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Wir sind keine Engel

Wir sind keine Engel

OT: We're No Angels
KLASSIKER, WEIHNACHT: USA, 1955
Regie: Michael Curtiz
Darsteller: Humphrey Bogart, Peter Ustinov, Aldo Ray, Joan Bennett, Basil Rathbone, Leo G.Carroll, Gloria Talbott, John Baer

STORY:

Drei Sträflinge (mitsamt der Schlange Adolf) brechen just zu Weihnachten aus dem Zuchthaus "Devils Island" in Afrika aus. Sie würden gerne nach Europa fliehen und ein vor Anker in Quarantäne liegendes Schiff zur Überfahrt nutzen. Um sich noch mit notwendigen Dokumenten, Gewändern und Geld zu versorgen, schleichen sie sich bei einer herzensguten Familie ein, die vor Ort einen Gemischtwarenladen betreiben. Schnell werden sie in die Probleme der Familie mit deren hartherzigen Verwandten, dem eigentlichen Besitzer des Ladens hineingezogen und beginnen, mit ihren "verbrecherischen" Talenten der Familie zu helfen.

KRITIK:

Alle Jahre wieder - rückt Weihnachten näher. Doch irgendwie kommt man nicht so recht in Stimmung. Panisch stellt man sich die Frage: Wie kann ich das ändern? Na, mit Weihnachtsfilmen, ist doch klar. Da soll es ja Leute geben, die setzen auf BLACK CHRISTMAS (hoffentlich im Remake) oder gar den heiteren Trash SANTAS SLAY. Manche sind so zynisch, dass sie DIE GEISTER, DIE ICH RIEF schauen, oder doch lieber romantisch Schwarzeneggers Regiedebüt CHRISTMAS IN CONNETTICUT.

Egal, Möglichkeiten gäbe es viele. Ich für meinen Teil grabe in meinen VHS-Beständen oder DVD-Wühlkisten, um wieder einmal zu ihm zu greifen: WIR SIND KEINE ENGEL. Jawoll, ja! Michal CASABLANCA Curtiz hat so ziemlich jedes Genre bespielt und sogar die schlechteren Filme des exilierten Monarchie-Österreichers haben ein Level, an dem manch heutiger Blockbuster schändlich scheitert. Und als einen eher schlechten befanden die Kritiker der Entstehungszeit diesen Film. Hölzerne Dialoge, kein gutes Zusammenspiel der DarstellerInnen usw. usw. Mag so sein, mag auch daran liegen, dass, wie damals oftmals üblich ein Theaterstück Vorlage war, nämlich "Eine schöne Bescherung" von Albert Husson.

Doch wenn man sich das viel spätere, eigentlich nicht sehr ähnliche Remake mit Sean Penn und Robert de Niro anschaut, wird man schnell anders darüber denken. Lustigerweise, laut Wikipedia, gibt es auch ein japanisches Remake namens ORE-TACHI WA TENSHI JANAI von Takashi Miike (!), das ich bedauerlicherweise noch nie gesehen habe. Fakt ist, dass das Ensemble möglicherweise hölzern agiert, dies aber auf derart charmante Weise macht, dass man zum Einen bestens unterhalten wird und anderseits genau das warmherzige Gefühl entsteht, welches Weihnachtsfilme ausmachen sollte, selbst im Parodie- oder Horrorfall. Finde ich halt.

Also, ran an die Wühlkisten oder zu Weihnachten spätnachts in irgendwelchen kleinen Fernsehsendern wühlen und dieses kleine, feine Juwel ausgraben. Es lohnt sich. Und nein, die DIE HARD-Reihe hat nichts mit Weihnachtsfilmen zu tun. Ah ja, und passt auf, dass ihr keine kleinen schwarzen Armbänder in euren Paketen findet. Frohes Fest.

Wir sind keine Engel Bild 1
Wir sind keine Engel Bild 2
Wir sind keine Engel Bild 3
Wir sind keine Engel Bild 4
Wir sind keine Engel Bild 5
FAZIT:

Es muss durchaus nicht immer schneien, wenn es weihnachtet. Eine romantische Komödie ganz in der Tradition von skurillen Klassikern á la ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN mit dem richtigen Christmas-Faktor. Dass Gauner zu Antihelden mit Herz mutieren ist literarisch und filmisch oft genug ein Erfolg gewesen. Hier auch. Anschauen. Eine Empfehlung.

WERTUNG: 9 von 10 Blumen aus dem Garten des Gouverneurs
TEXT © Erich H.
Dein Kommentar >>
abloodredbird | 12.12.2011 18:08
was kann man nur gegen den original "black christmas" haben. der
schlägt das remake um längen. alleine schon wegen dem grossen
john saxon....
Erich H. | 13.12.2011 15:19
Ich hab gar nix gegen den Original "Black Christmas", finde nur das Remake fast gelungener. Aber natürlich, John Saxon ist immer ein Totschlagargument ;-)
>> antworten
Hans-Christian | 09.12.2011 06:57
Kann ich nur unterstreichen. Ich würde sogar sagen: 10 von 10 hilfreichen Schlangen!
Erich H. | 09.12.2011 13:36
Ich gestehe, ich habe überlegt. Aber dann dachte ich mir: Ach was, ein bisschen Luft muss man lassen.
>> antworten