cm große Finola Hughes) mit einer Hand gen Himmel hebt. Zur schauspielerischen Leistung muss hier nicht viel gesagt werden. STAYING ALIVE ist doch ein TANZfilm.

Dramaturgisch/inszenatorisch hätte sich Sylvester Stallone hingegen etwas Besseres einfallen lassen können. So kommt STAYING ALIVE dem Zuschauer oftmals vor wie einer von Rockys Kämpfen. Einstellungen und Sequenzen gleichen einem Schlagabtausch ohne wirklichen Zusammenhang und andauernd befindet sich irgendjemand im Clinch. Tony mit Jackie (Cynthia Rhodes); Jackie mit Laura; Laura mit Tony; Tony mit dem Choreograf (Kurtwood Smith); der Choreograf mit Laura; usw. usw. Wäre Slys Storytelling stärker auf dieses Konfliktpotenzial ausgerichtet, so hätte es vielleicht dramaturgisch was hergegeben. Doch es geht ja schließlich immer noch hauptsächlich ums TANZEN und so tänzelt sich der Film planlos von Szene zu Szene.

An STAYING ALIVE gibt es wenig Bemerkenswertes. Hier trotzdem einige Fußnoten: Erstens: der Filmtitel hat allenfalls mit SchlussTANZszene etwas zu tun und wurde aufgrund besserer Vermarktbarkeit durch den gleichnamigen Bee Gees-Song, der lediglich im Abspann zu hören ist, gewählt. Zweitens: der restliche Soundtrack wurde zu einem großen Teil von Slys Bruder Frank Stallone produziert. Drittens: Frank Stallone spielt ebenfalls eine Nebenrolle als Rhythmusgitarrist. Viertens: Sylvester hat einen Cameo-Auftritt inne. Fünftens: The Italian Stallion war anscheinend der Personal Trainer Travoltas beim zweijährigen Muskelaufbau.

Staying Alive Bild 1
Staying Alive Bild 2
Staying Alive Bild 3
Staying Alive Bild 4
Staying Alive Bild 5
FAZIT:

STAYING ALIVE ist ein TANZfilm der sich von Szene zu Szene tänzelt und einen überforderten TANZstar John Travolta zeigt, der aber wahrscheinlich nie wieder in seinem Leben so durchtrainiert war.

WERTUNG: 4 von 10 öligen Stirnbändern
Dein Kommentar >>
Johannes | 24.01.2014 10:55
Travolta im ersten Bild ist eigentlich fast schon so Seite 1 würdig wie dereinst Eric Falks Schniedel - eventuell was für den Weltfrauentag? *g*
Harald | 24.01.2014 12:06
Ja, das wäre eine Überlegung wert :)
Den Film hab ich übrigens als ganz ok in Erinnerung - dem drei Jahre später entstandenen Dirty Dancing allemal vorzuziehen.
a-l-e-x | 24.01.2014 13:10
ich habe für dich noch einen drauf gepackt - aber jetzt ist Schluss ;-)
Fedi | 24.01.2014 18:44
Also, Harald. Bitte. DD ist um einiges besser als
Staying Alive.
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