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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
22 Jump Street

22 Jump Street

KOMÖDIE: USA, 2014
Regie: Phil Lord, Christopher Miller
Darsteller: Channing Tatum, Jonah Hill, Dave Franco, Peter Stormare, Ice Cube

STORY:

Die Story ist schnell erzählt und gleicht dem Vorgänger 21 JUMP STREET nahezu bis aufs Haar. Die beiden Cop-Buddys Jenko (Channing Tatum) und Schmidt (Jonah Hill) haben das (mittels eines "Was bisher geschah" schnell nacherzählte) 21 Jump Street Programm hinter sich gelassen und sind nun eher weniger denn mehr erfolgreich auf der Jagd nach größeren bösen Jungs. Nach einem spektakulär verhauten Einsatz werden sie zurück ins Programm berufen, das inzwischen ein Haus bzw. eine Kirche weiter übersiedelt ist und daher nun 22 Jump Street heißt. Statt in der High School müssen sie diesmal im College ermitteln, wieder wegen einer am Campus im Umlauf befindlichen Droge. Einmal mehr sind dort neue beste Freunde hauptverdächtig. Und wieder wird einer der beiden sofort in der coolsten Clique am Campus aufgenommen, während der andere alles falsch macht ...

KRITIK:

Dieselbe Story nochmal aufwärmen klingt nach der denkbar schlechtesten Voraussetzung für ein Film-Sequel. Ist es meistens auch, funktioniert aber in diesem Film ganz hervorragend. Vorausgesetzt natürlich, man mochte bereits Teil 1. Ich habe 21 Jump Street geliebt. Bin damals aber im Grunde aus reiner Nostalgie ins Kino gepilgert, weil ich die TV-Serie in den 80er-Jahren verschlungen habe. Selbstverständlich ausschließlich wegen Johnny Depp und bestimmt nicht wegen der mehr als haarsträubenden Storys. Die Story des Films war dann auch nicht weniger haarsträubend, kam aber dank der Regie und der hinreißenden Darsteller dermaßen selbstironisch und over-the-top rüber, dass ich nach dem Film vor lauter Lachen Bauchschmerzen hatte.

Dass Jonah Hill ein (in jedwedem Wortsinn) ganz Großer ist, wusste ich damals schon. Aber seitdem breche ich auch gerne und immer wieder eine Lanze für Channing Tatum gegenüber denen, die meinen, er kann nur seichte Schmonzetten oder 08/15 Hollywood-Action. Aber zurück zum aktuellen Film, der sich in Sachen Selbstironie einmal mehr selbst übertrifft. Weil ihnen inzwischen wirklich niemand mehr abnehmen würde, dass sie Teenies sind, müssen Jenko und Schmidt jetzt also am College ermitteln, Aber selbst am dort werden sie dauernd für noch älter gehalten. Und Jenko hat Panik, dass er im College, wie schon an der High School, bei den "Losern" landet. Die neue 22 Jump Street-Zentrale ist in einer noch größeren Kirche beheimatet mit einem noch größeren Büro für Ice Cubes einmal mehr herrlich cholerischen Chief.

Die inzwischen zu unzertrennbaren BFFs zusammengewachsenen Partner bezeichnen sich selbst als Brüder und batteln mit einem Zwillingsbrüderpaar im Studentenheim darum, wer das symbiotischere "Brüder"-Paar ist. Aber wie in jeder guten RomCom (ja, auf eine Weise knistert es auch gehörig zwischen Jenko und Schmidt) durchleben die beiden im Zuge ihrer Ermittlungen eine schwere Beziehungskrise, weil einem der beiden das Collegeleben (mit Aufnahmeritualen in die Studentenverbindung, Mannschaftssport, Partys) anfängt, zu gut zu gefallen. Und dass schließlich ein Trip zum Spring Break nicht fehlen darf, versteht sich von selbst.

Selbstverständlich gibt's auch wieder einen Bösewicht, der diesmal besonders viel Freude bereitet, wird er doch vom Edel-B-Movie-Star Peter Stormare gegeben (den ich so gerne endlich mal wieder in einem Film vom Kaliber wie FARGO sehen möchte, bitte, danke). Ebenfalls Pflicht bei einer Jonah Hill / Channing Tatum Komödie sind natürlich jede Menge Cameos, und so gluckst man immer wieder vor Vergnügen, wenn für einen kurzen Moment wieder ein Liebling auftaucht. Und selbstverständlich gibt sich auch wieder ein guter alter (und vor allem alt gewordener) Bekannter aus der 80er-Jahre-Serie die Ehre.

22 Jump Street Bild 1
22 Jump Street Bild 2
22 Jump Street Bild 3
22 Jump Street Bild 4
FAZIT:

Sehr unterhaltsames Sommer-Popcorn-Kino mit einer bestens aufgelegten Cast, dreckigen Witzen, ganz viel Herz und einem fetzigen Soundtrack. Kann man sich übrigens durchaus auch gut ansehen, wenn man Teil 1 nicht gesehen hat, wie mir meine Begleitung versichert hat.

WERTUNG: 7/10
Dein Kommentar >>
mario pointofview | 17.09.2014 17:32
????? mag normalerweise hier die Kritiken .. doch das ist ja eine
totale Fehleinschätzung.. der erste teil hatte echt gute
Situationskomik.. der Blödsinn hier erinnert eher an die
übertriebenheit von nacktekanone und dergleichen?
Monika | 17.09.2014 18:12
Tja, wenig ist so sehr Geschmacksache wie Humor. Ich finde ja, es ist nichts gegen gut gemachten Blödsinn zu sagen. Daher mochte ich auch die Nackte Kanone sehr gerne, kann über Mel Brooks Filme gut lachen und mich über Will Ferrell und das meiste, wo Judd Apatow seine Finger im Spiel hatte, zerkugeln.
Am Ende des Tages ist so eine Kritik eben schwerst subjektiv und (fast) jede andere Meinung auf eine Weise ebenso richtig. ;-)
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