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9 Songs

9 Songs

LOVESTORY: GB, 2004
Regie: Michael Winterbottom
Darsteller: Kieran O'Brien, Margo Stilley

STORY:

Gibt's eigentlich keine :-)

KRITIK:

9 Songs Man sollte ja viel intensiver leben: Öfters exzessiven Sex haben, bis einem jeder einzelne Knochen weh tut. Sich auf Konzerten direkt vor die Bühne drängen, bis der Schädel dröhnt und die Ohren bluten. Mal wieder Lines durchziehen bis die Nasenflügel qualmen. Okay, das war ein Zitat der NDW-Band "Extrabreit".

Wovon ich mich natürlich sofort distanziere. Soll ja auf Dauer nicht so gut kommen, rein gesundheitlich betrachtet. Aber hey, sich zu FÜHLEN, als HÄTTE man gerade eine Line Koks gezogen, das würde man sich öfters wünschen. Aber wie? Ganz einfach: Indem man sich auf DVD 9 Songs ansieht.

Regisseur Michael Winterbottom hat zwei junge Menschen mit einer DV-Kamera begleitet: Man verliebt sich, tauscht Schmalltalk-Albereien aus, geht auf viele, viele Konzerte, kokst ein wenig, hat leidenschaftlichen Sex, streitet, versöhnt sich wieder.
Ein Jahr geht das so dahin, im Film auf kompakte 69 Minuten (hihi :-) gesampelt. Stets hält die Kamera drauf, live, direkt, unmittelbar.

9 Songs Es ist schon erstaunlich, dass ein Film, der vom wirklichen Leben handelt, fast ausschließlich schlechte Kritiken bekommt. Was ist bloß los da draußen? Hat die Menschheit keinen Spaß mehr an Dingen, die Spaß machen sollten? Werden sexlastige Filme nur akzeptiert, wenn inniger Körperkontakt automatisch Probleme, Leid, Verzweiflung und Abgründe nach sich zieht?

Ich fand den Film toll: Nicht nur wegen der vielen - nun ja - schon seeeehr erotischen Szenen. Hier wurde ein neues Genre erfunden: Der Indie-Porno.

Auch die Musik kann was. Ich bin ja jemand, der die Fähigkeit von Popsongs, in drei Minuten alles zu sagen, sehr bewundert. Hier wird die Geschichte, die eigentlich keine Geschichte ist, sondern ein Strudel an Erinnerungen an eine vergangene Liebe, in Songs gepackt. Eine kleine Auswahl: "Whatever happened to Rock n' Roll" von Black Rebel Motorcycle Club, "Cmon cmon" von den Von Bondies, "You were the last high" von den Dandy Warhols und zum Abschluss "Love Burns", das mir so schnell nicht mehr aus den Ohren gehen wird.

9 Songs Zugegeben, es mag Bands geben, die (noch) mehr Sex haben und Arsch treten (Rock'n Roll-Slang ;-) als die Bands, die im Film live spielen. Ich persönlich hätte ja die etwas steife Kunststudentenband Franz Ferdinand gerne gegen Placebo getauscht. Oder die Queens of the Stoneage. Oder die Yeah Yeah Yeahs. Oder The Kills. Oder ...

Aber egal. Einen Film, der 69 Minuten lang nichts als euphorisierende Lebenslust versprüht, kann man doch gar nicht schlecht finden!

FAZIT:

Wie das Kinoplakat verspricht: "69 Minuten Rock'n Roll & sexuelle Leidenschaft".

WERTUNG: 9 von 10 Songs
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HARDCORE-DRAMA: D, 2010
6/10
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SEXPLOITATION/ARTHOUSE: F, 1975
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Dein Kommentar >>
weedstyla | 09.01.2011 15:02
stimmt.........der viel sex und lebensfreude enthält. und stinklangweilig ist!!
>> antworten
The Cynic | 09.11.2009 14:13
Will ich Menschen ficken sehn, schau ich einen Porno. Dieses ganze Arthouse-Gerede, wir wollen nur die Realität zeigen, indem wir Menschen auch beim Ficken zeigen, hat für mich keinen Sinn.
Alles nur Ausreden der Kunst wegen. Zeigt man einen Fick, so ist es Pornografie. Schluß und aus. Wo da die Kunst ist, bleibt mir sowieso verborgen. Menschen ficken nun mal. Sei es aus natürlicher Veranlagung her, oder zur Reproduktion, oder zum Vergnügen. Aber Sex und Pornografie muß uns ja heutzutage immer present sein. Sei es Werbung. Die Seite 5 in der Tageszeitung. Blanke Busen im TV. Wenn dann aber die 12 jährige Tochter schwanger nach Hause kommt, fehlen uns die Worte. Insofern kann Sex keine Kunst sein, wenn sie auch Minderjährige beherrschen!
Harald | 09.11.2009 14:26
Hast du zufällig beim Duden von ca 1982 mitgearbeitet, in dem ich als unschuldiger Knabe einst das Wort "Pornographie" nachgeschlagen hatte? Damals hieß es: "Pornographie hat keinen künstlerischen Wert."
Ich denke, das hat sich geändert. Frag mal Frau Breillat oder Frau Roche :-)
>> antworten
kaja | 12.01.2008 18:52
der film ist realistisch, bringt einen über das leben nachzudenken.
nicht so wie die hollywood filme die einen eine welt zeigen die nicht gibt und man dann etwas aud den filmen mitnimmt was man gar nicht in sein leben einfügen kann.
die sexszenen machen lust auf liebe und nicht auf ficken.

die handlung war gut, viel zum nachdenken

für mich hätte der film eine doku sein können, aber is ja net real.
es is was anderes und vollkommen neues und das allein ist schon sehr viel wert.
>> antworten
wm | 10.01.2008 00:06
Endlich mal realistisch....."fast" wie im richtigen Leben, keine Horrorszenen, Mord, Kitsch ect., ich war richtig begeistert!!!
>> antworten
art | 08.01.2008 23:48
hab den film sehr unterhaltsam gefunden.
was reden so viele von fehlender handlung?!? ein film oder auch ein buch sind schon gut, wenn nur eine schöne geschichte erzählt wird. diese geschichte find ich auch noch einigermaßen realistisch und irgendwie aus dem leben gegriffen. habe 9 songs weiterempfohlen...
>> antworten
Snoop87 | 15.03.2006 15:11
GUT ist an diesem Film nur die Musik. Ansonsten wird ununterbrochen gepoppt, gezeigt wird alles, nichts bleibt der Fantasie überlassen. Den Film eindeutig zu bewerten, ist schwer-irgendwie ist es eben weder ein Porno, noch ein normaler Film. Man kann ihn ansehen, man kann ihn aber auch ausschalten-macht nichts, ausser ein paar tolle Soundtracks nichts verpasst.
>> antworten
Patrasch | 11.07.2005 09:14
...Placebo oder die Queens hätten meiner Meinung nicht so gut gepaßt...und "Jacqueline" ist sowieso ein Hammer-Song!
harald | 11.07.2005 21:13
also, bei Placebos Brian Molko würd ich meine Hetero-Grundhaltung glatt nochmal überdenken :-)
Und zu den Queens: Blumenau von FM4 hat mal was von "ein Konzert wie ein perfekter Fick" geschrieben - das passt doch, oder?
>> antworten
Patrasch | 31.05.2005 12:17
...musikalisch auf jeden Fall sehr² empfehlenswert...der stumpfsinnige Rest hat mich ein wenig kalt gelassen...also "Lust" und "Liebe" sind doch das gleiche *fg*...7/10
Stefan | 18.06.2005 16:53
hab mir von dem film mehr erwartet, aber nicht das ich jetzt sehr davon entäuscht wäre das die handlung sehr sehr flach gehalten wurde muss ich doch zugeben bei 9maligen beobachten vom paarungsverhalten junger menschen das es 9 mal unterschiedliche varianten waren! (ist sicher nicht jeden aufgefallen) respekt!!!
harald | 14.10.2005 00:27
@Stefan: warum fragst du nach einer "handlung"? das ist ein film über erinnerungen. an eine vergangene liebe, an sex, an musik, die man gemeinsam erlebt hat.

erinnerungen laufen nun mal nicht nach einer linearen handlung ab wie ein fernseh-krimi. zumindest nicht bei mir:-)
>> antworten