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Muxmäuschenstill

Muxmäuschenstill

SATIRE: D, 2003
Regie: Marcus Mittermeier
Darsteller: Jan Henrik Stahlberg, Wanda Perdelwitz

STORY:

Mux. So heißt ein Berliner Studienabbrecher mit altmodischem Hemd und furchtbar konservativem Haarschnitt. Doch so spießig und kleinkariert der junge Mann auch wirken mag, er hat eine Vision: Mux will die Welt verbessern. Mit Pistole und Videokamera bewaffnet geht er fortan auf Verbrecherjagd. Für Schwarzfahrer, Beckenpinkler, Ladendiebe und Exhibitionisten brechen harte Zeiten an ...

KRITIK:


Ein spottbilliger, ohne öffentliche Fördermittel auf DV gedrehter Film, der in Deutschland fast 300.000 Menschen ins Kino lockte und schon mal mit "Fight Club" oder der belgischem Medien-Satire "Mann beißt Hund" verglichen wurde. Da sollte man doch hellhörig werden, als aufgeschlossener Filmfreund.

Tatsächlich ist "Muxmäuschenstill" ein ziemlich bemerkenswertes Kinoereignis: Radikal, voller schwarzen Humor und durchaus diskussionswürdig.

Hier wird die deutsche (und wohl auch österreichische) Law and Order-Mentalität richtig schön gnadenlos seziert - und ins Lächerliche gezogen. Trotz oder gerade wegen seiner gröbkörnigen Doku-Film-Ästhetik, die wohl nicht zufällig an die Bilder von Ãœberwachungskameras erinnert, reißt der Film mit und entwickelt eine Spannung und Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann. Das Lachen bleibt allerdings sehr bald im Halse stecken.

Denn schnell erhärtet sich der Verdacht, dass dieser selbsternannte Kämpfer für Sitte, Anstand und Ordnung nicht nur ein schweres sexuelles Problem hat. Sein Handeln bekommt auch zunehmend faschistoide Züge. Womit wir wieder bei Fight Club wären. Aber seht selbst ...

FAZIT:

Mutiger und bösartiger Low-Budget-Spaß aus deutschen Landen. Nicht versäumen.

WERTUNG: 8 von 10 durch Rückfalltäter versaute Statistiken
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