FILMTIPPS.at - Die Fundgrube für außergewöhnliche Filme

www.filmtipps.at
GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Yeah! Yeah! Yeah!

Yeah! Yeah! Yeah!

OT: A Hard Day's Night
MUSIKALISCH-HUMORISTISCHER SPIELFILM: UK, 1964
Regie: Richard Lester
Darsteller: John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Ringo Starr, Wilfrid Brambell, Norman Rossington

STORY:

Die vier Rabauken George, John, Paul & Ringo, besser bekannt als The Beatles, sollen ein Konzert für eine Fernsehaufzeichnung spielen. Mit allerlei Flausen im Kopf machen die "Fab Four" ihrem Manager jedoch das Leben schwer. Dass Paul seinen querulantischen Großvater mit auf die Reise von Liverpool nach London nimmt, macht die Sache auch nicht leichter ...

KRITIK:

Pünktlich zum 50sten Jubiläum des "ersten und besten (sic!)" Kinofilms der Beatles erscheint am Donnerstag, dem 10.07.2014 A HARD DAY'S NIGHT (bei uns auch als YEAH YEAH YEAH bekannt) als digital restaurierte und für 5.1 fitgemachte DVD und Blu-ray Version. Mir lag die einfache DVD-Fassung von Koch Media zur Rezension vor. Sie beinhaltet neben dem Originalfilm die deutsche Synchronfassung, sowie als Extras den deutschen und englischen Kinotrailer, eine Bildergalerie und einen Audiokommentar mit Cast & Crew.

Während ich Bildergalerie und Trailer als nette, aber verzichtbare Gimmicks erachte, liefert der Audiokommentar einige interessante Infos. Er ist also durchaus gelungen. Der Hauptgrund sich die DVD oder Blu-ray zuzulegen ist aber eindeutig bei Bild und Ton zu sehen. Einige werden jetzt naserümpfend mokieren, dass erst Knistern und Rauschen einer LP den echten Beatles-Sound ausmacht. Dem stimme ich zu. Allerdings handelt es sich hier um A HARD DAY'S NIGHT dem Film, es geht also darum etwas zu verstehen und trotzdem den Songs lauschen zu können. Wer das "original" Swinging Sixties-Hörerlebnis sucht, ist mit der LP natürlich besser dran.

Zumindest für Ringo Starr, John Lennon, George Harrison & Paul McCartney waren die 60er eine wirklich beschwingte Zeit. Am Höhepunkt der Beatlemania von wilden Fans gejagt, eilen sie durch Liverpool, durch den Tag und durch den Film. So schnell, dass Kontinuität und Klarheit der Geschichte mitunter etwas zu kurz kommen. Aber darum geht es in A HARD DAY'S NIGHT auch nicht. Es geht darum ein Gefühl zu bekommen. Ein Gefühl für den Zeitgeist der 60er, ein Gefühl für das Leben der "Fab Four" und nicht zuletzt ein Gefühl für den Beat. All dies schafft Regisseur Richard Lester (HELP!, ROBIN and MARIAN, SUPERMAN II + III) mit Bravour. Nicht umsonst wurde der Film von den RollingStone-Lesern auf Platz 6 der besten Rock-Filme aller Zeiten gewählt. Wobei der Soundtrack in einem ähnlichen Ranking sogar auf Nummer 4 rangiert.

Oh, was für ein Soundtrack! Bei A Hard Day's Night, I Should Have Known Better, I Wanna Be Your Man, Don't Bother Me, All May Loving, If I Fell, Can't Buy Me Love, And I Love Her, I'm Happy Just to Dance with You, Tell Me Why, She Loves You geht hoffentlich jedem das Herz auf. Sieht man die Jungs - ja damals waren die Beatles nicht mal 25 - auch noch dazu singen und herumalbern, macht das wirklich Spaß!

Allzu humoristisch ist die Rolle des McCartneyschen Großvaters (Wilfrid Brambell) geraten. Dieser Querulant schneidet den stark als Musikfilm ausgelegten Streifen etwas. Dennoch erfüllt er zwei wichtige Funktionen. Er treibt zusammen mit Norm (Norman Rossington) und Shake (John Junkin) nämlich den Plot voran und legt sich immer wieder mit den vier Beatles an. Er gibt so also ein wenig Einblick in die "Seele" der Bandmitglieder. Für alle die den Film noch nicht gesehen haben, möchte ich hier nicht spoilern, es ist witziger selbst die Darstellung der Naturen der Vier zu analysieren. Nur soviel sei verraten, Ringo Starr leidet nicht nur unter seiner etwas zu groß geratenen Nase.

So wird schlussendlich aus einem reinen Musikfilm dann doch noch ein echter Spielfilm über einen Tag aus dem Leben der "Fab Vour". 

P.S.: Wie immer habe ich den Film im O-Ton gesehen. Bei der deutschen Synchro soll es zu einigen schwerwiegenden Sinnveränderungen gekommen sein. Ob sich solche Fehler auch in neuen Version finden, kann ich nicht beurteilen. Aber auf den durchblitzenden Scharm des Scouse würde ich ohnehin nicht verzichten wollen.

Yeah! Yeah! Yeah! Bild 1
Yeah! Yeah! Yeah! Bild 2
Yeah! Yeah! Yeah! Bild 3
Yeah! Yeah! Yeah! Bild 4
Yeah! Yeah! Yeah! Bild 5
Yeah! Yeah! Yeah! Bild 6
FAZIT:

A HARD DAY'S NIGHT vermittelt ein Gefühl - Ein Gefühl für den Zeitgeist der 60er, ein Gefühl für das Leben der "Fab Four", ein Gefühl für den Beat. Er ist kein reiner Konzertfilm, obwohl die Musik im Mittelpunkt steht. Er ist ähnlich absurd wie sein Titel, er ist rasant und amüsant. Die Handlung macht nicht immer Sinn. Aber was macht das schon? Die Beatles, ihre großartige Musik und nicht zuletzt ihr lockeres und humoristisches Spiel machen den Film zum absoluten Klassiker.

WERTUNG: 9 von 10 Mockers
Dein Kommentar >>