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You and the Night

You and the Night

OT: Les rencontres d'après minuit
SEXKOMÖDIE/DRAMA/FANTASY: F, 2013
Regie: Yann Gonzalez
Darsteller: Kate Moran, Niels Schneider, Nicolas Maury, Eric Cantona, Alain-Fabien Delon, Julie Brémond, Béatrice Dalle

STORY:

Das junge Paar Matthias und Ali hat eine Schar illustrer Gäste in sein Landhaus geladen: Da hätten wir den Poeten, die Schlampe, den Teenager, den Star und das transvestitische Hausmädchen. Die Nacht ist noch jung, und die Orgie kann beginnen. Doch zuvor will jeder der Gäste seine Geschichte erzählen ...

KRITIK:

YOU AND THE NIGHT ist einer dieser wunderschönen Leinwand-Orgien, wie sie wohl nur in Frankreich entstehen können: Poetisch wie die surrealen Sex- und Horror-Phantasien des seligen Jean Rollin. Zuckerlbunt, kitschverliebt und picksüß wie zehn französische Electropop-Platten.

Wenn er nicht gerade Filme dreht, hilft Regisseur Yann Gonzales auch bei der französischen Band M83 aus, wo sein jüngerer Bruder Antony die Gitarre würgt. Folgerichtig haben M83 den Soundtrack zu YOU AND THE NIGHT komponiert. Ihre verzerrten Gitarrenspuren über verträumten Synthie-Beats machen sich natürlich großartig als musikalische Untermalung für diesen schönen Film zwischen Pornokomödie und Kunst-Ambition.

Der Titel ist ein Versprechen: YOU AND THE NIGHT, das ist eine Liebeserklärung an die Nacht und ihre sehnsüchtigen, liebesbedürftigen, sexsüchtigen, ruhelosen, getriebenen und sonstwie abseitigen Kreaturen.

Und die Schauspieler? Alain-Fabien Delon, der Sohn des großen Alain Delon, driftet als schöner sexsüchtiger Teenager durch die Nacht. Die immer wieder unglaubliche Beatrice Dalle darf die Peitsche schwingen, und Ex-Fußballer Eric Cantona lässt seinen beachtlichen Pimmel raushängen. Überhaupt gibt es hier mehr - und schönere - Schwänze zu sehen als zuletzt in NYMPHOMANIAC.

Große Schauwerte also in einem kleinen Film zwischen Pop, Porno und Pathos, wie ihn wohl nur unsere französischen Freunde zustande bringen. Das Einzige, was man dem Film eventuell ankreiden könnte, ist seine bisweilen etwas theaterhafte Inszenierung, die sich Location-technisch auf wenige Räume eines Landhauses beschränkt. Weil der Innenarchitekt aber ganz offensichtlich die Filme von Jean Rollin und Mario Bava studiert und deren Look verinnerlicht hat, wollen wir jetzt aber mal nicht so streng sein.

YOU AND THE NIGHT war die perfekte Eröffnung des diesjährigen Frühlings-Slashfestivals und hat so manchem/r Besucher/in ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Wenn man so will, die französische Feelgood-Variante von NYMPHOMANIAC: Bunt, fröhlich, poppig und nicht minder explizit.

You and the Night Bild 1
You and the Night Bild 2
You and the Night Bild 3
You and the Night Bild 4
You and the Night Bild 5
FAZIT:

Wie der Titel schon sagt: YOU AND THE NIGHT ist eine Liebeserklärung an die Nacht und ihre Kreaturen. Poetisch wie der gute alte Jean Rollin, zuckergussüberzogen wie französischer Elektropop - Soundtrack: M83! -, explizit wie NYMPHOMANIAC, aber viel witziger.

In diesem Sinne: "Kann mich bitte endlich jemand ficken?"

WERTUNG: 8/10
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