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The Last House on the Left

The Last House on the Left

HORROR: USA, 2009
Regie: Dennis Iliadis
Darsteller: Garret Dillahunt, Sara Paxton, Tony Goldwyn, Monica Potter

STORY:

Mari und Paige geraten sie in die Fänge des Gewalttäters Krug und seiner Psychopathen- Gang. Die Mädchen werden die Begegnung nicht - bzw. nur mit schwersten Beschädigungen überleben. Doch im titelgebenden letzten Haus links wohnen Maris Eltern. Und die machen mit den Mördern kurzen Prozess…

KRITIK:

37 Jahre nach seinem kontroversen Rache-Splatterfilm THE LAST HOUSE ON THE LEFT befand Wes Craven, dass die Zeit reif sei für ein Remake. Der Meister beschränkte sich auf die Rolle des Produzenten und setzte den griechischen Filmemacher Dennis Iliadis auf den Regiestuhl.

Wie auch immer man zu Neuauflagen von wegweisenden Horrorklassikern stehen mag: Dennis Iliadis, Freunden expliziter Filmkost eventuell von seinem Prostituiertendrama HARDCORE bekannt, hat seine Sache überraschend gut gemacht. Der Erzählstil ist für heutige Verhältnisse geradezu provozierend gemächlich (aber keineswegs langweilig!), nervtötende Stakkatoschnitte und hysterisches Kamera-Gefuchtel ist seine Sache nicht. Die bekannte Geschichte wird geradlinig erzählt - wobei der Handlungsstrang mit den Slapstick-Polizisten glücklicherweise ersatzlos gestrichen wurde.

Zugegeben, meine Erinnerung an Wes Cravens Original ist nicht mehr wirklich frisch - aber ich habe das Gefühl, dass die Vergewaltigungs- und Meuchelszenen deutlich schmerzhafter in Szene gesetzt wurden als im Original. Trotzdem nimmt der Regisseur die weiblichen Opfer ernster als man es im Genre gewöhnt ist.

Der Film schafft es, den Zuseher auch emotional zu packen. Gut so, denn gerade das Rachekino braucht starke Gefühle, um die irrationalen Taten seiner Protagonisten plausibel zu machen.

Ja, man könnte glatt von einem ambitionierten, um Seriösität bemühten Stück Hardcore-Horror sprechen. Und das ist weit mehr, als ich mir von einem Film dieser Art normalerweise erwarte.

FAZIT:

Die Neuauflage von Wes Cravens kontroversen Rape & Revenge-Klassiker THE LAST HOUSE ON THE LEFT überrascht mit einer eindringlichen, stellenweise durchaus verstörenden Atmosphäre. Trotz einiger derber Geschenke an die Blut & Beuschel-Fraktion ein ernsthafter, beinahe "seriöser" Horrorschocker mit Erinnerungsgarantie.

WERTUNG: 8 von 10 Halsketten
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Dein Kommentar >>
Desperation | 25.10.2009 22:51
Ich, als totaler Horror - und Splatterfan brach nach 42 Minuten vollster Enttäuschung die Kinovorstellung ab. Pure Enttäuschung ist noch milde ausgedrückt. Ein Film wo "Kindervergewaltigung" und Sex Hauptthema sind, ist für mich wirklich nichts. Das Geld ist es allemal nicht wert.
>> antworten
Nic | 30.05.2009 11:00
ich war enttäuscht, wusste aber dass das original unerreichbar ist - vorallem wenn für die masse produziert. die story wurde auch verändert -> no-go. hätte man lieber ein "ripoff" gemacht und den original-titel in ruhe gelassen.
>> antworten
Chris | 30.05.2009 10:48
Nach deinem Review muss ich dem Remake wohl doch eine Chance geben, obwohl ich das als Freund des Originals gar nicht vorgehabt habe.
++++++++++SPOILERALARM!++++++++++++++++
Allerdings waren und sind die Vergewaltigungsszenen des Originals immer noch recht harter Tobak und gehen verdammt unter die Haut. Extrem intensiv finde ich persönlich im Original die Szene, als eines der Mädchen, nachdem sie mehrfach vergewaltigt und gequält wurde, einfach aufsteht und völlig apathisch seelenruhig weggeht, während ihre Peiniger im Hintergrund selbst konsterniert zusammenstehen, gerade so als wären sie selbst schockiert über die eigene Tat. Aber die Beiläufigkeit mit der einer der Täter das Mädchen von hinten einfach erschiesst, ist schon erschreckend. Aber diese Szenen gab es ja schon in Bergmans JUNGFRAUENQUELLE aus dem Jahr 1960. Und Cravens LAST HOUSE war ja eigentlich selbst ein Remake des Bergman-Films, der übrigens ein richtiger Hammer ist.
Wie dem auch sei, das Remake wird gekauft, sobald es auf DVD erscheint. : )
Harald | 30.05.2009 13:46
ich halte ja vergewaltigungsszenen ganz schlecht aus. der einzige grund, sich sowas anzusehen, kann IMHO nur die identifikation mit den weiblichen opfern sein. wobei mir natürlich klar ist, dass die filmische darstellung dem eiskalten grauen einer tatsächlichen vergewaltigung nicht einmal ansatzweise nahekommen kann.
das gilt im übrigen auch für jegliche form der filmischen gewaltdarstellung.
der derbste torture-porn und der blutigste antikriegsfilm sind nichts gegen den schrecken der realität.
Nic | 30.05.2009 21:45
ich finde irreversible wesentlich erschreckender als dieses remake.
ghostdog | 24.09.2009 15:44
Es ist ja vor nicht allzu langer Zeit noch ein (inoffizielles) Remake erschienen. Es heißt "CHAOS" und ist um etliches härter, brutaler und schockierender als "Last house on the left". Wie die Mädchen hier gefoltert, verstümmelt und vergewaltigt werden, ist wirklich harter Tobak und tut schon beim Zusehen weh. Gegen Mr. CHAOS ist Krug ein lammfrommer Chorknabe.
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