OT: Hardware
HORROR/SCI-FI: UK, 1990
Regie: Richard Stanley
Darsteller: Dylan McDermott, Stacey Travis, John Lynch, Iggy Pop, Carl McCoy, Lemmy
Durch den Atomkrieg sind weite Teile der Erde radioaktiv verseucht. Die Lebensmittel sind knapp und akzeptabler Wohnraum ist der bemittelten Bevölkerungsschicht vorbehalten. Plünderer ziehen auf den Schlachtfeldern umher, um dort nach noch nützlichem Metall- und Elektroschrott zu suchen. Von einem solchen Plünderer erwirbt Mo ein Ex-Soldat, diversen Roboterschrott, den er seiner Freundin Jill zu Weihnachten schenkt. Als Mo wenig später erfährt, dass es sich dabei um eine selbst reparierende Kampfdrohne handelt, die dafür entwickelt wurde um die Überbevölkerung unter Kontrolle zu kriegen, scheint für Jill jede Rettung zu spät ...
KRITIK:M.A.R.K. 13 ist ein relativ handlungsarmer Endzeitaction-Film, der aufgrund seiner Brutalität auch in das Horror-Genre eingeordnet werden kann. Viel versprechend lässt Regisseur Richard Stanley, die ersten Minuten des Filmes mit detailverliebten und dreckigen Bilder beginnen, wodurch eine unglaublich düstere und realistische Atmosphäre aufgebaut wird. Nachdem man aber die gut getroffene Atmosphäre als selbstverständlich hinnimmt, wartet man allerdings vergebens auf Antworten die dieser Film aufwirft. Bestenfalls wird man hier in Nebensätzen fündig. Man erfährt wenig über den Hintergrund des Krieges, noch wird man übermäßig mit den Problemen die eine atomare Katastrophe nach sich zieht, konfrontiert.
Spätestens als klar wird, dass der Endkampf schon in der 47zigsten Minute begonnen hat, verabschiedet man sich von der Illusion noch etwas Innovatives zu sehen. Der ca. 45min lange Endkampf ist von gewohnt irrealer Widerstandskraft geprägt, die bis ins Absurde ansteigt.
Enttäuschend ist auch der amateurhafte Umgang mit den Charakteren. Die Charaktere sind klar voneinander abgegrenzt. Sie agieren lediglich als Puppen, die ihren Beitrag zur Story zu leisten, zeigen aber keine weiteren Facetten. Keine der Figuren scheint eine Entwicklung durchzumachen, was aber auch daran liegen kann, dass sie dafür viel zu kurz leben ...
In der geistig wenig regen Geschichte beschreitet Richard Stanley für mich bisher völlig neue Wege der Logik. Wer sich also fragt, ob Roboterschrott tatsächlich als Weihnachtsgeschenk für seine Freundin taugt, der sollte es einfach mal ausprobieren ...
Natürlich ist Mos Freundin bildende Künstlerin, die Skulpturen aus Metall baut, doch auch diese Berufswahl scheint mir in einer völlig zerstörten und strahlenverseuchten Welt ein wenig brotlos.
Dem Film Wohlgesonnene, könnten nun die Meinung vertreten, dass es sich hier um eine der wenigen Statements im Film handelt, welche besagt, dass ohne Kunst auch keine Kultur bestehen kann. Jedoch deutet der weitere Verlauf des Filmes nicht darauf hin, dass dies die Absicht von Richard Stanley war.
Um jeglichen Realitätsverlust zu untermauern werden im Laufe des Films von der Regierung Gesetze erlassen, um die herrschende Überbevölkerung zu kontrollieren ... ich bin mir nicht sicher, aber seit wann ist das ein Hauptproblem nach einem Krieg?
Letztendlich entspricht die Handlung der eines einfach gestrickten Kurzfilms ohne jeglich Nebenhandlung oder Vernetzungen von Ereignissen.
Atmosphärisch, dystopisch und bedrückend. M.A.R.K.13 lässt einen deshalb so schnell nicht wieder los, dennoch aufgrund der mageren Story nur ...