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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Sisu

Sisu

ACTION: FIN, 2022
Regie: Jalmari Helander
Darsteller: Aksel Hennie, Mimosa Willamo, Onni Tommila, Jack Doolan

STORY:

1944. In der finnischen Einöde schürft ein älterer Mann einsam nach Gold. Schließlich findet er genug, um zwei ganze Satteltaschen damit zu füllen. Als er sich damit auf den Weg in die nächste Stadt macht, begegnet er einer Kompanie deutscher Soldaten, die auf dem Rückzug verbrannte Erde hinterlässt. Die Nazis wittern im Goldschatz des Finnen ihre Chance, sich nach Kriegsende ein schönes Leben machen zu können. Sie haben nur mit einem nicht gerechnet: Der ältere Herr will sich nicht von seinem hart ergrabenen Gold trennen. Um. Keinen. Verfickten. Preis. Die Krauts ahnen nicht, dass der Goldgräber nicht ein irgendein hilfloses Männlein ist, sondern ein ehemaliger Elitesoldat der finnischen Armee, gegen den John Rambo wie ein pazifistischer Hippie wirkt ...

KRITIK:

Vorweg: Wer keine Gewalt in Filmen erträgt, soll sich bitte was anderes ansehen. "Sisu" macht in dieser Hinsicht keine Gefangenen. Wäre skandinavischer Black Metal ein Film, er würde in etwa so aussehen.

Regisseur und Drehbuchautor Jalmari Helander hat hier einen Actionfilm ohne jedes Gramm überflüssigen Ballast inszeniert, der mit großartigen Bildern und hervorragend umgesetzten Kampf- und Kriegsszenen aufwartet und gerade durch die fast archetypische Einfachheit der Story nach viel mehr aussieht, als das Budget von sechs Millionen Euro erwarten ließe.

Jorma Tommila glänzt in der Rolle des schweigsamen Protagonisten und die Kameraarbeit von Kjell Lagerroos ist Weltklasse. Stilistisch, storywise und optisch ist das eine Art Mischung aus Italowestern, dem ersten und vierten "Rambo"-Teil und diversen Tarantino-Filmen.

Vor allem der Einfluss Sergio Leones ist klar ersichtlich. "Sisu", was auf Finnisch in etwa so viel wie "nicht unterzukriegen" heißt, gibt uns, hierbei Quentin Tarantinos Inglorious Basterds nichts unähnlich, eine höchst befriedigende Geschichte, in der mordende und vergewaltigende Nazis kriegen, was sie verdienen.

Es mag die niedrigen Instinkte ansprechen, aber manchmal braucht man auch das, gerade in Zeiten wie diesen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es dieser doch recht "männliche" Film auch schafft, gute Frauenrollen einzubauen.

Sisu Bild 1
Sisu Bild 2
Sisu Bild 3
Sisu Bild 4
Sisu Bild 5
FAZIT:

Ein Goldsucher denkt nicht daran, seinen Schatz marodierenden Nazis zu überlassen, und gibt ihnen was sie verdienen, in bester Rambo-Manier. Brachiale Actiongranate made in Finnland.

WERTUNG: 8/10
Gastreview von Bernhard Torsch
Dein Kommentar >>
Rico | 08.08.2023 00:19
Ich sehe das leider anders, der Hype war da, der Film kam raus und durfte gesichtet werden. Und leider wurde man auch direkt enttäuscht...
Man sollte selten bei Filmen in diesem Genre nach Logik suchen, schon klar aber was da phasenweise konstruiert wurde war bodenlos! Das hat mich leider so rausgebracht, dass ich mich nur schwer auf den Rest einlassen konnte. Der Film hätte mehr verdient, sind aber nur 5,5 von 10 toten Nazis
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