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Two Worlds - Zwischen den Welten

Two Worlds - Zwischen den Welten

OT: Les Deux Mondes
MYSTERIE: FRANKREICH, 2007
Regie: Daniel Cohen
Darsteller: Benoit Poelvoorde, Natacha Lindinger, Florence Loiret-Caille, Augustin Legrand

STORY:

Remy Bassano (Benoit Poelvoorde) ist ein netter sympathischer Versager, der nicht willens ist, sich seinen Problemen zu stellen. Sogar als sich seine Frau von im trennt, und ihm anschließend ihren neuen Freund präsentiert, scheut er die Konfrontation und tritt lieber den Rückzug an. Indessen in einer anderen Welt, wird eine primitiv lebende Bevölkerung von dem riesigen blinden Kannibalen Zotan (Augustin Legrand) terrorisiert. Dem Schamanen des kleinen Völkchens gelingt es, gemäß einer Prophezeiung Remy als Erlöser in seine Welt zu holen. Hier soll er das unterdrückte Volk von der Knechtschaft des Kannibalen befreien. Doch Remy hat erstmal keine Ahnung wie er das anstellen soll. Glücklicherweise springt er zwischen den Welten hin und her, und so kann er sich in seiner Welt Hilfe in Form von Literatur beispielsweise von Machiavelli´s "Der Fürst" holen.

KRITIK:

Ein französischer Film der in Deutschland mit englischem Titel präsentiert wird. Das gibt zu denken und lässt mich mal wieder die Frage nach der richtigen Anwendung von Anglizismen stellen. Der Originaltitel des Filmes "Les Deux Mondes" hätte zwar tatsächlich etwas ungewohnt geklungen, jedoch wäre der Film wahrscheinlich nicht weniger unbekannt.

Aber nun zum eigentlichen Film. Wie auf dem Cover angekündigt handelt es sich um eine Fantasy-Komödie von Daniel Cohen. Sein zweiter Film nach "Une vie de prince" bei dem er selbst Regie führte, jedoch der erste, der mit deutscher Sprache synchronisiert wurde.

Witzig sind hier weniger die Dialoge oder die eigentliche Handlung, vielmehr schmunzelt man über die Situationen in die Remy immer wieder hinein gerät, und fiebert mit dessen Entwicklung vom harmoniesüchtigen Sohn, der in der Masse unterzugehen droht, zum konfliktfähigen Ehemann, mit.

Die Verwandlung verläuft nicht so geradlinig, wie man sie aus Sportfilmen kennt, in denen der Hauptdarsteller ohne Umwege vom Ersatzbankhocker zum Platzhirsch wird. Nein, Remy wird zwar König des kleinen Völkchens, wird aber auch gleichzeitig zu ihrem neuen Tyrannen.

Die neue Antipathie, die man gegenüber Remy entwickelt, wird durch die deutsche Synchronisation unterstützt, die zur Körpersprache von Benoit Poelvoorde ("Mann beisst Hund") nur mäßig passt. So wirkt Remy sehr arrogant. Ob gewollt oder nicht, scheint mir die Synchronisation der Figur des Remy Bassano nur an dieser Stelle etwas schlampig, denn ansonsten ist diese recht gut gelungen, wenn auch teilweise von Originalton abweichend.

Gigantisch sind die Landschaften der Parallelwelt in die Remy Bassano gelangt. Meist Originaldrehplätze die in Südafrika zu bewundern sind. Aus dem "Making of..." erfährt man, dass die Gestaltung der Stadt des unterdrückten Völkchens durch eine Hotelanlage inspiriert wurde, welche ebenfalls in dieser Gegend liegt.

Etwas weniger vollkommen sind die Masken und Kostüme, die von schlichter Einfachheit bis zur Detailverliebtheit reichen. Diese unterschiedlich Niveaus werden jedoch als künstlerisches Mittel verwendet und tragen meist (und hoffentlich) gewollt zur Erheiterung des Zuschauers bei.

Will man den Film als geglückt bezeichnen, so sollte man das Ende ausklammern. Nach dem Abspann wird gezeigt wie ein Bild gefunden wird, das von Remy in der Parallelwelt angefertigt wurde. Kunsthistoriker sind der Meinung, dass es sich dabei um ein 500 Jahre altes Bild vom jungen Lenoardo da Vinci handelt. Schade, denn so wurde aus der glaubwürdigen Fantasiewelt eine unglaubwürdige Vergangenheit.

Two Worlds - Zwischen den Welten Bild 1
Two Worlds - Zwischen den Welten Bild 2
Two Worlds - Zwischen den Welten Bild 3
Two Worlds - Zwischen den Welten Bild 4
Two Worlds - Zwischen den Welten Bild 5
FAZIT:

Ein schön anzuschauender Film, der trotz tragischer Elemente nicht aufs Gemüt drückt. Keinesfalls ein plumper Fantasiefilm mit Effekthascherei, jedoch sind auch gewisse Spuren nicht ganz verwischt worden, die die Unerfahrenheit von Regisseur Daniel Cohen dokumentieren.

WERTUNG: 6 von 10 Parallelwelten
Gastreview von agent_der_Entropie
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