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Navy Seals vs. Zombies

Navy Seals vs. Zombies

ACTION: USA, 2015
Regie: Stanton Barrett
Darsteller: Stephanie Honoré, Jerome Andries, Sue-Lynn Ansari, John Apperson

STORY:

Code Red! Kontakt zum Vizepräsidenten abgebrochen! Bei den Sicherheitskräften schrillen die Alarmglocken. Dabei ist der zweitmächtigste Mann der USA nur in Baton Rouge, der Hauptstadt von Louisiana. Es geht nicht um Afghanistan oder den Irak. Doch wie Überwachungskameras zeigen, ist die freundliche Stadt im Süden offensichtlich zum Kriegsschauplatz geworden. Rebellierende Horden ziehen durch die Straßen. Der Vizepräsident muss unbedingt dort herausgeholt werden. Für so einen Einsatz kommt nur ein Spezialistenteam in Frage - Navy Seals. Doch bei dieser Mission treffen die kampfgestählten Männer auf Gegner, wie sie sie noch erlebt haben: menschenfressende Zombies mit Superkräften! (Ascot Elite)

KRITIK:

Ich muss sagen, mit Zombies kann ich nicht viel anfangen. Das liegt vermutlich zum Teil an der extremen medialen Übersättigung der letzten Jahre, die eintrat, nachdem die Zombies die Vampire als Dauergast im Bereich Film, Fernsehen, Comic und Roman abgelöst hatten. Die einzigen Zombies, mit denen ich mich gerne mal in den bequemen Sessel im Film-Zimmer setze, heißen Lucio Fulci und Peter Jackson.

Andererseits habe ich ein Herz für DTV-Action und knallharte amerikanische Elitesoldaten. Und wenn ein DTV-Actionfilm über eine Gruppe von Navy Seals mit einer Handvoll Zombies gewürzt wird, dann ist das durchaus mal einen Blick wert. Zumal der Trailer gar nicht ganz so schäbig aussieht und dann auch noch Föhnfrisuren-Recke Michael Dudikoff - jep, der AMERICAN FIGHTER - seit langer Zeit mal wieder auf dem Bildschirm zu sehen ist, kann ich gar nicht Nein sagen.

Eins sei vorweg gesagt, NAVY SEALS VS ZOMBIES ist die gewohnte und erwartete Mogelpackung. Dudikoff hat nicht viel mehr zu tun, als im Flecktarn in der Kommandozentrale rumzutigern, bedeutungsschwanger zu gucken und Befehle zu brüllen. Immerhin hat er eine lässige Narbe im Gesicht, die signalisieren soll, dass wir es hier mit einem harten Hund zu tun haben... der dann aber daheim im Körbchen sitzt. In den ersten Einstellungen sieht man ihn nicht mal richtig, weil er in einem dunklen Zimmer eine Einsatzbesprechung abhält.

Andererseits dürfte Dudikoff heutzutage eh niemanden mehr hinter dem Sofa hervorlocken, von daher sind die besseren Verkaufsargumente sicherlich die Zombies. Die sind aber, das lässt sich leider nicht anders sagen, ziemlich schäbig. Statisten die komisch laufen und billige Schminke im Gesicht haben. Dazu noch schnell ein paar eklige Gurgelgeräusche draufgeklatscht und fertig sind die 3,50 Euro-Zombies. Leider ist das nicht ganz so trashig wie sich das vielleicht anhören mag, sondern eher Marke Billigheimer.

Der Navy Seals-Anteil am Film fällt da schon deutlich besser aus. Die Darsteller sehen allesamt aus wie aufgepumpte Elitesoldaten und der Actionanteil ist recht solide. Vor allem eine chaotische Autofahrt in einem riesigen Chevy SUV durch die zombieverseuchten Straßen hat mir gefallen. Daneben gibt es wildes Rumgeballere, ein bisschen Handgemenge und es fliegt die eine oder andere Handgranate. Dabei werden kernige Sprüche – oder was der Drehbuchautor Matthew Carpenter dafür hält – gerissen und auch der ein oder andere Witz sitzt.

Erstaunlicherweise sind die Computereffekte auf demselben Niveau von OLYMPUS HAS FALLEN – der Film ist auch wie ein Autounfall, man will gar nicht hinsehen, kann aber auch nicht wegsehen… richtig teurer Trash eben. Das ist gut für NAVY SEALS VS ZOMBIES, aber eher traurig für den Actioner von Antoine Fuqua. Will heißen, für einen DTV-Actioner mit Zombies ist NAVY SEALS VS ZOMBIES gar nicht so schlecht ausgestattet. Es gibt einige Szenen die draußen spielen und sogar in einem echten Regierungsgebäude scheint gedreht worden zu sein.

Leider ist der Film mit fast 100 Minuten Laufzeit deutlich zu lang geraten. Selbst die schäbigsten Seagal-Filme dauern glücklicherweise nur rund 90 Minuten, was gerade für DTV-Ware eine gute Laufzeit ist. Jede Minute mehr bedeutet Längen und unnötiger Balast. So leider auch hier. Eine Straffung im Mittelteil würde dem Film mehr Tempo geben und dann könnten die gar nicht mal so uninteressante Prämisse und die doofe Billig-Action ihre volle Wirkung entfalten.

In diesem Sinne: „Das wird das Dümmste was wir je getan haben!“

Navy Seals vs. Zombies Bild 1
Navy Seals vs. Zombies Bild 2
Navy Seals vs. Zombies Bild 3
Navy Seals vs. Zombies Bild 4
Navy Seals vs. Zombies Bild 5
FAZIT:

NAVY SEALS VS ZOMBIES ist kein per se schlechter Film. Die Prämisse ist ganz unterhaltsam, vor allem, wenn man auf DTV-Action steht. Ein Faible für Zombies kann nicht schaden, aber Achtung – die Zombies hier sind eher von der schäbigen Sorte. Wer seine Untoten eher von der Sorte WOODOO mag, der wird eventuell enttäuscht werden. Die Action stimmt allerdings größtenteils und ist auf recht solidem DTV-Niveau. Ein Drehbuch aus dem Setzbaukasten allerdings, und einige störende Längen im Mittelteil bremsen NAVY SEALS VS ZOMBIES ganz schön aus. Im Endeffekt also eher ein harmloser Spaß, den man sich mal aus der Videothek mitnimmt, als wirkliches Pflichtprogramm.

WERTUNG: 4 von 10 Schokoriegeln.
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