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Inside

Inside

OT: À l'intérieur
HORROR: F, 2007
Regie: Alexandre Bustillo, Julien Maury
Darsteller: Béatrice Dalle, Alysson Paradis, Nathalie Roussel, François-Régis Marchasson

STORY:

Sarah verschuldet einen Autounfall, bei dem der Vater ihres ungeborenen Kindes ums Leben kommt. Vier Monate nach der Tragödie steht Sarah kurz vor der Entbindung. Einen Tag vor Weihnachten läutet es an der Tür. Es ist eine Frau in Schwarz mit einer Schere und sie will das Kind in Sarahs Leib…

KRITIK:

In einem von mir geschätzten Filmmagazin wird etwas abwertend behauptet, dass INSIDE "nichts weiter als ein Ittenbach-Film mit einer gewissen französischen Note" sei.

Nein, nein und nochmals nein. Nichts gegen Olaf Ittenbach. Er hat ein paar wirklich unterhaltsame Filme gemacht, aber wann bitte schön hat je eines seiner Werke die intensive Brachialität dieses Films hier erreicht? Vielleicht gibt es in BURNING MOON ein paar Momente, die im Ansatz etwas von der bedrückenden, blutigen Finsternis verbreiten, in die uns INSIDE in jeder Minute seiner Laufzeit hüllt. Aber das ist okay.

Die New Wave of French Terror Movies mit Aja (HIGH TENSION), Gens (FRONTIER(S) und eben Maury und Bustillo, die Regisseure dieses bitter-bösen Meisterwerks spielen zurzeit in ihrer ganz eigenen Liga. Und INSIDE ist der extreme Höhepunkt dieser Entwicklung. Da haben sich HOSTELs und SAWs aufgeschwungen, um uns das Fürchten zu lehren. Sie haben es nie wirklich geschafft - und jetzt kommt INSIDE und dürfte (oder sogar: müsste?) selbst abgebrühte Gemüter mit einem klammen Gefühl vor dem Bildschirm zurücklassen.

Dieses ultraperfide Blutbad kommt einem Schlag mitten in die Fresse gleich. Und die ständig gezeigte Gewalt gegenüber einer Hochschwangeren multipliziert die Wucht noch. Terror pur!

Und einen großen Anteil daran, dass der Film funktioniert, hat Beatrice Dalle. Ich kenne die Frau noch vage aus den freizügigen Rollen in ihren jüngeren Jahren und ich muss gestehen, dass ich sie mehr wegen ihrer üppigen Oberweite als ihrer Schauspielkunst in Erinnerung hatte.

Aber was diese Frau für eine wahrhaft dämonische Performance aufs Parkett legt, verdient höchste Beachtung. So intensiv, so hasserfüllt, so psychotisch und vor allem so glaubwürdig wie die Dalle hier kann nur jemand sehr Begabtes aufspielen. Die Frau ist einfach nur eins: Unheimlich gut. Mit Betonung auf unheimlich und gut.

Aber auch Alysson, die kleine Schwester von Vanessa Paradis, leidet und brilliert in ihrer Opferrolle. Und gegen ihr Martyrium mutet das von Jim Caviezel in DIE PASSION CHRISTI wie ein harmloser Schnupfen an. Die letzten Szenen von INSIDE werdet ihr euren Lebtag nicht vergessen. Da gebe ich Brief und Siegel drauf. Dieser Film bricht nicht nur ein Tabu; er nimmt eine Schere und schneidet dessen Bauch auf.

Da verwundert es nicht, dass der Film im gestrengen Deutschland nur stark gekürzt erschienen ist. Aber dieser Tage dürfte INSIDE uncut in Österreich auf den Markt gekommen sein. Der Besprechung hier lag die ebenfalls ungeschnittene US - DVD zugrunde.

Inside Bild 1
Inside Bild 2
Inside Bild 3
Inside Bild 4
FAZIT:

Ein brachiales Over the Top-Splatterfest wie es dieser Tage nur aus Frankreich kommen kann... - Terrorkino extrem - definitiv nichts für zarte Gemüter.

WERTUNG: 10 von 10 Kaiserschnitte
TEXT © Christian Ade
OK? MEHR DAVON:
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Frontier(s)
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HORROR: F, 2008
8/10
High Tension
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9/10
High Lane
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Calvaire
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Martyrs
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HORROR: F, 2008
8/10
Sheitan
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8/10
Dein Kommentar >>
spamer | 17.08.2012 04:47
Naja der Film war ziemlich gut aber das er nun gleich 10/10 verdient hat sehe ich leider nicht so !

Der Film hat massive Logiklöcher bzw. sehr unrealistische Szenen, ich meine nicht die Splattersachen. Die normalen Handlungen sind es die stören, angefangen über den Redakteur der einer fremden Person die im Haus ist den Rücken zudreht, die 3 (ja genau 3 Polizisten) die es nicht schaffen eine(!) Frau in einem ziemlich kleinen Haus zu finden und zu guter letzt wieso um Gottes Willen schreit die Frau nicht gleich los, als sie hört, dass die Polizisten an der Tür sind ?!

Aber gut die Horrorelemente waren gut gemacht und deshalb würde ich mich "Federico" anschließen, ist ne glatte 7 !

mfg
>> antworten
DriesVanHegen | 08.11.2011 17:59
Wohl ohne große Widerrede DAS Splatterspektakel der
Neuzeit.
Trotz kurzer Laufzeit, braucht der Film seine gute
Hälfte um in steigend beklemmender Atmosphäre zu
baden und dann ohne Gnade in ein wahnsinniges
Gemetzel umzusteigen.
Aus der Distanz betrachtet, würde ich mittlerweile
auch einräumen, dass es irgendwo doch zu viel des
guten Lebenssaftes ist und so schon langweilend
wirken kann.

Meine favorisierte Szene hingegen ist gänzlich
unblutig: Als Sara vor dem TV einschläft und sich
die Wahnsinnige von hinten geräuschlos anschleicht
und ebenso geräuschlos wieder nach hinten aus dem
Bild verschwindet.
Gerade weil durch das geschickte Bildarrangement im
ersten Moment gar nicht auffällt, was passiert, hab
ich mich da beim ersten Mal verjagt. Jetzt freue ich
mich immer auf diese Stelle :)
Chris | 08.11.2011 18:16
Die Dalle fast eins mit der Dunkelheit im hinteren Bildausschnitt.
Stimmt, die Szene ist mir auch im Gedächtnis geblieben. INSIDE hat
abseits des Splatters ohnehin viele gut getimte Schocks und vor
allem eine extrem fiese Aura. Bildet immer noch zusammen mit
HIGH TENSION und MARTYRS meine Heilige Französische Splatter-
Dreieinigkeit.
>> antworten
Federico | 27.08.2009 16:43
INSIDE hat einen tollen Anfang aber ein etwas zu splatterlastiges Endstück. Ab einer gewissen Stelle (Badezimmer) wird in dem Film auf und ab gemetzelt, mal passend, mal erschreckend und schokierend (v.a. der Auftritt des letzten Polizisten hat es in sich) - und dann mal doch sehr billig und beinahe lächerlich (Stecknadel im Hals und grausam schlecht getrickst Headshot, zum Beispiel). INSIDE lebt mMn vor allem zu Beginn von seiner guten und stimmigen Atmosphäre und der Film kommt durch den plötzlichen Gewaltausbruch umso härter rüber - aber, trotz vieler, grenzwertiger und hard-to-watch Metzelszenen wird dieses Blutbad irgendwann zu viel. Nicht zu viel der Gewalt (wobei, das sicher auch), sonder einfach zu viel und dadurch zu langweilig. Wie ein Actionfilm, der mit One-Liner nur umsich wirft und eine Explosion nach den anderen parat hält. Ja, das Ende fetzt und rockt und stresst und der Film hat durchaus seine sehr harten Momente - doch irgendwie wäre hier weniger doch mal wieder mehr gewesen.
Federico | 27.08.2009 17:06
PS: 7 von 10 Stecknadeln im Hals
>> antworten
mdk | 13.07.2009 23:36
Hammerfilm!
Sehr spannend und beklemmend (auch wenn die Story an manchen Stellen schon Schwächen hat :P)
Und erm billig??
Also hab die Uncut-Version und bin sehr zufrieden mit den Effekten. Finde vor allem das Blut sehr schön und würde doch ernsthaft mal gerne wissen, welcher neuerer Filn diesen denn bitte in Sachen ästhetischer (sowie realistischer und dabei noch gut inszenierter [!]) Gewaltdarstellung überbietet?
Find den echt besser als High Tension (den ich eh für überbewertet halte)
aber das ist nur meine Meinung
>> antworten
Harald | 24.09.2008 23:02
die Uncut-Fassung von NSM Records kommt am 31. Okt. 2008
Nic | 24.09.2008 23:49
hab ihn schon uncut gesehn. etwas billig für meinen geschmack, ansonsten wie anzunehmen sehr brutal. muß man aber nicht unbedingt gesehen haben imo. high tension fand ich besser.
Chris | 25.09.2008 20:05
HIGH TENSION war und ist natürlich auch ein sehr "schöner" Film. : ) Und dies nicht nur wegen den De Rossi - Effekten (die natürlich nichtsdestotrotz rührige Erinnerungen an die großen Zombiefilme eines Lucio Fulci wachrufen). Ich schätze diese neuen französischen Splatterfilme, die uns seit Ajas Debüt ab und an beehren, wahrscheinlich deshalb so, weil sie irgendwie dort anknüpfen, wo der italienische Splatterfilm aufgehört hat. Dafür sind auch die ausgiebig zelebrierten (andere würden hier evtl. das Wort "überzogen" benutzen) Goreeffekte ein Indiz. Aber mich hat bei INSIDE eher diese - meiner Meinung nach - intensive Atmosphäre begeistert. So mitgelitten hatte ich allem plakativen Splatter zum Trotz in den letzten Jahren selten bei einem Horrorfilm...Und glaubt mir, ich hab einige gesehen. : )
ghostdog | 21.09.2009 15:08
INSIDE bietet auf 75 Min. Laufzeit einfach alles, was des Gorehounds Herz begehrt. Gute Story, reichlich Splatter und jede Menge Blut. Die SFX sind hart und brutal. Beatrice Dalle in der Rolle der wahnsinnigen Killerin ist unvergesslich und einzigartig. INSIDE ist schnell, hart, brutal und blutig!
Kult total!!
frauenarzt | 08.07.2010 10:15
INSIDE ist für mich einfach DER Splatterfilm schlechthin. Es gibt nichts Härteres in diesem Genre.
>> antworten