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Killing Salazar

Killing Salazar

ACTION: RO/USA, 2016
Regie: Keoni Waxman
Darsteller: Steven Seagal, Luke Goss, Georges St-Pierre, Darren E. Scott, Florin Piersic Jr.

STORY:

US-Marshals sollen den osteuropäischen Gangsterboss Salazar in die USA überführen, weil der gegen seine Organisation aussagen will. Schnell stellt sich heraus, dass das Team verraten wurde und eine Gruppe Söldner Salazar auf den Fersen ist. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt.

KRITIK:

Es war eigentlich klar, dass es soweit kommen musste, aber ich hatte gehofft, dass es trotzdem nicht passieren würde. Keoni Waxman, die große Hoffnung der späten Seagal DTV-Ära hat nun auch einen Film gedreht, der als Seagal-Film vermarktet, sich letztlich bloß als Film mit Seagal entpuppt. Wobei ich fairerweise denke, dass das an Seagals, mit fortschreitendem Alter, immer schlimmer werdenden Arbeitsscheu liegen dürfte, nicht an Waxman selbst.

Der hatte es bisher immer geschafft, den Meister wenigstens halbwegs zu motivieren und darüber hinaus gut in Szene zu setzen, so dass trotz dessen meist auffälliger Lustlosigkeit, immer noch recht lässige DTV-Streifen zustande kamen. Auch KILLING SALAZAR ist recht solide geworden und sorgt durchaus für Unterhaltung, aber das liegt eben kaum an Meister Seagal selbst.

In KILLING SALAZAR sitzt der Meister die meiste Zeit auf einem Stuhl – erinnert mich an SNIPER: SPECIAL OPS – und verhört einen US-Marshal, improvisiert seine Dialoge und trägt zwei Uhren. Warum auch immer – vermutlich ist eine davon aus seiner selbst designten Signature-Serie. Wie um die Zuschauer aufzuwecken, lässt er sich in der Mitte des Films mal dazu herab einen Gelenkhebel anzusetzen und gegen Ende gibt es einen etwas längeren Kampf, der gar nicht mal so übel ist für die heutigen Seagal-Verhältnisse.

Klar, Seagal lässt sich großteils doubeln und als er nach einem Schnitt so tun muss als würde er aufstehen, kommt er arg ins Schnaufen. Davon abgesehen zeigt er recht solide Handarbeit und interessanterweise muss er sogar ein paar Schläge einstecken. Als dann noch Messer gezückt werden, verspricht der Kampf sogar richtig gut zu werden, aber von seiner Leistung im Messerkampf in, zum Beispiel, ALARMSTUFE: ROT ist das hier doch meilenweit entfernt und vorallem nach ein paar Sekunden vorbei. Schade um das verschenkte Potential.

Die restlichen Kämpfe ohne Seagal, die den Großteil der Action des Films ausmachen, sind allesamt sehr solide und ansprechend choreographiert. Dazu kommen noch etliche, teils blutige, Schießereien, bei denen es ordentlich rummst. Das ist auch gut so, denn der erste Teil von KILLING SALAZAR ist alles andere als spannend.

Wenn in einem DTV-Actioner nicht nur die Hauptfiguren, sondern auch jede noch so unwichtige Nebenfigur mit Freezeframe und Namenseinblendung eingeführt wird, ist das in der Regel ein eher schlechtes Zeichen. Und auch KILLING SALAZAR ist zunächst eher schnarchig und vom Plot her auch später nicht viel spannender. Die recht gelungenen Actionszenen reißen allerdings einiges wieder raus.

In diesem Sinne: "Glauben Sie ich bin bei Nacht geboren worden?!"

Killing Salazar Bild 1
Killing Salazar Bild 2
Killing Salazar Bild 3
Killing Salazar Bild 4
Killing Salazar Bild 5
FAZIT:

KILLING SALAZAR ist, wenn auch anders vermarktet, natürlich kein Seagal-Film – davon gab es in letzter Zeit auch nicht allzuviele. Übermäßig spannend oder clever ist er auch nicht, aber gerade in der zweiten Hälfte doch unterhaltsam, was an den nett anzusehenden Actionsequenzen liegt. Seagals Auftritte machen zusammen wahrscheinlich nicht mal ganz zehn Minuten aus, der Endkampf ist eine Mischung aus Seagal-Action, Gedouble und Geschnaufe. Im Endeffekt will ich KILLING SALAZAR also nicht wirklich empfehlen, aber wer alles von und mit Seagal gesehen haben will, oder wenn gerade alle JVCD-Filme in der Videothek schon ausgeliehen sind, dann kann man mal einen Blick riskieren.

WERTUNG: 4 von 10 Uhren an beiden Handgelenken.
Dein Kommentar >>
Hockeymask86 | 21.05.2017 23:21
Endlich mal wieder eine Kritik zu einem Seagal-Film. Fand ihn kurzweilig und unterhaltsam gemacht. Beömmeln musst ich mich als Seagal zu dem einen durchtrainierten Bösewicht sagt:`Pass auf das du im Knast nicht so fett wirst`. Könnte man glatt als Ironie durch gehn lassen. Wobei ich jetzt nich weiss ob das nur in der Synchro so vorkommt oder auch im Original.
Johannes | 22.05.2017 09:24
Ich glaube ja, dass Seagals Selbstverständnis nach, er immer noch aussieht wie Nico Toscani. :D
Hockeymask86 | 22.05.2017 11:40
Oder wie Mason Storm, John Hatcher, Gino Fellino oder Casey Ryback.:) Wenn mann sich mal wieder seine alten Filme anschaut mag man kaum glauben dass das der selbe Seagal ist der sich heutzutage in seinen DTV-Kloppern selbst beim vom Stuhl aufstehen oder Treppen runter laufen Doubeln lässt.
Hockeymask86 | 22.05.2017 11:48
Fast vergessen:Das einzige wo er sich nicht doubeln lässt ist wenn er mal wieder eine junge,holde Maid begrapschen darf.Das sieht dann immer,je nach Ansicht,irgenwie schräg oder wie es hier schon öfters geschrieben wurde gruselig aus.Ich tendiere da eher zu schräg.
Johannes | 22.05.2017 12:41
Hehe, es gibt allerdings einen Film - aus dem Gedächtnis fällt mir leider nicht ein, welcher es ist, aber irgendwas aus seiner mittleren bis späteren DTV-Ära -, da lässt er sich sogar beim Fummeln doubeln.

Noch schräger finde ich allerdings, dass er bei solchen Szenen nie seinen Mantel auszieht. *g*
Hockeymask86 | 23.05.2017 10:51
Vielleicht funktioniert der Mantel bei ihm wie Viagra.XD
Ich guck mir zwar auch die neueren Seagal-Filme an, aber wenn er mal abspecken würde und seine Filme ein hohes Budget bekommen würden,könnt ich mir vorstellen das er uns nochmal einen zünftigen Kracher bescheren würde wie z.B. Alarmstufe Rot 3. Der ist ja seit Jahren im Gespräch. Aber die Hoffnung können wir wohl begraben.Doch auch unter seinen DTV-Kloppern finden sich auch immer wieder ein paar gute. Und seine alten Kracher sind ja auch noch da.
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