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Drag Me to Hell

Drag Me to Hell

HORROR: USA, 2009
Regie: Sam Raimi
Darsteller: Alison Lohman, Lorna Raver, Justin Long, David Paymer

STORY:

Die pflichtbewusste Bankangestellte Christine (Alison Lohman) weigert sich, dem Wunsch einer alten Roma-Frau nach Aufschub ihrer Ratenzahlung nachzukommen. Die Frau verliert ihr Haus - und rächt sich, indem sie die Bankangestellte mit einem bösen Fluch belegt...

KRITIK:

... und weil wir in einem Sam Raimi-Film sitzen, findet sich die Ärmste alsbald in einer wahren Geisterbahnfahrt wieder, wo es nur so wimmelt von unheimlichen Schattenwesen, verrückten Dämonen und sonstigen ungemütlichen Zeitgenossen.

Sam Raimi müsste eigentlich nie wieder einen Finger rühren. Als Regisseur der höchst erfolgreichen SPIDER-MAN-Trilogie hat der Mann mehr Geld gescheffelt, als er in seinem Leben ausgeben könnte. Um so schöner, dass ihm ein gewisses Bewusstsein für - ich formulier's mal ganz pathetisch - die perverse Ungerechtigkeit des Kapitalismus geblieben ist. Wenn man so will, könnte man DRAG ME TO HELL auch als moralisches Lehrstück sehen: Das zentrale Motiv ist die Gier. Und die wird hart bestraft...

Ich weiß schon, das hört sich vielleicht nicht rasend spannend an. Rasend spannend ist der Film auch nicht. Muss er auch nicht sein. Denn Raimi inszeniert im besten Sinne altmodisch: Das Erzähltempo ist gemäßigt und lässt den Charakteren Zeit, um sich zu entfalten. Doch wenn's darauf ankommt, zieht Raimi alle Register und lässt die frenetische Kamera Amok laufen.

Schocks im Minutentakt wechseln mit ausgesucht "gschmackigen" Effekten - in liebevoller Handarbeit übrigens; fast keine CGI. Zusammen mit der wahnwitzigen Musik, Raimis visuellem Einfallsreichtum und den bravourösen Schmähs stellt sich feinstes EVIL DEAD-Feeling ein.

An dieser Stelle eine kleine Warnung an passionierte Bluthunde: Kreative Körperzerstückelungsorgien wie im ersten EVIL DEAD-Film sollte man sich nicht erwarten; die Effekte sind zwar mitunter herrlich schön grauslich, aber auf eine andere, humoristische Art. Wir haben es schließlich mit einer Horrorkomödie zu tun. Und mit Sam Raimis bestem Film seit langer, langer Zeit.

Drag Me to Hell Bild 1
Drag Me to Hell Bild 2
Drag Me to Hell Bild 3
Drag Me to Hell Bild 4Sehen so zufriedene Bankkunden aus?
FAZIT:

Sam Raimis "Back-to-the-roots"-Trip: DRAG ME TO HELL ist eine höchst unterhaltsame, liebevolle und im besten Sinne altmodische Horrorkomödie, für die man schon mal danke sagen kann. Danke!

WERTUNG: 8 von 10 Fliegen im Mund
OK? MEHR DAVON:
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Dein Kommentar >>
JohnLock | 18.07.2010 13:14
Ich fand den Film richtig gut, es ist eine gelungene Mischung aus Horror und Komödie. Die Geschichte ist auch interresant, das Ende ist tüpisch für einen Horrorfilm aber trotzdem unerwartet.
>> antworten
Sawwas | 07.07.2009 00:43
nun, ich habe mir den Film angetan, und wundere mich ob es der gleiche Film ist. Die Effekte waren meiner Meinung nach nicht allzu gut, die Handlung war, nunja, wohlwollend ausgedrückt solala. Die Schauspieler waren sehr bemüht, aber das Drehbuch gab nicht mehr her. Die (ich will es mal so ausdrücken) Horrorzitate habe ich in weitaus besseren Filmen ein Dutzend mal gesehen.
Die Krone allerdings setzt dem ganzen der nicht vorhandene Schluss auf. Ohne einen zweiten Teil löst sich der ganze Film nicht auf. Er hört sozusagen mittendrin auf. Ein klassischer Cliffhanger also. Alles in allem würde ich persönlich dem Film kaum mehr als 3 von 10 Punkten geben. Aber Geschmack ist ja wohl etwas sehr subjektives
Steven | 09.07.2009 01:39
Aber der Film hatte doch ein richtiges Ende. Zumindest bleiben keine wichtigen Fragen mehr offen. Das was zur Hauptgeschichte des Films gehörte, wurde am Ende ja wohl aufgelöst. Oder irre ich mich da?
Sawwas | 12.07.2009 12:47
Mir kam es vor wie - see you next Year in Part II.
>> antworten
Andreas | 13.06.2009 09:55
Habe mich ganz hervorragend amusiert. Vor allem die Autoszene gleich zu Beginn war genial lustig.

Scheinbar hat Apple bei diesem Film diesmal nicht nur das IPhone und das Mac-Book gespondert, sondern auch gleich noch den ganzen Schauspieler dazu. Eine neue Art der Werbung.

Übringens mit der Bankenkriese hat der Film gar nichts zu tun, da laut TV_Media Interview (man muss sich ja weiterbilden, hehe), das Drehbuch schon mehrere Jahre unverändert alt ist und zu einer Zeit geschrieben wurde, in der noch niemand an eine Kriese dachte. Ich würde also nicht viel rein interpretieren, sondern einfach diese fulminante Horror-Hochschau-Fahrt genießen...

7,5 von 10 zugetuckerten Augen
Harald | 13.06.2009 12:08
von der Bankenkrise war hier nicht die Rede. Es geht ja um Zeitloseres: Gier, Karierrewahn, Bereicherung auf Kosten der Schwachen. Das gab's doch immer schon, nicht erst jetzt, in der verdammten Krise.
Andreas | 13.06.2009 14:02
ja, ich habe mich nicht direkt auf dein review bezogen, sondern wollte eher in referenz auf ralphs interpretationsvariante eine andere gängige version widerlegen, die so im internet kursiert...
>> antworten
Ralph | 12.06.2009 11:18
Hab grad auf /film.com gelesen, dass man den Film als Leidensweg eines Mädchens mit Essstörung interpretieren kann, und das scheinbar auch funktioniert. Will aber jetzt niemandes Perzeption beeinflussen;-)
Harald | 12.06.2009 12:11
ja, diese interpretation ist natürlich mehrheitsfähiger als die kapitalismuskritik :)
Nic | 12.06.2009 12:18
kann ja sein dass sich essgestörte schuldiger fühlen als wahre kapitalisten ;-)
Ralph | 12.06.2009 12:38
Hm. Wieso denkst du, dass Esstörungskritik sei mehrheistfähiger als Kapitalismuskritik. Ich würde eher das Gegenteil vermuten...
Harald | 12.06.2009 12:50
essstörungen sind leider mehrheitsfähig. essstörungskritk (z.b. infragestellung des heidi klumschen schönheitsideals) leider nicht.
aber da kenn ich mich nicht so aus :)
>> antworten
Nic | 11.06.2009 22:28
schön flüssig grausig gruselig lustig. raimi light aber gut :)
7/10
ghostdog | 21.10.2009 14:44
Auf diesen Film haben Raimi-Fans schon lange gewartet. Gekonnter Mix aus Horrorkomödie und Gruselfilm.
Zahlreiche Ekelszenen und CGI-FX sorgen für ein visuelles Vergnügen der Extraklasse. Viva Raimi!
>> antworten