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Summer of Sam

Summer of Sam

DRAMA: USA, 1999
Regie: Spike Lee
Darsteller: John Leguizamo, Adrien Brody, Mira Sorvino, Jennifer Esposito

STORY:

Im Sommer des Jahres 1977 stöhnt New York unter einer gigantischen Hitzewelle. Nach dem legendären Stromausfall kommt es zu Plünderungen und Unruhen. Zu allem Überfluss treibt noch ein Serienkiller, der sich "Son of Sam" nennt, sein Unwesen. Als die lokale Mafia ein hohes Kopfgeld auf den Mörder aussetzt, verdächtigt jeder jeden...

KRITIK:

Mit SUMMER OF SAM blickt Spike Lee zurück in den chaotischen Sommer 1977, als der Moloch New York angeblich vor dem Kollaps stand. Doch anfangs merkt man noch wenig davon. Die Geschichte spielt in einem italienisch geprägten Viertel der Bronx, in dem New York einem Dorf gleicht: Jeder kennt hier jeden, man vertreibt sich die Zeit mit auf-der-Straße-rumhängen und kleinen Gaunereien.

Rasch sind die Charaktere eingeführt: Vinnie (John Leguizamo) zum Beispiel: Der gläubige Katholik, Friseur und leidenschaftliche Disco-Tänzer teilt die Frauen übersichtlich in Heilige und Huren ein. Die "Heilige" ist seine Frau Dionna (Mira Sorvino), die keine Ahnung hat, dass ihr Göttergatte im Friseursalon reihenweise "Huren" verführt - ob der Film einen gewissen Adam Sandler zu seiner "Zohan"-Figur inspiriert hat? :-)

Vinnies Kumpel ist der Punk-Rocker Ritchie (Adrien Brody), der sich mit seinem stilechten Outfit ("Iro", Hundehalsband etc.) im Italo-Ghetto keine Freunde macht, von seinem Nebenerwerbs-Job als Tänzer in einem Homo-Strip-Laden gar nicht erst zu reden.

Rein Story-technisch passiert im Grunde nicht viel: Spike Lee sieht seinen Figuren einfach zu. Der Serienkiller-Plot wird nur punktuell eingeschoben. Was aber nicht heißen sollte, dass der Film langweilig wäre. Ganz im Gegenteil: Über weite Strecken ist SUMMER OF SAM ein spannendes, atmosphärisch extrem dichtes Charakter-Drama, in dem alle Beteiligten zu Höchstleistungen auflaufen. Mit seiner wendigen Kamera, der wirkungsvollen Farb-Dramaturgie, dem pulsierenden Soundtrack und auch den zahlreichen, ziemlich offenherzigen Sexszenen fällt hier alles in die Kategorie großes, zupackendes Kino mit Schauplatz NYC. Martin Scorsese-Vergleiche in machen Medien sollten Sie sicher machen ...

Wie immer bei Spike Lee geht’s nicht ganz ohne "Message" ab; Engstirnigkeit, Macho-Verhalten und Rassismus in der bedrohlichen (geistigen) Enge der Ghetto-Welt wird als Wurzel allen Übels gebrandmarkt. Und der Meister selbst hat einen durchaus selbstironischen Cameo-Auftritt als TV-Reporter. Einziger Wermutstropfen: Mit 136 Minuten eine Spur zu lang - aber, wie schon erwähnt: niemals langweilig.

Summer of Sam Bild 1
Summer of Sam Bild 2
Summer of Sam Bild 3
Summer of Sam Bild 4
Summer of Sam Bild 5
FAZIT:

Wo Spike Lee draufsteht, ist spannendes, zupackendes Kino drin. SUMMER OF SAM, 1999 entstanden, wirft einen authentischen Blick auf den legendären New Yorker Hitzesommer 1977, als der große Stromausfall und ein Serienkiller den Big Apple an den Rande des Ausnahmezustandes brachten.

WERTUNG: 8 von 10 blonden Perücken
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