OT: The Coed and the Zombie Stoner
ZOMBIEKIFFERKOMöDIE: USA, 2014
Regie: Glenn Miller
Darsteller: Catherine Annette, Grant O'Connell, Jamie Noel, Aaron Caleb
Um nicht aus ihrer Studentenverbindung rauszufliegen, muss die geniale Chrissy schnellstmöglich an einen neuen Freund kommen. Hä? Egal, jedenfalls trifft es sich gut, dass sie den heißen Rigo kennenlernt, der zwar aschfahl ist und nicht viel redet, dafür aber immer mal wieder gepflegt einen Jolly durchzieht und in den man sich superschnell verlieben kann. Hä? Na egal, der Typ ist jedenfalls ein durch eine Zombiemaschine transformierter Zombie und wird von Chrissys Professor versteckt, da er sich nicht mehr unter die normalen Menschen traut. Hä? Egal, es muss so kommen, wie es kommen muss und bald ist der ganze Campus von der Zombie-Apokalypse bedroht...
Eines schönen Abends schlage ich einem guten Freund - nennen wir ihn Martin - so beiläufig vor, er solle sich doch The Asylum Kultfilm Mega Box zulegen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schnell das Ding bestellt war! Ich weiß nicht mehr genau ob ich erstaunt, erschrocken, verängstigt oder erfreut war. Retrospektiv würde ich behaupten es war doch Letzteres. Nun jedenfalls ist besagte Box mit allerlei (mehr oder weniger) tollen B-Film-Schmankerln bestückt, unter anderem eben auch mit SEX, GRAS & ZOMBIES! Ein paar Wochen später schlägt mir dann wiederum der besagte Freund vor, man könne sich doch eigentlich einen Asylum-Film zu Gemüte führen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schnell ich mit ihm und einem weiterem lieben Kameraden - nennen wir ihn Simon - vor dem Fernseher saß. Wir knobelten also aus welcher Kult(?!)Film es denn sein solle. Ihr werdet es ahnen, es war SEX, GRAS & ZOMBIES! Warum? Na wegen Sex, Gras und Zombies!
Ich will hier jetzt keinen aktiven Aufruf zum Drogenkonsum starten. Aber ganz ehrlich, bevor ihr euch diesen Film reinzieht, kann es eigentlich nicht schaden "Einen" durchzuziehen. Auf den Sex müsst ihr nämlich größtenteils verzichten, außer ihr betreibt ihn selbst (was unsere lustige Dreiergruppe jetzt einfach mal ausgelassen hat). Es hüpfen zwar - der hier mitschwingende Sexismus sei mir doch bitte verziehen - immer mal wieder ein paar Tittchen durchs Bild, von Sexszenen wird aber weitgehend abgesehen. Bleibt also noch das Gras und die Zombies.
Letztere sind, wie Zombies eben so sind. Sie sind blass, langsam, hungrig und triebbestimmt. Was dazu führt, dass sie rumschleichen, menschenfressen und (übrigens ein sehr schöner Einfall) machen, was ehemalige Studenten eben so machen: rumhängen, Xbox zocken, saufen, kokettieren und jede Menge Gras rauchen. Sie können aber auch mal einfühlsam oder aggressiv sein, das hängt immer ganz von der Menge Gras ab, die sie gepafft haben.
Ja jetzt sind wir also bereits beim Gras. Vergesst den Sex, vergesst die Zombies, das Gras ist es was diesen Film ausmacht. Chrissy braucht es für ihre Forschung, die Studenten brauchen es für ihre Freizeit und die Zombies brauchen es um nicht komplett durchzudrehen. Kurz gesagt, der ganze Film braucht es. Und das Publikum wahrscheinlich eben auch...
Das klingt jetzt irgendwie schlimmer als es in Wirklichkeit ist. Der Film hat nämlich auch - sämtliche Internetkommentatoren mögen mich dafür geißeln - seine echt guten, weil witzigen Seiten. Die kiffenden Zombies beispielsweise, allen voran Oberzombie Rigo und der Geekzombie Brad. Die sind nämlich wirklich charmant gespielt. Wenn Rigo regelrecht geil wird, als sich die armen Studenten gegenseitig fressen und Brads Zunge andauernd aus seinem Mund flutscht, dann hoffe ich doch, dass dies jedem den ein oder anderen Schmunzler entlockt. Martin, Simon und ich haben uns jedenfalls köstlich darüber amüsiert. Auch die deutsche Synchro ist teils echt komisch und zeitweise wahnsinnig tiefsinnig. Anders kann man Dialoge (siehe letztes Bild) à la:
Chrissy: "Spike du bis doch gar nicht schwul!?"
Spike: "Chrissy, heute fingerte mich eine abgetrennte Hand im Arsch, da kann ich auch aufs Ganze gehen!"
nicht beschreiben.
Bei SEX, GRAS & ZOMBIES ließen sich natürlich noch jede Menge Bezüge zu anderen Zombie-, und/oder Kifferkomödien herstellen. WARM BODIES und SO HIGH finden sich da sogar im angedröhnten Gedächtnis wieder. Allerdings ist es ziemlich müßig über die kleptomanischen Tendenzen von Asylumregisseuren, bzw. Produktionen zu diskutieren. Also gestehen wir dem Streifen doch einfach zu, was man ihm zugestehen kann: eine relativ dümmliche, relativ schlecht inszenierte Geschichte, die einige relativ witzige Momente beinhaltet und deren Unterhaltungswert der ein oder andere Jolly relativ zuträglich ist.
Bei SEX, GRAS und ZOMBIES! sucht man den Sex weitgehend vergeblich und die Zombies sind trotz einiger witziger Einfälle - beispielsweise sie X-Box zocken und saufen zu lassen - relativ unaufgeregt. Bleibt also noch das Gras. Dieses hat die eigentliche Hauptrolle inne. So kann es - auch wenn ich hier nicht aktiv zum Drogenkonsum aufrufen möchte - gar nicht schaden, sich gepflegt "Einen" durchzuziehen um diesen Film witzig zu finden.