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Porno Unplugged

Porno Unplugged

DOKUMENTARFILM: A, 2008
Regie: Fabian Burstein
Darsteller: Thomas Janisch, Mick Blue, Renee Pornero, Martin Humer

STORY:

Der Jungjournalist Fabian Burstein fährt von Budapest über Bad Ischl bis ins San Fernando Valley, um drei zentralen Figuren der österreichischen Pornoszene bei ihrer Arbeit über die Schulter zu sehen...

KRITIK:

"Das wird Sie jetzt schockieren", meint Burstein gleich zu Beginn. Aber geh! "Schockierend" ist an dieser Doku, die für sich in Anspruch nimmt, die emotionalen Abgründe hinter den Kulissen der Pornobranche auszuloten, rein gar nichts. Abgesehen vielleicht vom leicht naiven und gleichzeitig erstaunlich selbstverliebten Blickwinkel seines Machers.

Etwas zu aufdringlich hält Burstein sein Gesicht in die Kamera und spricht moralinsaure Kommentare auf die Tonspur. Viel Neues über den komplexen Themenbereich Pornographie erfährt man dabei nicht - auch wenn Burstein den belesenen Bildungsbürger raushängen lässt und den Bogen von der griechischen Mythologie über Simone de Beauvoir bis zur Bibel (!) schlägt.

Apropos: Der selbsternannte "Pornojäger" Martin Humer kommt natürlich auch zu Wort. Seine hirnrissigen Wortspenden über "perverse Abscheulichkeiten" und "des Teufels Großmutter" sorgen immerhin für ein paar Lacher in der ansonsten völlig ironiefreien Doku.

Seine besten Momente hat der Film, wenn Burstein die Klappe hält und stattdessen seine Protagonisten sprechen lässt. Der kühle Geschäftsmann Thomas Janisch (ÖKM), der mittlerweile in den USA etablierte heimische Pornostar Mick Blue und die ehemalige "Analqueen" Renee Pornero plaudern recht freimütig aus der Schule und geben die eine oder andere spannende Anekdote zum Besten:

Wenn Mick Blue erzählt, wie sich Analsex anfühlt ("Ich persönlich verstehe nicht, was die Leute daran reizt. Man spürt nur ja die ersten zwei, drei Minuten etwas. Danach bewegt man sich in einem gedehnten Loch.") oder Renee Pornero erklärt, warum Pornodarsteller am liebsten Ananas-Saft trinken ("Damit das Sperma besser schmeckt"), löst Burstein zwar nicht unbedingt sein Versprechen ein, den Menschen im Pornobiz näher gekommen zu sein. Interessant ist das Ganze aber dennoch.

Leicht hat es Burstein übrigens nicht gehabt. Über zwei Jahre hat er nach eigenen Angaben an diesem Film gearbeitet - ohne einen Cent an öffentlicher Unterstützung. Anzusehen sind dem Film seine prekären Produktionsbedingungen aber nicht: Schnitt, Kamera und Sound sind State of the Art; die DVD kommt mit einem hübschen Booklet und der Soundtrack-CD (u.a. mit Bunny Lake, Naked Lunch und Louie Austen) als netter Zugabe.

Porno Unplugged Bild 1Porno ist harte Arbeit
Porno Unplugged Bild 2Drehpause
Porno Unplugged Bild 3Renee Pornero trinkt Kaffee
Porno Unplugged Bild 4Mick Blue spritzt ab
FAZIT:

Der umtriebige Jungjournalist Fabian Burstein blickt etwas gar zu verschämt hinter die Kulissen der Pornobranche. Sehenswert vor allem aufgrund der interessanten Interview-Aussagen der Szenegrößen Thomas Janisch, Mick Blue und Renee Pornero.
In diesem Sinne: "Wir sind nicht zum Spaß hier - wir sind hier um zu ficken!"

WERTUNG: 7 von 10 \"Bumsen im Pool verboten\"-Schildern.
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DRAMA: USA, 1997
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Dein Kommentar >>
derrettich | 21.03.2011 11:15
Hey Leute. Die Doku war echt interessant. Ich habe allerdings eine Frage zu einer der Darstellerinen die nicht namentlich erwähnt wurden.

Siehe oben das ist ein bild, dort steht "Drehpause". Wer ist denn diese Blondine? Danke für die Hilfe ;)
Harald | 21.03.2011 13:45
Tut mir leid, ich habe ihre Telefonnummer versehentlich gelöscht, und mein Namensgedächtnis ist eine Katastrophe.
>> antworten
lena | 26.03.2009 01:18
super review!
Harald | 26.03.2009 13:52
Danke!
>> antworten
Nic | 25.03.2009 12:07
sag mal, darf man das erste bild eigentlich zeigen? :-)

ansonsten eigentlich interessant, was da bei uns abläuft ;)
Andreas | 25.03.2009 15:27
bist du heute zum ersten mal im internet? seit wann darf sowas nicht gezeigt werden? :-)

wenn man hier urls posten könnte hätte ich nen lustigen link. aber gib einfach in google ein: "the internet is made for porn"

Nic | 26.03.2009 08:57
hatte wohl einen naiv-moralischen moment..
Andreas | 26.03.2009 09:56
geht uns allen so. da denkt man mal kurz, das internet hätte einen anderen zweck als porn...

...aber das geht auch meistens ganz schnell wieder vorbei :-)
>> antworten