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Der titelgebende Bad Santa ist Billy Bob Thornton als saufender, fluchender, kinderhassender Weihnachtsmann mit kriminellen Absichten ...

Falls es jemand noch nicht gemerkt hat: Weihnachten naht. Vielleicht wird jetzt von mir erwartet, dass ich zynisch und bösartig über das große kapitalistische Warentausch-Event herziehe. Von brennenden Christbäumen, "Last Christmas"-Klingeltönen, Herzinfarkten wegen fetten Keksen und einsamen Selbstmördern am Heiligen Abend schreibe. Mach ich aber nicht. Denn ich mag Weihnachten. Wirklich. Da kriegt man nämlich ein paar Tage frei ;-)

Das wird sich auch Billy Bob Thornton gedacht haben, der hier einen Weihnachtsmann der etwas anderen Art gibt: Seinen Job als Santa Claus-Darsteller in einer Shopping-Mall macht er nur, um am Heiligen Abend in aller Ruhe den Safe zu knacken. Außerdem fällt hin und wieder schneller Sex mit rundlichen Damen in der Umkleidekabine für Übergrößen ab.

Erfreulich subversiv und alles andere als politisch korrekt ist dieser Anti-Weihnachtsfilm ausgefallen. Dafür bürgen u.a. die Coen-Brüder als Produzenten. Die Pointen sitzen, und es gibt dreckige Lacher in hoher Frequenz. Kostprobe: "Ich werde mein Leben ändern" - meint unser Held, noch schwer gezeichnet von einer exzessiven Nacht. Die Antwort seines Komplizen: "Wie meinst du das? Treibst du es jetzt mit Magersüchtigen?" Freunde des feinsinnigen Dialogwitzes kommen also voll auf ihre Kosten ;-)

Auch wenn am Ende doch so etwas wie menschliche Wärme ins Spiel kommt und unser Anti-Held geläutert wird, heißt das noch lange nicht, dass wir es hier mit anbiedernder Hollywood-Unterhaltung zu tun hätten. "Der böseste Weihnachtsfilm aller Zeiten" urteilte die Wiener Stadtzeitung Falter. Kann man stehen lassen. Und Weihnachten kann ruhig kommen.