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Source Code

Source Code

SCIENCE FICTION/THRILLER: F/USA, 2010
Regie: Duncan Jones
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan, Vera Farmiga, Jeffrey Wright, Russell Peters, James A. Woods

STORY:

Colter Stevens (Jake Gyllenhaal) ist eigentlich Soldat in Afghanistan, doch plötzlich findet er sich in einem Zug wieder. Durch eine neue Technologie kann man Menschen für acht Minuten zurück in die Vergangenheit schicken. Stevens soll herausfinden, wer den Zug in die Luft gejagt hat bzw. in die Luft jagen wird. Wieder und wieder dieselben acht Minuten, solange bis er seinen Auftrag erfüllen kann ...

KRITIK:

Durch sein Debütwerk Moon war Regisseur Duncan Jones schnell in aller Munde. Ein kleiner, feiner und vor allem seriöser Versuch im sehr oft verheizten Science Fiction Genre, der den Sohn von David Bowie in nullkommanichts zur neuen Genrehoffnung machte.

Film Nummer 2 ist schon eine, oder sagen wir gleich mal zwei Nummern größer. Die Verantwortung wächst damit, die Erwartungshaltung ebenso. Die Fans gieren nach cleverer Unterhaltung, die Studiobosse nach Kohle. Kann es der unerfahrene Regisseur allen recht machen? Natürlich nicht.

Nein, Source Code erfindet das Rad nicht neu. Source Code ist nicht mehr als eine solide, austauschbare Räuberpistole geworden, die sich wesentlich cleverer verkauft, als sie eigentlich ist. Was dem Film einfach vollkommen fehlt, ist Raffinesse. Macht der Trailer Lust auf gefinkelte Wendungen, ein Whodunit unter den Zugpassagieren zur Aufdeckung der Identität des Attentäters und inceptionmäßige Verschränkungen von Traum oder Realität, so bietet der Film im Endeffekt nur sehr wenig davon.

Sobald wir uns einmal im Plot zurechtfinden, kommt auch nichts Neues mehr nach. Stattdessen verschießt der Film eigentlich erstaunlich viel Energie in Richtung Hauptcharaktere und deren privaten Problemchen, die aber sicher nicht der Grund waren ins Kino zu gehen um sich einen Science Fiction Film anzusehen und nebenbei bemerkt ohnehin nicht besonders interessant sind.

Das Rätsel löst sich eigentlich von selbst, ein Zufall hier, eine Begebenheit da. Ja, es unterhält tadellos, aber irgendwie schmeckt das alles merkwürdig abgestanden. Zumindest kommerziell ist der Film ein Erfolg geworden. Das heißt wir werden wieder von Duncan Jones hören. Es wird vermutlich wieder ein, zwei Nummern größer ausfallen. Ob man dann so etwas wie eine Handschrift erkennen wird, oder unsere einstweilige Genrehoffnung zum völlig austauschbaren Massenregisseur degradiert wird ... Man wird sehen.

Source Code Bild 1
Source Code Bild 2
Source Code Bild 3
Source Code Bild 4
FAZIT:

Source Code ist leider nicht das erhoffte nächste Meisterwerk von Moon-Regisseur Duncan Jones geworden, sondern wirkt mehr nach einer Fingerübung, um sich für noch größere Budgets zu empfehlen. Die wirkliche Schwäche liegt aber wahrscheinlich bei der Geschichte, die sich einfach uninteressant entwickelt. Ganz unterhaltsam, aber muss man nicht im Kino gesehen haben ...
Starttermin in A: 2. 6. 2011

WERTUNG: 6 von 10 achtminütige Einsätze
TEXT © Ralph Zlabinger
Dein Kommentar >>
Mascha | 03.07.2011 19:08
Wir haben ihn zu Fünft gesehn- und waren eigentlich alle enttäuscht. Das Konzept hätte viel hergegeben, aber für einen (SciFi) Thriller fehlt einfach ein gut gesetzter Höhepunkt. Der Film steuert so vor sich hin, ohne ein wirklich klares Ziel zu haben. Nach dem grandiosen Moon echt schade -.-
>> antworten
Roman | 15.06.2011 03:22
fand ihn richtig gut, super spannend
Und die Grundfragen um die es dabei ging sind für mich auch recht ähnlich denen in Moon...

von mir auch eine sehr gute 7
>> antworten
Federico | 26.05.2011 12:56
Na, das klingt ja vernichtend - derweil war MOON echt nicht schlecht... werd' ihn trotzdem im Kino schaun. Da hält mich auch keine 6von 10 Kritik davon ab. :)
>> antworten
Nic | 25.05.2011 15:43
ack, 6/10.
weniger wäre mehr gewesen, once again.
>> antworten
Öfföff | 24.05.2011 21:19
Naja, so hart würd ich mit dem Film nicht ins Gericht gehen. Die Story bzw. das Konzept war schon mal wieder was erfrischend Anderes in der abgestandenen Hollywoodküche. Auch emotional funktioniert der Film ganz gut. Die Hauptcharaktere sind alle nicht so flach, wie man vielleicht anfangs vermutet und die temporeicheren Szenen sind zwar actionreich, aber zum Glück nicht over the top.
Kriegt von mir 'ne sehr gute 7.
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