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Wilderness

Wilderness

HORROR: GB, 2006
Regie: ichael J. Bassett
Darsteller: Sean Pertwee, Alex Reid, Toby Kebbell, Stephen Wight

STORY:

Willkommen in einer englischen Jugendhaftanstalt. Hier regiert das Faustrecht; Schwächere werden physisch und psychisch von ihren Mithäftlingen drangsaliert. Der labile Davie hält den Psychoterror nicht mehr aus und schneidet sich die Pulsadern auf. Die restliche Gruppe wird zur Strafe auf eine unbewohnte Insel abkommandiert, "to teach you a bloody lesson", wie ein Aufseher brüllt. Noch ahnen die jugendlichen Deliquenten nicht, dass ihr "Camping-Urlaub" auf der Sträflingsinsel blutiger Ernst wird ...

KRITIK:

"Homo Homini Lupus" würde mein alter Lateinlehrer sagen. Oder frei nach diesem Film: "Der Mensch ist dem Menschen ein Deutscher Schäferhund".

Nicht, dass sich der britische Horrorfilm WILDERNESS an ein bildungsbürgerliches, lateinkundiges Publikum wenden würde. Doch der Film bietet mehr als nur routinierte Genre-Unterhaltung der härteren Gangart. WILDERNESS funktioniert auch als Meditation über die mörderischen Abgründe in jedem von uns. Über die Tatsache, dass der wahre Horror tief in uns selbst steckt. Es geht - plakativ gesprochen - um nichts Geringeres als um das Böse im Menschen.

Der britische Regisseur Michael J. Basset (DEATHWATCH) zeigt, dass er die Hardcore-Horrorwelle der letzten Jahre nicht verschlafen hat: Abgerissene Gliedmaßen, abgeschlagene Köpfe, blutige Einschüsse, Verbrennungen, Hundebisse - die Kills sind dreckig und derbe in Szene gesetzt; Gorehounds dürften Blut lecken :-)

Dennoch orientiert sich Basset weniger am stylischen Multiplex-Splatterkino Marke SAW oder HOSTEL, als vielmehr an archaischen "Survival"-Schockern wie BATTLE ROYALE oder DELIVERANCE.

Die Charakterisierung der Figuren gelingt - im Rahmen der Genre-Grenzen - relativ gut. Sympathieträger sind keine dabei, der Zuseher wird genötigt, mit "Bösewichten" zu sympathisieren, was ich für einen durchaus subversiven Ansatz halte. Auch der Look des Films überzeugt; die ebenso idyllische wie bedrohliche Landschaft der Sträflings-Insel wird in düsteren Grün- und Grautönen eingefangen.

Das Rätsel um die blutigen Morde wird relativ früh gelöst, was vielleicht von manchen Horrorfans als Schwachpunkt empfunden werden könnte. Dieses kleine Manko sollte aber niemanden vom Genuss dieses eher heftigen britischen Schockers abhalten.

Wilderness Bild 1
Wilderness Bild 2
Wilderness Bild 3
Wilderness Bild 4
FAZIT:

Gelungener, relativ harter und spannender Horror-Thriller made in Britain, der Genre-Fans weit gehend ungetrübte Freude bereiten sollte.

WERTUNG: 7 von 10 Hundebissen
Dein Kommentar >>
ghostdog | 24.09.2009 11:16
In der Uncut Version ein wirklich brutaler, sehr blutiger Splatterstreifen mit vielen, gut gemachten Goreszenen von Hundeattacken bis hin zu abgetrennten Köpfen oder Verbrennen bei lebendigem Leib ist hier alles geboten, was des Gorehounds Herz hüpfen läßt. Einer DER Genrefilme der letzten Jahre. Aber wie gesagt, uncut muß er sein!
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Elke Müller | 25.01.2009 01:25
na ja so doll war der Film nun auch wieder nicht. Von mir hätte er keine 7,5 Punkte bekommen.
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