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Twixt

Twixt

GOTHICHORRORTHRILLERFARCE: USA, 2011
Regie: Francis Ford Coppola
Darsteller: Val Kilmer, Bruce Dern, Elle Fanning

STORY:

Der abgehalfterte, dem Alkohol sichtlich zugetane Hexengeschichten-Autor Hal Baltimore (Val Kilmer) strandet in einem gottverlassenen Nest namens Swann Valley. Mit Ausnahme des örtlichen Sheriffs Bobby LaGrange zeigt niemand Interesse an den Büchern des "Stephen King vom Wühltisch". Der Sheriff, der selbst literarische Ambitionen hegt, erzählt Hal von einer lange zurückliegenden, mysteriösen Mordserie, die sich in Swann Valley zugetragen haben soll. In der folgenden Nacht trifft Hal auf ein Goth-Mädchen namens V, die ihre Vampirzähne zeigt. Was ist hier los?

KRITIK:

Simple as that: Francis Ford Coppola hat einen seiner Träume verfilmt. Der Mann, der einst auf den Philippinen eine Inflation verursachte, der sich nach Flops, Schicksalsschlägen und dem Konkurs seiner Produktionsfirma auf sein Weingut zurückzog, ist wieder da: Als Experimentalfilmer des digitalen Zeitalters hat sich Coppola neu erfunden. Praktischerweise musste er dafür nicht mal sein Haus verlassen: TWIXT wurde teilweise tatsächlich in Coppolas Garten gedreht. Was man dem Film aber nicht ansieht.

Trotz begrenztem Budgets (boxofficemojo spricht von 10 Mio $) sieht TWIXT in jeder Sekunde nach großem Kino aus. Ein Hauch von Tim Burton weht durch die liebevollen Retro-Kulissen, als ein bleich geschminktes Goth-Mädchen die Szenerie betritt und ein düsteres Geheimnis vor unserem abgehalfterten Helden (überzeugend: Val Kilmer) ausbreitet.

Visuell ist TWIXT sowieso ein Traum; der Film gewordene schwarzromantische Schauerroman. Obwohl der Tonfall ein angemessen melancholischer ist - der Film handelt u.a. von einem Schicksalsschlag im wirklichen Leben des Regisseurs - kommt auch der Humor nicht zu kurz. Dafür sorgt ein prächtig aufgelegter Val Kilmer, dessen Versuche, seine Schreibblockade zu durchbrechen, immer absurdere Züge annehmen. Bis schließlich Edgar Allen Poe himself vorbeischaut, um dem benebelten Schund-Autor schreiberisch ein bissl auf die Sprünge zu helfen.

TWIXT ist vielleicht kein Film für die Ewigkeit, aber ein höchst sympathisches, skurril-versponnenes Alterswerk eines Regie-Meisters, der sich immer wieder neu erfindet.

Twixt Bild 1
Twixt Bild 2
Twixt Bild 3
Twixt Bild 4
FAZIT:

Auf seine alten Tage spinnt sich Francis Ford Coppola mit hochauflösender Videotechnik aus: TWIXT ist ein filmisches Experiment zwischen romantischem Schauermärchen, gotischem Horror-Thriller und selbstironisch/selbsttherapeutischem Autorenfilm, nicht perfekt und schon gar nicht fehlerfrei, aber höchst originell, wunderschön fotografiert und sehr unterhaltsam. Jetzt auf DVD.

PS: Die IMDB-Wertung ist eine Beleidigung, ein schlechter Scherz; der beste Beweis, dass es neben einer Schwarmintelligenz im Netz auch eine Schwarmdummheit gibt.

WERTUNG: 8 von 10 3D-Klettertouren im Glockenturm
Dein Kommentar >>
an | 03.01.2013 16:58
die Story ist schon etwas vorhersehbar jedoch ist die Inszenierung der Atmospäre gelungen.
Von mir 7/10 E. Allan Poe Inspirationen
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Nic | 20.12.2012 00:13
niemand erfindet sich neu, sorry :-P

werds wohl für die sammlung kaufen..
Martin | 04.09.2013 19:20
Mittelmäßiger Streifen der zwar in der Aufmachung
einen besonderen Stellenwert einnimmt, dadurch eine
besondere Atmosphäre versprüht und ein paar neue
Ideen hervorbringt, von der story aber leider
wirklich sehr vorhersehbar ist und einen insgesamt
echt nicht vom Hocker haut. Da hilft auch kein
'Wiedersehen' mit Herrn Poe.
Persönliche Wertung: 6/10 viel zu bleichen Gothgirls
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