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Dante 01

Dante 01

SCIENCE-FICTION: Frankreich, 2008
Regie: Marc Caro
Darsteller: Lambert Wilson, Linh Dan Pham, Dominique Pinon, François Levantal:

STORY:

Ein lebensfeindlicher Vulkanplanet am Rande unserer Galaxie. Seine Umlaufbahn der perfekte Ort für den Abschaum der Menschheit. Die Gefangenen- und Forschungsstation Dante 01 ist die Heimat mehrerer psychisch gestörter Schwerverbrecher. Und ein Forschungsteam experimentiert wild an ihnen herum - bis ein mysteriöser neuer Gefangener auf die Station kommt...

KRITIK:

Das klingt nicht schlecht, oder? Diesem Trugschluss bin ich auch verfallen, als meine Videothek des Vertrauens beschloss zu schließen und deshalb sämtliche DVDs zum Preis von einem Euro verschleuderte. Einige Perlen konnte ich dabei ergattern und ich dachte mir für einen Euro kann man nicht viel falsch machen. Also griff ich zu und nahm Dante 01 (unbekannter Weise) mit nach Hause. Oh was für ein Fehlkauf, man kann doch so einiges falsch machen für einen Euro.

Auch der Regisseur von Dante 01, Marc Caro (Delicatessen), hätte lieber die Finger von diesem Film gelassen und mich damit nicht 82 Minuten (zum Glück nur die gekürzte DVD Fassung) meiner Lebenszeit beraubt. Mehr Stumpfsinn und bedeutungsschwangere Symbolik habe ich seit langem nicht mehr so platt verpackt gesehen.

Dabei fängt das alles gar nicht mal so schlecht an: Aufgeladene Bilder, großartig fotografiert, führen uns ein in diese düstere Welt, in der eigene Gesetze herrschen. Kühl kalkuliert kommt es beim ratlosen Zuschauer an und auch die Ästhetik versprüht eine wunderschöne Kälte. Wir werden erstmal allein gelassen mit unseren Eindrücken und fühlen uns dabei genauso verloren, wie wohl die Insassen und Angestellten auf der Station Dante 01, in den Weiten der Milchstraße.

Auch der mysteriöse neue Insasse, dargestellt von Lambert Wilson (Matrix Reloaded), macht seine Sache ganz gut. Er spricht nicht und Wilson muss so alle Kraft in seine Mimik und Gestik stecken, was ihm zu Beginn wirklich gut gelingt.

Doch dieses schöne, unbehagliche Gefühl von Unwissenheit und Verlorenheit im Universum weicht recht schnell gähnender Langeweile. Noch dazu wird es recht bald ziemlich stumpfsinnig und sprüht geradezu von lachhafter Symbolik. Angefangen bei den Namen der Insassen. Leider damit nicht genug, diese unermessliche, schwerfällige, ja geradezu absolute Dummheit (das hab ich jetzt nicht gesagt) von Bedeutung, Dasein und "warum, wieso, weshalb ist die Banane krumm?"-Symbolik macht echt verdammt müde. Außerdem kommt es so mit dem Holzhammer daher, dass man sich mühelos unter dem Hammer wegducken kann und dabei noch ohne große Anstrengung den Rest des Filmes vorhersehen kann.

Außerdem, come on!, was hat denn dieser mysteriöse neue Insasse Schlechtes gegessen, dass er so einen Hunger hat auf widerliches irgendwas, was sich in bösen, bösen Gefangenen manifestiert hat. Was? Wie? Das versteht ihr jetzt nicht, keine Sorgen ich ebensowenig!

Leider gelingt es auch zu keiner Sekunde auch nur irgendeinen Bezug zu den Protagonisten herzustellen, dazu geht mir das alles viel zu schnell - und das will was heißen, denn die meiste Zeit langweilt man sich beim Zusehen, da die immer gleichen Mechanismen immer wieder abgespult werden - Schade, da hätte man sich mal besser mehr Zeit genommen um die Charaktere besser heraus zu arbeiten.

Das Beste kommt zum Schluss? Weit gefehlt! Vom Ende war ich ja fast schon persönlich beleidigt. Denn da will es Caro nochmal dick raushauen und macht einen auf Kubrick. Allerdings so arg daneben, dass ich mir ungelogen die Augen zuhalten musste, weil´s beim Hinsehen wehgetan hat! (Übrigens dem aufmerksamen Zuseher wird auffallen, dass mit dem voluminösen Ende des Films das Problem, weshalb sich der Unbekannte so selbstlos opfert, nicht aufgehoben ist. Jaja, denkt mal drüber nach.)

Autsch! Wer hätte gedacht, dass man mit einem Euro so viel falsch machen kann?!

Dante 01 Bild 1
Dante 01 Bild 2
Dante 01 Bild 3
Dante 01 Bild 4
Dante 01 Bild 5
FAZIT:

Bedarf es wirklich noch eines Fazits? Ok kurz zusammengefasst für die faulen Leser: Dante 01 ist ein dermaßen dummes (da war´s schon wieder), langweiliges, bedeutungsschwangeres, belangloses Werk, dass mir fast schon die Zeit diese Kritik zu schreiben zu schade war. Aber ok das klingt schon verdammt hart. Wem die Story vollkommen egal ist und wer so schmerzfrei ist, dass er über die faden Dialoge und und die stumpfsinnige Story hinwegsehen kann, dem bleiben immerhin noch ein paar schön fotografierte Bilder. Das war´s dann aber auch leider schon.

WERTUNG: 2 von 10 Glatzen
TEXT © Nicky
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