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Heiße Katzen

Heiße Katzen

OT: Deadlier than the Male
EUROSPY: GB, 1967
Regie: Ralph Thomas
Darsteller: Richard Johnson, Elke Sommer, Sylvia Koscina, Nigel Green, Suzanna Leigh

STORY:

Penelope und Irma sind zwei atemberaubende Schönheiten - und als solches im Auftrag Ihres Herrn unterwegs. Der spinnt im Hintergrund die Fäden für ein eigenes Imperium, sie räumen unliebsame Schwierigkeiten aus dem Weg. Das sind in erster Linie Ölscheiche und Wirtschaftsbosse, die sich dem geheimnisvollen Magnaten querstellen. Doch auch die schönsten Auftragskillerinnen begehen Fehler - etwa als sie einen Freund von Hugh Drummond ermorden. "Bulldog" Drummond nimmt die Fährte auf, während er zugleich seinen nachahmenden Neffen beschäftigen muss.

KRITIK:

Das muss man Elke Sommer und Sylvia Koscina einfach lassen: Neben ihnen wird die Luft auf der Leinwand eng. Wenn Irma einen Strip hinlegt und Penelope Liebkosungen haucht, knistert es gewaltig. Dabei gehen die Ladies nicht gerade ladylike zur Sache und zeigen sich nicht nur von ihrer schönen, sondern auch von ihrer abgebrühten Seite. Die Damen bringen eiskalt einen Mann nach dem anderen um die Ecke und haben für ihre Opfer nur einen zynischen Kommentar übrig. Mit der Süffisanz eine Sean Connerys können sie locker mithalten.

Da liegt es natürlich nahe, dem grundsätzlich guten Rat zu folgen, statt einer Kopie lieber das Original zu genießen. Das ist aber bei diesem Film gar nicht so leicht. Natürlich hätten die heißen Katzen ohne Bond nie das Licht der Leinwand erblickt. Aber die Figur des Hugh Drummond entstand bereits 1920, kurz danach gab es sogar die erste Verfilmung. Vermutlich stand Drummond sogar Pate für Ian Flemings Schöpfung. Der Hauptdarsteller Richard Johnson war für den ersten Bondfilm sogar erste Wahl. Er entschied sich jedoch dagegen - nur dadurch war der Weg frei für Sean Connery. Johnson muss seinen Fehler ziemlich bald bereut haben. Nur so ist zu erklären, dass er im Nachgang bereit war, eine nahezu identische Rolle zu übernehmen.

HEISSSE KATZEN entstand auf dem Höhepunkt der Eurospy-Welle. Um gegen die Übermacht Bond mithalten zu können, scheute man keinen Aufwand. Die eleganten Sets entstanden in den Bond-Studios Pinewood, der Fuhrpark lässt sich sehen und die Effekte sind gut und sorgfältig getrickst. Vor allem das Finale zwischen den übergroßen, rechnergesteuerten Schachfiguren war sicher alles andere als budgetschonend. Das alles filmte man in satten Farben und Scope, und für den schmissig-schmalzigen Titelsong engagierte man sogar die Walker Brothers.

Ein weiterer optischer Leckerbissen sind - abgesehen von den Damen, of course - die Szenen in Italien. Das kleine Lerici in der Nähe von La Spezia verströmt ein Urlaubsfeeling wie kaum ein anderer Ort, und noch heute kann man dort sehr entspannt an der Uferpromenade seinen Espresso schlürfen, den Blick auf das Castello schweifen lassen und das Dolce Vita genießen.

Doch trotz aller unbestrittenen Vorzüge blieb Mr. Drummond der durchschlagene Erfolg verwehrt. Die geplante Serie wurde nicht realisiert. Zwei Jahre später gab es noch eine hübsch bunte, zugleich deutlich halbherziger produzierte Fortsetzung SOME GIRLS DO. Die schaffte es aber trotz Daliah Lavi nicht bis nach Deutschland. Die Zuschauer hatten sich an Agenten inzwischen satt gesehen. Das kann bei Elke Sommers knappen Bikini nicht passieren.

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FAZIT:

Tödlicher als ihre männlichen Kollegen. Elke Sommer und Sylvia Koscina sind wahrhaft HEISSE KATZEN. Politisch korrekt ist es sicher nicht, dass sie die Herren der Schöpfung vor ihrem Ableben mit den Waffen der Frauen verführen. Aber es ist - zumindest für die männlichen Zuschauer - deutlich unterhaltsamer. Und weil sie das mit einem süffisanten Lächeln und einigen lockeren Sprüchen begleiten, genießen wir das mit

WERTUNG: 8 von 10 tödlichen Zigarren
TEXT © Marcel
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