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Könnte „A Star Is Born‘“ der dritte Film werden, der alle drei Oscars für Darsteller abräumt?

Nachdem der Film, mit dem Bradley Cooper sein Regiedebüt feiert und in dem Lady Gaga das erste Mal als Hauptdarstellerin eines Kinofilms zu sehen ist, beim Filmfestival in Toronto sehr gut angekommen ist, fragen sich viele, ob „A Star Is Born“ bei den Oscars viele Preise erhalten wird. Natürlich ist es noch etwas früh, darüber zu spekulieren, allerdings hat der Kinofilm sehr viel Potenzial.

Die Geschichte des Films ist eine altbekannte und schon häufiger verfilmte. Ein in die Jahre gekommener und alkoholsüchtiger Countrysänger tourt durchs Land und gibt mürrisch und ohne große Lust auf der Bühne zu versprühen seine alten Lieder zum Besten, die irgendwie alle gleich klingen. Cooper spielt die Rolle sehr souverän, ohne zu glänzen, sein Charakter lässt allerdings auch nicht zu, viel Tiefe auf der Leinwand zu zeigen. Durch Zufall trifft er auf eine junge, sehr talentierte Musikerin, die den Sprung auf die große Bühne noch nicht geschafft hat. Ihr Talent wird zwar von manchen erkannt, allerdings wird sie als unscheinbar und nicht hübsch genug abgestempelt und ihr nicht der große Erfolg zugetraut. Lady Gaga spielt die Rolle der jungen Musikerin sehr gut. Ihr Charakter steht ganz im Gegensatz zu ihrem Image als extrovertierte Popqueen. Sie schafft es, in ihre Rolle zu schlüpfen und die Emotionen, die ihre Rolle verlangt, dem Publikum überzeugend rüberzubringen.

Der Film ist sehr gut gelungen und schafft es die Emotionen, die von den Charakteren durchlebt werden, dem Zuschauer näher zu bringen. Zudem zeigt er einen interessanten Einblick hinter die Kulissen der Musikindustrie. Besonders die Szenen, in denen Bradley Cooper und Lady Gaga Duette singen, sind den Kinobesuch wert.

Ob der Film alle Schauspieler-Oscars abräumt, ist mehr als fraglich. In der Kategorie bester Film gilt „A Star Is Born“ zwar aktuell als Favorit, es gibt aber auch starke Konkurrenz. Besonders zu beachten ist „Roma“, eine Netflix-Produktion von Erfolgsregisseur Alfonso Cuarón, der im Mexiko der 1970er Jahre spielt und das „Fronleichnahm-Massaker“ als eine der zentralen Szenen auf die Leinwand bringt. Dazu kommt Peter Farrellys Film „Green Book“, der über die Rassenproblematik der USA in den 1960er Jahre handelt. Ein schwarzer Pianist wird von einem ihm vorher komplett fremden Fahrer und Sicherheitsmann (Viggo Mortensen) durch die Kneipen und Konzertsäle der Südstaaten begleitet. Die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere freunden sich im Laufe des Films an und erleben zusammen die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung. Zuletzt ist der Film „First Man“ zu nennen. Der Film von "La La Land"-Regisseur Damien Chazelle basiert auf der ersten Mondlandung und zeigt, was der Astronaut Neil Armstrong, der von Ryan Gosling dargestellt wird, und seine Kollegen alles durchmachen mussten, um auf den Mond zu gelangen.

Die Konkurrenz für den Film von Bradley Cooper ist also sehr stark und es wäre eine Sensation, wenn der Film alle drei der wichtigsten individuellen Oscars verliehen bekommt. Es scheint aber jetzt schon so, als ob der Film einer der erfolgreicheren bei der Verleihung der Academy Awards im Februar werden könnte und einen oder mehr Oscars der verschiedensten Kategorien erhält.

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