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The Chaser

The Chaser

OT: Chugyeogja
THRILLER: KOR, 2008
Regie: Na Hong-Jin
Darsteller: Kim Yoon-seok, Ha Jeong-woo, Seo Yeong-hee

STORY:

Der Zuhälter Joong-ho hat ein Problem: Alle seine Callgirls sind der Reihe nach verschwunden. Glücklicherweise war Joong-ho früher mal ein Cop (ein korrupter, versteht sich) und beginnt auf eigene Faust mit den Nachforschungen. Die Spur führt zu einem jungen Mann, der nicht alle Tassen im Schrank, aber einige Leichen im Keller hat ...

KRITIK:

... und der Zuseher reibt sich verwundert die Augen: Korea kann’s wieder! Endlich ein Film, der qualitativ an die Hochzeit des koreanischen Thriller-Kinos (OLDBOY! MEMORIES OF MURDER!!) anschließt. Naja, sagen wir: Fast anschließt.

Sicherlich, ganz frei von Längen ist das 120-minütige Regiedebut von Na Hong-jin nicht. Aber für ein Erstlingswerk ist das Gebotene mehr als beeindruckend.

Es ist erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit der Regisseur die Konventionen des Serienkiller-Films auf den Kopf stellt: Der Killer ist keiner dieser ach-so intelligenten, blödquatschenden Wannabe-Hannibal-Lecters aus Hollywood, die einen ach-so cleveren Masterplan verfolgen und mit der Polizei Katz und Maus spielen.

Muss er auch nicht. Denn wie schon in den Korea-Blockbustern MEMORIES OF MURDER und THE HOST wird die Polizei als völlig unfähiger, korrupter Chaotenhaufen dargestellt. So, wie die sich anstellen, kriegen sie den Täter nie. Und falls Kommissar Zufall doch mal zuschlägt, wird der Killer unter Garantie wegen Verfahrensfehlern frei gelassen ...

Dem Protagonisten bleibt da nur eine Lösung: In guter alter Charles Bronson-Manier das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen.

Dies geschieht auf eine für den Zuseher extrem effiziente Weise. Der Titel ist Programm: In atemlosen Tempo hetzt der Regisseur seine Protagonisten durch neonglitzernde Straßenschluchten, verwinkelte Gassen und versiffte Hinterhöfe. Verschnaufpausen gibt es wenige, unglaubliche (aber niemals konstruiert wirkende) Wendungen und Gewaltausbrüche - inklusive einiger wirklich exzessiver Härten - dafür um so mehr.

Kann man ohne Wenn und Aber empfehlen!

The Chaser Bild 1
The Chaser Bild 2
The Chaser Bild 3
FAZIT:

Nach längerer Durststrecke lässt Koreas Filmindustrie wieder die Muskeln spielen und knallt dem geneigten Zuseher einen spannenden, harten und rundum gelungenen Serienkiller-Thriller um die Ohren, der genüsslich mit den Konventionen des Genres spielt und lose auf wahren Fakten basiert. Schnell ansehen, bevor das weichgespülte Hollywood-Remake kommt ...

WERTUNG: 8 von 10 eingeschlagene Fensterscheiben
OK? MEHR DAVON:
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Dein Kommentar >>
Öfföff | 13.08.2010 20:40
Kann mich noch gut an den Film erinnern.
-----SPOILER-----
Wenn man da ewig mitfiebert, dass das nächste Opfer hoffentlich dem Killer entwischt und es dann doch auf recht banale aber realistische Weise doch noch in die Hände des Killers fällt...
-----SPOILERENDE-----

Der Film zieht einem echt wortwörtlich den Boden unter den Füßen weg. Das ist es auch, was diesen Film ausmacht, ist er doch recht unspektakulär inszeniert.
>> antworten
Öfföff | 13.08.2010 20:39
Kann mich noch gut an den Film erinnern.
-----SPOILER-----
Wenn man da ewig mitfiebert, dass das nächste Opfer hoffentlich dem Killer entwischt und es dann doch auf recht banale aber realistische Weise doch noch in die Hände des Killers fällt...
-----SPOILERENDE-----

Der Film zieht einem echt wortwörtlich den Boden unter den Füßen weg. Das ist es auch, was diesen Film ausmacht, ist er doch recht
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