OT: La Venganza de las mujeres vampiro
TRASH: MEXICO, 1970
Regie: Federico Curiel
Darsteller: Santo, Norma Lazareno, Gina Romand
Dr. Igor Brancor, Mad Scientist in persona, erweckt die Königin der Vampire zu neuem Leben, um - ja, hm - egal. Die blutdurstige Dame schart sofort eine neue Jüngerschaft um sich, und sie würde heute die Welt regieren, wenn Santo und ein Reporter nicht den Kampf gegen das Böse aufgenommen und den Mächten der Finsternis Saures gegeben hätten.
Santo is it again, die mexikanische Trashikone, der Supermann mit der Silbermaske. Ende der 60er lief die Santo-Filmproduktion auf Hochtouren, bis zu 5 Filmen kamen pro Jahr mit Santo in die Kinos. Da es naturgmäß kaum einen Fiesling gab, den Santo noch nicht vermöbelt hatte, Santo aber immer noch in Prügellaune war, erinnerte man sich einfach daran, dass einer seiner größten Erfolge, SUPERMANN GEGEN VAMPIRE, nur in schwarz-weiß gedreht war und demzufolge nichts gegen eine Wiederbelebung in Farbe sprach.
Was sich die Herren Drehbuchautoren aber in einer durchzechten Nacht aus den Hirnwindungen gequetscht haben, lässt sich nur ebenso besoffen nacherzählen. Der Film rumpelt sich gemächlich durch eine lang vorhersehbare Handlungen, nur unterbrochen von ein paar Irrungen und Wirrungen, die Santo etwa dazu bringen, ohne erkennbaren Nutzen in einer Grotte zu verschwinden. Eine feinsinnige Charakterzeichnung ist hier komplett fehl am Platz, die Unterscheidung zwischen Gut und Böse vollkommen ausreichend. Außerdem bleibt der Film mal wieder an zwei Stellen einfach stehen, um Santos Wrestlingkünste 10 Minuten lang en detail zu zeigen.
Aber dafür gibt's Psychedelic satt! Ob nun Grotte, Disco oder das Labor, mit Farben wird nicht gegeizt: im Labor blinken sämtliche Lämpchen, im Kontrollschirm schwurbelt sogar völlig sinnfrei ein Kaleidoskop, da kann man stundenlang reinstarren und abspannen. Und die drei Tanzeinlagen in der rauchgeschwängerten Minidisco - scheiße Mann, da schnallste ab! Hippe Gogo-Girls, abgefahrene Flower-Power-Klamotten, blubbernde Beatmusik und die mit Abstand größte Sonnenbrille, die ich je außerhalb einer Karnevalssitzung gesehen habe. Der eigentliche Film wird spätestens hier völlig zur Nebensache.
Verführerische Damen in durchsichtigen Wallegewändern flattern durch die Nacht und bekommen von einem etwas ausgepowerten Santo die Flügel gestutzt. Wer morgens um halb drei und tequilaglücklich noch einen Film sehen möchte oder wissen will, was in mexikanischen Discos 1970 angesagt war, kommt um die Rache der Vampire nicht herum, alle anderen sollten einen großen Bogen machen.