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Labyrinth des Schreckens

Labyrinth des Schreckens

OT: Gatti rossi in un labirinto di vetro
GIALLO: ITALIEN, 1975
Regie: Umberto Lenzi
Darsteller: John Richardson, Martine Brochard, George Rigaud, Ines Pellegrini

STORY:

Der Tod reist mit einer kleinen amerikanischen Reisegruppe durch Barcelona. Jemand hat es auf die linken Augäpfel von jungen Frauen abgesehen und der Täter scheint im Umfeld der Touristen zu suchen zu sein…

KRITIK:

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Umberto Lenzis frühere Gialli raffinierter und komplexer waren, aber sein LABYRINTH DES SCHRECKENS dürfte ohnehin dem klassischen Slasherflick näher stehen als dem ausgeklügelten Psychothriller. Dennoch gefällt gerade die Whodunit-Komponente mit den vielen Roten Heringen und den fliegend wechselnden Verdachtsmomenten. Da fühlt man sich -sofern man kein ausgemachter Logikfetischist ist - dermaßen gut unterhalten, dass weder die durchaus vorhandenen Ungereimtheiten noch das hanebüchene Mördermotiv großartig stören.

Einige fein arrangierte FSK 16-Morde mit kruder Gesinnung, nett anzusehende Nuditäten mit der hier lesbischen Ines Pelligrini (die sich im gleichen Jahr noch dem Sklavinnenstab von Pasolinis umstrittenen Meisterwerk DIE 120 TAGE VON SODOM anschließen sollte) und immer wieder das Zuschauer´sche Hin- und Herpendeln zwischen der Frage, ob der Killer nun Marks psychisch gestörte, wie eine unsichtbare Nemesis durch den Film geisternde Ehefrau ist oder eben doch von der Reisegruppe gestellt wird, machen den Film zu einer fesselnden Sache…

Und weil niemand geringeres als Bruno Nicolai die Tonspur mit einem schönen Score vergoldet hat, sollte sich zumindest der Fan im LABYRINTH DES SCHRECKENS pudelwohl fühlen…

Labyrinth des Schreckens Bild 1
Labyrinth des Schreckens Bild 2
Labyrinth des Schreckens Bild 3
FAZIT:

Okay, Signor Lenzi hat sicherlich in seiner Filmographie einige Gialli, die edlerer und cleverer Natur wie das LABYRINTH DES SCHRECKENS sind. Doch dieser oft unlogische, aber immer unterhaltsame und atmosphärische Whodunit-Slasher macht dennoch großen Spaß und wartet ganz zum Schluss sogar mit schön kranken Momenten auf…

WERTUNG: 7 von 10 roten Regenmäntel
TEXT © Christian Ade
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Marcel | 04.11.2011 09:27
Nunja, ein doch eher mauer Giallo und einer der wenigen Filme von Lenzi, von denen ich etwas enttäuscht bin. Ganz passable Sleaze-Athmo, schöne Nicolai-Musik, aber der Film ist ziemlich schludrig hingerotzt und das Drehbuch ist aus einem Do-it-yourself-Giallo-Baukasten und vermutlich auch unter großen Zeitdruck zusammengesetzt. 5 von 10 Augäpfeln.
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