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3 Zimmer. Küche. Tod.

3 Zimmer. Küche. Tod.

HORROR/THRILLER: A, 2006
Regie: Bastian Zach und Matthias Bauer
Darsteller: Erika Kollmann-Till, Günter Gräfenberg, Julia Gschnitzer

STORY:

Anna, eine junge Krankenschwester, ist verzweifelt: Vor kurzem ist sie nach Innsbruck gezogen. Ohne Freunde und ohne soziales Umfeld lebt die junge Frau in einer heruntergekommen Wohnung, in der sie wegen des ständigen Baulärms kein Auge zukriegt. Auch die Sexbeziehung mit einem verheirateten Arzt zehrt zunehmend an ihren Nerven. Da hilft nur eins: Eine neue Wohnung muss her... und dafür würde Anna über Leichen gehen...

KRITIK:

In Österreichs Nachwuchs-Filmszene tut sich einiges: Nach dem Science-Fiction-Opus Ainoa und dem Mystery-Thriller 'Jenseits' (mit dem ich zwar nicht wirklich viel anfangen konnte, aber wurscht) kommt mit 3 ZIMMER. KÜCHE. TOD. die nächste ambitionierte Independent-Filmproduktion aus heimischen Landen.

Klar, an den selbst gesteckten Vorbildern SERIAL LOVER oder SHALLOW GRAVE scheitern die in Tirol ansässigen Regisseure Bastian Zach und Matthias Bauer mit ihrer schwarzen Thriller-Komödie doch recht deutlich. Aber seinen wir uns ehrlich: Alles andere wäre doch eine Sensation gewesen.

Der Film wurde mit 30.000 Euro Budget in nur 14 Tagen Drehzeit realisiert. Erster Eindruck: Die Regisseure verstehen ihr Handwerk. Ausleuchtung, Schnitt, Drehbuch und vor allem die Kameraarbeit (mit Kranfahrten!) ragen weit über Amateur-Niveau heraus. Großes Lob auch für die wirklich gelungene Filmmusik, die die Handlung stets stimmig begleitet und keine Langeweile aufkommen lässt. Mit "semi-professionell" ist das Ergebnis am besten beschrieben.

Schade nur, dass der Film an dem krankt, was ein weiser Mann einmal "Morbus Austriae" genannt hat: Diese elende noble Zurückhaltung! Der Film einfach zu "brav" und gefällig geraten, um etwas abgebrühtere Genre-Fans wie den Autor dieser Zeilen wirklich zu fesseln. Mehr Action, mehr Guts & Blood, und mehr Mut zu schrillem, gerne auch plakativem Humor, und das wäre wirklich ein großer Wurf geworden.

Was aber niemanden vom Kauf abhalten sollte. Denn unterm Strich haben wir es doch mit solider, unpeinlicher Genre-Unterhaltung ohne Durchhänger zu tun. Das ist schon weit mehr, als man vom österreichischen Kino üblicherweise geboten bekommt.

Die DVD, von der deutschen Firma Starmedia Entertainment vertrieben, gibt's mit vielen Extras (Making Of, Behind-the-Scenes-Fotos etc.) zum absoluten Schnäppchen-Preis im Handel.

3 Zimmer. Küche. Tod. Bild 1
3 Zimmer. Küche. Tod. Bild 2
3 Zimmer. Küche. Tod. Bild 3
3 Zimmer. Küche. Tod. Bild 4Don't call her Zuckermäußchen!
FAZIT:

Durchaus professionell anmutendes Spielfilmdebut zweier Tiroler Independent-Filmer: Geboten wird gar nicht unspannendes, schwarzhumoriges Horrorthriller-Entertainment. Schade nur, dass der Film unterm Strich ein bissi gar zu brav daherkommt und eindeutig auf das Mainstream-Publikum schielt. Dennoch eine Empfehlung.

WERTUNG: 6 von 10 zu entsorgenden Leichen
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Dein Kommentar >>
grml | 31.05.2007 11:46
nageh warum spielns den nirgendwo im kino ?

da hat AT mal was anzubieten und dann nur auf dvd...
Harald | 01.06.2007 06:33
der gemeine heimische Kinogänger akzeptiert nun mal exakt zwei Kategorien von Filmen: Amerikanische Blockbuster und französische Bildungsbürger-Dramen.
Independent-Filme finden ihr kleines, aber aufgeschlossenes Publikum eher auf DVD.
HomeMovieCorner | 12.11.2010 15:37
Zur Zeit wird gerade ein Drehbuch von den Regisseuren Zach und Bauer in der Schweiz mit österreichischer Beteiligung (finanziell als auch schauspielerisch) verfilmt: "One Way Trip 3D"
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