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Millennium Brüder

Millennium Brüder

OT: Iskariot
DRAMA: SCHWEDEN, 2008
Regie: Miko Lazic
Darsteller: Gustaf Skarsgård, Michael Nyqvist, Helena af Sandeberg, Jacob Ericksson

STORY:

Valle und Adam sind Brüder. Während es der eine bis zum angesehen Arzt mit hübscher Familie und schmucken Eigenheim gebracht hat, rutschte Adam in die Unterwelt ab. Nach einem missglücktem Drogendeal gerät Adam mehr und mehr unter Druck und bittet seinen älteren Bruder um Hilfe. Nur zögerlich willigt Valle ein seinen jüngeren Bruder zu helfen. Doch Adam entwickelt sich mehr und mehr zu einer tickenden Zeitbombe und bringt damit auch das Leben von Valle und seiner Familie in Gefahr…

KRITIK:

Wenn ein Film, in dem zufälligerweise Michael Nyqvist mitspielt, das Wort "Millenium" im Titel trägt, riecht das nach geschicktem Marketing. Auch der Umstand, dass Nyqvists Anlitz das DVD-Cover ziert, obwohl er keinen der titelgebenden Brüder spielt, lässt die Vermutung nahe, dass es die schwedische Produktion "Iskariot" vor allem Aufgrund der Mitwirkung des Millenium-Triologie-Stars überhaupt in den deutschsprachigen Raum geschafft hat.

Dabei ist Nyqvist nicht einmal der einzige bekannte Darsteller mit denen "Iskariot" aufwartet. Auch Hauptdarsteller Gustaf Skarsgård sollte dem nordischen-Film Affinen Leser durch Filme wie "Evil" ein Begriff sein.

"Du hast für deinen Bruder gebürgt. Jetzt ist Zahltag, verstehst du! Einer zahlt."

Thriller aus dem hohen Norden sind nicht gerade für ihre Zimperlichkeit bekannt. Auch Iskariot macht da keine Ausnahme. Erzählt wird der Film in düsteren Bildern. Alles wirkt grau, kalt und leer. Nicht einmal die kurzen Rückblenden in die Kindheit von Adam und Valle wirken fröhlich.

Im Zentrum des düsteren, im Drogenmilieu angesiedelten Krimis stehen zwei Brüder, die unterschiedlicher wohl kaum sein könnten. Während der ältere der Beiden besonnen wirkt und mit beiden Beinen fest im Leben steht, ist Adam ein von notorischen Geldproblemen heimgesuchter Junkie. Adam scheint nicht einmal eine Wohnung sein eigen zu nennen. Meist pennt er in seinem Auto. Er wirkt schlaksig und unruhig. Als ob seine Sucht allein nicht schon Problem genug wäre, verscherzt es sich Adam auch noch mit dem eiskalten Gangsterboss Masen (Nyqvist), der weiß, wie man sich in der Unterwelt zu behaupten hat, und dass nichts über einen guten Ruf geht.

"Hey Jungs, das reicht langsam. Hört auf. Genug."

Erzählt wird das Ganze in einem recht gemächlichen Tempo. Der Film ist ein nordischer Thriller durch und durch und konzentriert sich mehr auf psychologische Abgründe als auf Action.

Die Story selbst ist weder neu noch sonderlich innovativ. Die düsteren Kamerabilder sorgen jedoch für etwas Atmosphäre.

Was die Schauspieler betrifft, können vor allem Michael Nyqvist und Gustaf Skarsgård punkten. Auch wenn die Rolle Nyqvists etwas kleiner ausgefallen ist, als man es als Zuschauer vielleicht erwartet hätte. Aber hey, er spielt schließlich nicht einmal eine der Titelrollen. Gustaf Skarsgård hat als nervlich angeschlagener Junkie natürlich auch eine dankbare Rolle ergattert und liefert eine eindringliche Darstellung als Adam ab.

Was dem Film jedoch fehlt, ist eine konstante Spannungskurve. Streckenweise plätschert der Film nur so vor sich hin und es fehlt einfach die Eindringlichkeit, die man in manchen Szenen erwartet hätte. Was jedoch nicht bedeutet, dass der Film langweilig wäre. Die düsteren Bilder, sowie der Score von Patrik Andrén sorgen für die richtige Atmosphäre und auch die Schauspieler halten einen bei der Stange.

"Als wir klein waren, hat Valle auf mich aufgepasst. Und ich machte Unsinn. Aber jetzt ist Schluss damit. Jetzt hör ich auf..."

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FAZIT:

Der mit dem irritierenden deutschen Titel "Millenium Brüder" versehene nordische Thriller Iskarot kann zwar mit düsterer Atmosphäre und tollen Darstellern punkten, kommt jedoch über den durchschnittlichen Schweden-Krimi kaum hinaus.

WERTUNG: 6 von 10 schwarzen Taschen
TEXT © Gerti
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