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Dirty Pretty Things

Dirty Pretty Things

DRAMA/THRILLER: GB, 2002
Regie: Stephen Frears
Darsteller: Chiwetel Ejiofor, Audrey Tautou, Sophie Okonedo

STORY:

Dirty Pretty Things In seiner Heimat Nigeria war Okwe (Chiwetel Ejiofor) ein angesehener Arzt. Hier in London muss er als illegaler Immigrant ums Überleben kämpfen - tagsüber als Taxifahrer, nachts als Rezepzionist eines heruntergekommen Hotels. Die wenigen Stunden, die er schläft, verbringt er auf der Couch von Senay (Audrey Tautou), die aus der Türkei geflüchtet ist, weil sie "nicht so leben wollte wie ihre Mutter". Eines Nachts macht Okwe eine grausliche Entdeckung: Irgendwer hat ein menschliches Herz in der Hotelzimmer-Toilette entsorgt. Der zwielichtige Hotelbesitzer Senor "Sneaky" Juan empfiehlt ihm, die Sache zu vergessen. Doch Okwe forscht nach - und kommt auf die Spur der Londoner Organmafia ....

KRITIK:

Dirty Pretty Things Mit vierjähriger Verspätung kommt nun Stephen Frears Thriller Dirty Pretty Things in die heimischen Kinos. Ins Wiener Burgkino, um genau zu sein. Auf DVD gibt's den Film schon eine ganze Weile - unter dem deutschen Verleihtitel Kleine Schmutzige Tricks. Die DVD bietet auchden Vorteil von gut übersetzten Untertiteln - unverzichtbar für mich und mein mangelhaftes Mittelschul-Englisch ...

Dirty Pretty Things ist definitiv sehenswert - nach seinem Komödien-Erfolg High Fidelity hat sich der profilierte britische Regisseur eines wesentlich heftigeren Stoffes angenommen.

Zitat: Wir sind die Menschen, die ihr nicht seht: Wir sind die, die eure Taxis fahren. Eure Zimmer putzen. Und eure Schwänze lutschen."

Dirty Pretty Things spielt in einer Art Parallelwelt von sogenannten "Illegalen" (was für eine scheiß-zynische Wortkreation, wenn ihr mich fragt - als ob ein Mensch per se illegal sein könnte), wo es ums nackte Überleben geht - was die Menschen zu Dingen treibt, die wohl niemand gerne tun möchte. Von ausbeuterischen Drecksjobs über Prostitution bis zum Verkauf von Organen ...

Dirty Pretty Things Die Grundstimmung des Films ist der Thematik entsprechend bedrückend. Im Kontrast dazu stehen die farbenfrohe Inszenierung und gelegentliche Anflüge schwarzen Humors, die das triste Geschehen ein wenig auflockern. Unterstützt von einem zurecht mit einem Oscar prämiertem Drehbuch schafft es Frears, unterschiedlichste Genres (Sozialdrama, Thriller, Romanze) zu einem runden, wie aus einem Guss wirkenden Ganzen zu vereinigen. Großen Anteil daran haben die durch die Bank starken Darsteller.

Selbst Madame Tautou, deren putziger Charme mich seit jeher eher negativ berührt, überzeugt in ihrer Rolle einer in den moralischen Zwängen ihres Kulturkreises gefangenen Flüchtlings-Frau. Einziger Kritikpunkt: Dass in diesem Film nur die "Bösen" Sex wollen, kostet einen Wertungspunkt. Mr. Frears, this is Europe, not Hollywood!

FAZIT:

Der verdiente Regisseur Stephen Frears (u.a. High Fidelity, Mein wunderbarer Waschsalon) begibt sich mit dieser erstaunlichen Mixtur aus Sozialdrama und Thriller sozusagen back to the roots in Sachen Realismus. Spannendes und sehenswertes Kino made in Britain.

WERTUNG: 7 von 10 Skalpellen
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