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K-20: Die Legende der schwarzen Maske

K-20: Die Legende der schwarzen Maske

COMICVERFILMUNG: J, 2008
Regie: Shimako Sato
Darsteller: Takeshi Kaneshiro, Takako Matsu, Toru Nakamura

STORY:

Wir schreiben das Jahr 1949, befinden uns in Japan. Kein Weltkrieg hat stattgefunden, keine Bomben sind gefallen. Doch dem Lande geht es schlecht. Die Armen werden von den Reichen unterdrückt und alle leiden unter dem Terror von K-20, dem zwanziggesichtigem Phantom ...

KRITIK:

Auch Japan hat sie! Die Comic-, Schrägstrich, Superheldenverfilmungen. Mit K- 20, soviel sei vorweg genommen, auch eine durchaus sehenswerte. Der Bekanntheitsgrad des Phantom mit den 20 Gesichtern dürfte hierzulande überschaubar sein. Umso bemerkenswerter ist es, dass Regisseur Shimako Sato (ebenfalls ein gänzlich Unbekannter) es schafft, auch für unsere ungebildeten europäischen Augen eine durchwegs nachvollziehbare Geschichte zu formen, die sowohl mittels gut ausgearbeiteter Charaktere, als auch einer flüssigen Inszenierung summa summarum zu überzeugen vermag.

Das gebotene Mash-Up unzähliger literarischer, filmischer und realer Vorlagen - man könnte K-20 auch den Film mit den zwanzig Gesichtern nennen - ergibt ein erstaunlich homogen wirkendes Kinoerlebnis, das die meiste Zeit über toll anzusehen ist. Denn wenn hier Zorro wie Spiderman über die Häuser klettert und das Robin Hood-Motiv erfüllt, dann macht das richtig Spaß.

Okay, an billig wirkende Kostüme, entschieden übertriebene Mimik und Gestik, sowie teilweise völlig unmotivierte Interaktionen muss sich das "geschulte" Hollywood-Auge erst einmal gewöhnen. Betrachtet man diese jedoch nicht als Störquellen, sondern als Idiosynkrasien des japanischen Kinos, so sind es genau jene Aspekte, welche den Charme von K-20 ausmachen. Charme der sich auch innerhalb der diegetischen Welt des Filmes bemerkbar macht. Mit ungeheurer Detailverliebtheit wurde ein fiktives Japan geschaffen, welches den Zuschauer sofort von seiner "Echtheit" zu überzeugen vermag. Auch architektonische Einzelheiten, wie Gebäudekomplexe, oder die Siedlungen der Armenviertel, wurden mit sehr viel Hingabe gestaltet.

Die eine oder andere Inhaltliche Schwäche der meist spannenden Geschichte wird durch die hervorragend agierenden Schauspieler wieder wettgemacht - allen voran ein großartiger Takeshi Kaneshiro der einen Zirkuskünstler (Heikichi Endo) spielt, welcher in das Intrigenspiel von K-20 verwickelt wird. Wahrscheinlich das für uns durch HOUSE OF FLYING DAGGERS einzig bekannte Gesicht. Was in Anbetracht eines wirklich gelungenen Films nicht so bleiben sollte.

K-20: Die Legende der schwarzen Maske Bild 1
K-20: Die Legende der schwarzen Maske Bild 2
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K-20: Die Legende der schwarzen Maske Bild 4
FAZIT:

Ein gut gelungener Comichelden-Mix, welcher durch detailreiche Ausstattung und gut ausgearbeitete Charaktere durchaus zu gefallen vermag und nur deshalb lediglich 7 von 10 K-20: Phantom-Gesichtern erhält, weil er sich beim langatmigen Schlussteil zu sehr an Hollywood-Vorbildern orientiert.

WERTUNG: 7 von 10 K-20: Phantom-Gesichtern
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