OT: Where the truth lies
DRAMA: USA, 2005
Regie: Atom Egoyan
Darsteller: Kevin Bacon, Colin Firth, Alison Lohman, Sonja Bennett, Rachel Blanchard
Zwei Ex-Entertainer, eine junge, zu neugierige Reporterin und ein dunkles Geheimnis: das sind die Hauptzutaten für einen Film, dessen Trailer mich gefesselt, dessen Ausstattung mich fasziniert, und dessen Auflösung mich etwas verdutzt zurück gelassen hat.
Colin Firth (gar nicht als Faserschmeichler und ohne Hirschpulli!) und Kevin Bacon (wieder mal in einer Ungustl-Rolle) geben das Entertainer-Duo Lanny und Vince - das vor und nach und während ihrer Auftritte nichts aus- und schon gar nichts anbrennen lässt. Nach einem erfolgreich absolvierten Spendenmarathon im US-Fernsehen, wird ein Zimmermädchen in der Hotelsuite der beiden tot aufgefunden - was schließlich zur Auflösung des Duos führt.
15 Jahre später, 1972, versucht die junge Reporterin Karen O’Connor herauszufinden, was in jenen Tagen geschah. In Interviews mit den entzweiten Entertainern und Recherchen kommt sie dem schrecklichen Geheimnis auf die Schliche - die etwas banale aber deswegen nicht minder überraschende Auflösung war mir dann doch ein bisschen zu wenig - aber ich bin ja auch kein Entertainer in den amerikanischen 1950er Jahren.
Ich gebe es zu: ich liebe Filme mit Rückblenden, und ich liebe Filme mit opulenter Ausstattung - hier gibt es beides. Und wenn ich viel zu schauen habe kann ich die mangelhafte Auflösung einer Geschichte ein bisschen besser verdauen. Zum Film-Haus von Colin Firth sag ich nur "haben!haben!haben!"; und dass auch David Lynch grüßen lässt (die Szene mit Alice im Wunderland) ist sicher auch kein Minuspunkt.
Der Film hält nicht ganz was der Trailer verspricht - aber ist es nicht öfter so, dass hinter den "großen Geheimnissen" nur kleine Zufälle stecken? Wer hätte sich gedacht, dass letztendlich der Hummer eine Rolle spielt??