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Der gefährlichste Mann der Welt

Der gefährlichste Mann der Welt

OT: The Chairman
ACTION/DRAMA: USA, 1969
Regie: J. Lee Thompson
Darsteller: Alan Dobie, Arthur Hill, Anne Heywood, Gregory Peck, Conrad Yama

STORY:

Die Chinesen haben eine geheime Pflanzenwachstumsformel entwickelt, mit deren Hilfe sie z.B. Ananasplantagen im Himalaya anlegen können. Daraufhin engagiert der CIA den angesehenen Wissenschaftler Dr. John Hathaway (Gregory Peck), um in China an diese Formel zu gelangen. Was dieser nicht weiß: man hat in seinen Kopf nicht nur einen Minisender implantiert, mit dessen Hilfe, man alle seine Gespräche verfolgen kann, sondern auch eine Minibombe, die gezündet werden kann, sobald dies als notwendig bzw. sinnvoll erscheint....

KRITIK:

DER GEFÄHRLICHSTE MANN DER WELT ist ein amerikanischer Actionfilm aus dem Jahre 1969, also einer Zeit, in welcher der Begriff "Action" - zumindest was das Kino betrifft - gerade erst im Entstehen begriffen war. Der Regisseur ist ein gewisser J. Lee Thompson, dessen einzig bekannteren Filme das Original zu CAPE FEAR (1962) und die letzten beiden Teile der PLANET DER AFFEN- Serie sind.

Sowohl der Plot, als auch die Umsetzung orientieren sich vorrangig an den frühen James-Bond-Filmen. Allerdings deutet bereits der Ersatz eines Spezialagenten durch einen Wissenschaftler darauf hin, dass hier ein wenig weniger auf Action, als auf einen (zumindest behaupteten) Anspruch gesetzt wurde.

Da passt es auch, dass die Hauptfigur von Gregory Peck verkörpert wird, eine Wahl, die der amerikanische Kritiker-Papst Roger Ebert mit den folgenden Worten kommentiert: "Gregory Peck bleeds with nobility, dignity, taste, restraint and all the things that are deadly to an action movie. I doubt if Gregory Peck could be vulgar if he tried."

Tatsächlich ist die ganze Grundidee des Filmes völliger Unfug. Denn solch ein unglaublich hanebüchener Plot funktioniert sicherlich ganz gut in einem James-Bond-Film, da dort jeder Unsinn erlaubt ist, solange der dazu angetan ist, das Action-Level zu steigern. Aber dieser im Original mit THE CHAIRMAN betitelte Streifen verwendet seine haarsträubende Grundidee ja gerade dazu, uns einreden zu wollen, dass es hier nicht alleine um Action, sondern um wahrlich weltbewegende Themen geht.

Ob das (amerikanische) Publikum im Jahre 1969 noch naiv genug war, um diesen geballten Unsinn ernst zu nehmen, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen. Aber heute hat dieser Film - wenn überhaupt - nur noch einen nostalgischen Wert. Denn selbst aus der an und für sich ganz netten Idee mit der unwissentlich in Gregory Pecks Kopf eingepflanzten Bombe, macht THE CHAIRMAN nicht wirklich viel, im Sinne der Erhöhung bzw. des bloßen Aufkommens von Spannung.

Dabei soll jetzt bitteschön niemand behaupten, ich hätte nicht ernsthaft versucht diesem Film eine Chance zu geben: Immerhin habe ich mir THE CHAIRMAN dreimal angesehen. Allerdings lag dies weniger daran, dass ich auf der Suche nach mir vorher entgangenen subtilen Qualitäten war, als vielmehr daran, dass ich jedes Mal nach einer halben Stunde eingeschlafen bin. Und mit drei partiellen Durchläufen zu je einer halben Stunde kommt man dann auch schon auf die 90 Minuten Gesamtspielzeit ...

Der gefährlichste Mann der Welt Bild 1
Der gefährlichste Mann der Welt Bild 2
Der gefährlichste Mann der Welt Bild 3
Der gefährlichste Mann der Welt Bild 4
Der gefährlichste Mann der Welt Bild 5
FAZIT:

Der gerade bei Koch auf DVD erschienene DER GEFÄHRLICHSTE MANN DER WELT aus dem Jahre 1969 versucht Action mit Anspruch zu verbinden und scheitert in beiden Bereichen auf ganzer Ebene. Für manche mag dieser ebenso müde, wie naive Streifen aus rein nostalgischen Gründen eventuell nicht ganz frei von Interesse sein. Für alle anderen kann ich den Film immerhin als das beste erprobte Schlafmittel seit langem empfehlen...

WERTUNG: 2 von 10 Minibömbchen in der noblen Wissenschaftler-Birne
TEXT © Gregor Torinus
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