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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE

Das Runde muss in das Eckige

Ein Genre, dem wir uns auf dieser Plattform bisher gar nicht verschrieben haben, ist der Sportfilm. Das mag daran liegen, dass aus dieser Filmsparte eher selten wirklich sensationelle oder schöpferisch wertvolle Werke entspringen. Doch es gibt durchaus ein paar Stücke aus der Vergangenheit, die Beachtung finden sollten und mal (wieder) in den DVD-Player eingelegt werden können.


"Etihad Stadium" (CC BY 2.0) by cleria.santos

Wie sollte es anders sein, setzt sich der Großteil an Sportfilmen, die in eine relevante Kategorie eingeordnet werden können, mit dem Thema Fußball auseinander. Das liegt vermutlich daran, dass dieser Ballsport weltweit eine der beliebtesten Sportarten darstellt – wenn nicht gar die beliebteste. Oftmals verlaufen Fußballfilme nach einem sich stark ähnelnden Plot, der von einer sich anbahnenden Erfolgsstory handelt.

In dem 2009 erschienen Film „Awaydays“ wird hingegen die brutale Hooligan-Szene in England beleuchtet, die nichts von Friede, Freude, Eierkuchen ahnen lässt. Die Geschichte, die sich Ende der 70er in Liverpool abspielt, erzählt von einem jungen Fußballfan, der aus guten Verhältnissen stammt und aufgrund einer Identitätskrise den Anschluss an eine gewaltbereite Gang sucht. Hier wird aufgezeigt, dass Fußball-Hooligans entgegen aller Vorurteile nicht zwingend aus der verarmten Arbeiterschicht stammen müssen.

In England hat der Fußballsport eine immense Bedeutung und daher lassen sich hier Top-Clubs finden, die jedes Jahr wieder kräftig in der Champions League mitmischen. Für die kommende Saison 2018/2019 führt im Monat August sogar der englische Fussballclub Manchester City die Wettquoten im Internet an. Zu gönnen wäre es den Engländern, dass sie sich mal wieder einen Titel einheimsen können, nachdem sie kurz vor dem WM-Finale in diesem Sommer ausscheiden mussten. Obwohl die Ereignisse nach dem Viertelfinal-Sieg gegen Schweden, bei denen eine IKEA-Filale in London verwüstet wurde, ein wenig Unverständnis darüber hinterlässt, dass sich die Hooligan-Szene seit der in „Awaydays“ dargestellten Zeit anscheinend kaum geändert hat.


"Wim Wenders bei der Berlinale 2015" (CC BY 2.0) by sebaso

Selbst der gute Wim Wenders hat sich in seiner Anfangszeit mit einem Spielfilm den tiefen Abgründen der Fußballwelt gewidmet. Der ganz große Erfolg blieb bei „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“, der 1972 in den Kinos lief, allerdings aus. Hier kam, anders als der Titel vermuten lässt, keine Sport-Dokumentation auf die Leinwand, sondern ein Krimi-Drama, wie es nicht besser zu unserer teils skurrilen Filmsammlung passen würde. Der Film basiert auf der gleichnamigen Erzählung von Peter Handke. Ein Torwart, der während eines Fußballspiels vom Platz verwiesen wird, kommt mit sich selbst und der Welt nicht mehr klar. Besagter Torhüter läuft nachts durch Wien, schließt Bekanntschaft mit einer jungen Frau und verleitet sich selbst zu einer unheilvollen Tat. Der Film ist nicht nur aufgrund seiner Handlung, sondern natürlich auch wegen der in Österreich gedrehten Szenen besonders sehenswert. Bleibt festzuhalten, dass Sportfilme alles andere als langweilig und nach immer demselben Schema gemacht sein müssen!

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